Traditionell und immer wieder gut – der Bandltanz der Burschen und Mädels.
Goldacher Burschen ziehen durch – Wer wagt, gewinnt!
Wenn sich die Goldacher Burschen etwas vornehmen, gibt es nur eine Marschrichtung: Direkt aufs geplante Ziel zu, egal, was die Wetter-App sagt, wenn es sein muss unter Zuhilfenahme hochtechnologischer Ausstattung. Das bezieht sich auch und vor allem auf das Maifest mit allen Begleiterscheinungen und Vorbereitungen, die für eine gelungene Feier notwendig sind. „Nach der Pandemie haben wir dieses Jahr von A bis Z alles durchgezogen“ bestätigt Daniel Scherr, erster Schriftführer des Vereins auf der Feier beim Alten Wirt rund um das neue Prachtstangerl: „Zwischen Weihnachten und Silvester haben wir unseren Maibaum gefällt und Mitte April geholt“, erzählt Daniel Scherr bevor er breit grinst zusammenfasst: „Zwischendurch haben wir den Baum von Niederding geklaut und jetzt haben wir noch das eigene Maifest, also: voller Erfolg!“
Beste Vorbereitung ist die halbe Miete
Gute Spionage und ein ausgeklügelter Plan stehen am Anfang der gelungenen Operation „Toter Fisch“. „Wir sind dann hingefahren und haben den Baum geklaut“, meint Scherr mit breiter Brust. „Die haben ihren Baum schon bewacht, aber nicht mitbekommen, dass wir anrücken. Sie hatten laute Musik und wahrscheinlich einiges getankt. Wir haben sie in der Hütt´n eingesperrt, so sind die nimmer rausgekommen.“ Kaum zwölf Minuten später ist der Baum hinter dem Ortsschild: „Das war wirklich schnell. Es hat alles zusammengespielt, was zu unseren Gunsten hätte zusammenspielen können. Also unterm Strich viel Glück und die Top-Planung, deshalb hat es so gut funktioniert.“ Für die Rückgabe des Baums müssen die Niederdinger die Goldacher Burschen zu einem Fest im Sommer einladen, Details sollen folgen.
Ein ausgefeilter Plan – und die Spezialoperation „Toter Fisch“ läuft!
Kein Zurück
Auch der eigene Maibaum-Aufbau läuft schnell, beinahe routiniert ab. Lediglich das Maifest selbst scheint in Gefahr, Petrus will einfach kein Einsehen haben und kündigt ab 14 Uhr schlechtes Wetter an. Dennoch gibt es nur Plan A: „Wir mussten durchziehen, verschieben ist immer schlecht. Essen und Getränke waren bestellt. Das wäre durch den Feiertag und den Sonntag dazwischen schwierig gewesen, etwas abzubestellen“, begründet Scherr den mutigen Entschluss. Der Erfolg gibt den Burschen Recht: „Obwohl der Himmel grau ist und Regen angesagt ist, klappt es wirklich sehr gut und die Leute werden schon dableiben. Mit Durchlauf waren bereits geschätzt 1.500 Leute hier und es sind schon zehn 50 Liter Fassl Bier leer“, sagt Daniel Scherr knapp zweieinhalb Stunden nach Beginn des Fests.
Alles nach Plan
Die Gäste sind mit entsprechender Kleidung vorbereitet und stehen in langen Schlangen geduldig an, um einen Steckerlfisch, Pommes, Brezn, Obatzdn, Steaksemmeln, Schaschlik oder Würschtl je mit Semmel oder Pommes zu ergattern, dazu ein Helles, Weißbier, Wasser, Spezi, Schorle, Radler oder Russ – ganz nach Gusto. Das bringt Geld in die durch die Pandemie arg gebeutelte Vereinskasse. Und, so gestärkt, lässt sich der Bandltanz ohne lästiges Magenknurren verfolgen: „Es läuft wirklich wie am Schnürchen“, so Scherr. „Wir machen so lange, bis der letzte Gast nach Hause geht, wahrscheinlich zwischen 17 und 18 Uhr.“ Der einsetzende Regen, direkt nach dem Bandltanz, tut bei den Anwesenden der Freude an dem Maifest fast keinen Abbruch. Viele halten durch, schließlich sei es toll, „dass es endlich wieder ein so schönes Festl“ gibt und wie ein Gast bemerkt: „Immerhin gibt so es keinen Sonnenbrand.
„Zwischendurch haben wir den Baum von Niederding geklaut und jetzt haben wir noch das eigene Maifest, also: voller Erfolg!“
Daniel Scherr, Schriftführer Burschenverein Goldach
Für Sie berichtete Manuela Praxl.
Fotos: Manuela Praxl und Burschenverein Goldach
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