Freiwillige Feuerwehr Hallbergmoos zieht Bilanz

Kategorie: Vereine

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Verschiedene Auszeichnungen für einen Großteil der Freiwilligen Feuerwehr Hallbergmoos.

13000 Stunden im ehrenamtlichen Einsatz für unsere Gemeinde!

Tausende geleistete Stunden! Jeden zweiten bis dritten Tag Einsätze – das ist unfassbar, was Ehrenamt hier leistet“, bewundert Bürgermeister Benjamin Henn den Einsatzwillen der Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Hallbergmoos auf der Jahreshauptversammlung der Wehr und des Vereins. „Unglaublich, welche Bereitschaft hier ist und welche Stimmung unter euch herrscht. Es ist ergreifend und gut zu wissen, wie man in Hallbergmoos, ob Tag oder Nacht, gut aufgehoben ist. Es ist Sicherheit da“, betont Henn.

Sportliche Einsatzzahl

73 Aktive (sechs mehr als 2023), darunter elf Frauen, stemmen im vergangenen Jahr 164 Einsätze: „Das ist eine Wahnsinnszahl für Hallbergmoos“, stellt Richard Busl, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hallbergmoos, fest. 2024 muss die Mannschaft zu 29 Brand-, drei ABS- und 67 technischen Hilfseinsätzen ausrücken, leider auch zu 56 Fehlalarmen: „Die sind den rund 80 Brandmeldeanlagen im Gewerbegebiet geschuldet. Insgesamt summieren sich die Einsätze auf knapp 3000 Stunden“, so Busl. „Wir hatten zwar nicht ganz so viele Einsätze wie das Jahr zuvor, aber sie haben viel länger gedauert.“

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Umfangreiche Kenntnisse erforderlich

Ob die Kameraden „mal schnell“ tonnenweise Schnee vom Dach des Flughafens schaufeln müssen, weil die Massen die Statik zu sehr belasten, nach Hochwasserkatastrophen Wasser abpumpen, wie vergangenen Juni oder nach Stürmen umgeknickte Bäume von den Straßen räumen – längst gehört zum Feuerwehralltag mehr als einen Brand zu löschen. „Mit den Auswirkungen des Klimawandels werden Blaulichtorganisationen künftig noch verstärkter zu tun bekommen“, unterstreicht Kreisbrandinspektor Helmut Schmid. „Es ist schon jetzt sichtbar, wie gut die Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen zusammenarbeiten und das Möglichste tun, um Schäden so gering wie möglich zu halten.“ Um für die breite Palette und die wachsenden Herausforderungen optimal gerüstet zu sein, absolvieren nicht nur Feuerwehr- Einsteiger Ausbildungskurse. Auch gestandene Feuerwehrleute nehmen regelmäßig an Weiterbildungsmaßnahmen teil, allesamt in ihrer Freizeit. Im vergangenen Jahr schlagen dafür über 4600 Stunden zu Buche der Ehrenamtler.

Bedingungen schaffen Notwendigkeiten

Die hohe Stundenzahl entstehe „nicht von ungefähr“, holt Busl aus: „Wegen unserer Nähe zur Autobahn und B301 liegen verkehrstechnische Gefahren auf der Hand. Dann haben wir Im Gewerbegebiet das Chlorgas der Welle, ins Skygate zieht ein BIO II Labor, weitere Labore sind geplant und die Akku-Produktion von BMW. Das alles sind Faktoren, die unsere Ausrüstung beeinflussen“, meint Busl und verdeutlicht so das „Muss“ für ein neues Gerätehauses: „Wir brauchen den Platz dringend. Wir liefern unseren Teil, um den Anforderungen gerecht zu werden. Dafür brauchen wir die Unterstützung des Gemeinderats und des Bürgermeisters.“

Wer aufgeklärt ist, versteht besser

Daneben benötige die Feuerwehr zunehmend mehr Öffentlichkeitsarbeit: “In der heutigen Zeit gewinnt der Auftritt in den Sozialen Medien immer mehr an Bedeutung.“ Daher sei Busl sehr froh über ein kleines Team (Laura Wieser, Christian Pfitzer, Daniel Ring und Jonah Wieder), das sich um die Außendarstellung der Ehrenamtler bemüht und in der Vergangenheit auf Initiative von Benjamin Henn eine Imagekampagne für die Werbetafeln im Ort entwickelt. „Ich denke einfach, dass das eine sehr gelungene Aktion war, gerade mit den Fotomotiven und Textaussagen“, sagt Busl. Besonders sehenswert und das im wahrsten Sinne des Wortes, sei in diesem Zusammenhang die Bachelorarbeit von Laura Wieder. Die engagierte Feuerwehrfrau und Mediendesignerin dreht mit ihren Kameraden den inzwischen viel beachteten Film „Im Kampf gegen die Zeit – Feuerwehr Hallbergmoos“ (Link siehe unten.) „Über 10 000 Personen haben ihn bereits auf youtube gesehen. Wir sind darauf weit über unseren Landkreis hinaus angesprochen worden“, lobt Busl das Engagement.

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Aus einem Guss

On-top addieren sich sonstige Tätigkeiten wie Gerätepflege und gesellige Aktivitäten. Gemeinsame Fahrten nach St. Veith oder zur 30-Jahr Jubiläumsfeier nach Predazzo und die Teilnahme am Tag der Vereine sind wichtige Erlebnisse, die den Teamgeist stärken. „Sehr emotional für uns alle war die große Verabschiedung unseres Ehrenkommandanten Walter Schreck“, so Busl. „Ja Walter, du fehlst“, stimmt Vereinsvorstand Thomas Henning zu. Für den Vereinsreferenten bleiben ehemalige Aktive aber Teil der Mannschaft: „Dafür haben wir ja den Verein. Deshalb gefällt es mir so gut, dass wir jetzt eine gemeinsame Jahreshauptversammlung von Aktiven und Verein haben, so können wir unsere Einheit erleben und präsentieren.“ Schmid schließt sich an: „Die Kombination Feuerwehr und Feuerwehrverein ist ein zentraler Baustein der ehrenamtlichen Tätigkeit. Die Kombination zwischen Übungen, Einsatz und gemeinschaftlichen Tätigkeiten mit dem Verein ist wichtig. Ehrenamt funktioniert nicht, wenn diese Kombination nicht funktioniert.“

Vertrauensbildende Maßnahmen für den richtigen Spirit

Sichtbar begeistert erzählt Henning, „geringfügig zeitintensiver“ als andere Redner des Abends, von den gesellschaftlichen Veranstaltungen der Kameraden, wie das gemeinsame Grillfest bei den Mooskoimroasern mit den Predazzani in Birkeneck: „Das war der Burner.“ Genauso erinnert er an das legendäre Eselsrennen auf der Hallberger Wiesn und macht gar zwei störrische, langohrige Grautiere in den eigenen Reihen aus und zeigt zum Beweis ein Foto: „Wer welchem Esel, was angeschafft hat, bleibt jetzt jedem selbst überlassen, darüber eine Entscheidung zu fällen.“ Im vergangenen Sommer wechseln die Kameraden temporär ihre glühende Leidenschaft für das heiße Element und schwere Ausrüstung mit körperbetonenden Neoprenanzügen, um als fesche Beach-Boys in Surftown die Welle zu reiten. Da fühlen sich 0,2 Sekunden wie zehn Minuten an, schwelgt Henning in Erinnerung, bevor er abschließend das Großereignis im kommenden Jahr, das 150 Jahr Jubiläum, anspricht: „Die Vorbereitungen laufen.“ Unterm Strich bedeutet das knapp 440 Stunden für Dienstversammlungen, was im Vergleich zu 2023 ebenfalls einen deutlichen Anstieg bedeutet: „Insgesamt sind das über 13 000 Stunden” bilanziert Busl: “Nicht mit eingerechnet ist die Zeit der Kameraden, die First Responder fahren.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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