Aufstellungsversammlung Bündnis 90/Die Grünen

Unsere Liste ist klein, aber sie ist engagiert und ehrlich. Wir haben Positionen mehrfach besetzt, weil wir uns den realen Gegebenheiten stellen und Verantwortung übernehmen“, stellt die Spitzenkandidatin der Grünen, Sabina Brosch, im voll besetzen kleinen Nebenzimmer des Alten Wirts bei der Aufstellungsversammlung zur Kommunalwahl im März 2026 fest. Die Stimmung sei schwierig, denn die Bundespolitik drücke auch auf die die Arbeit vor Ort, gleichzeitig gibt sich die 59-Jährige kämpferisch: „Das Schlechtreden unserer Partei hat Spuren hinterlassen. Machen wir uns nichts vor. Aber es hält uns nicht auf, davon lassen wir uns nicht entmutigen. Wir haben schon andere, schwierigere Zeiten überstanden – gemeinsam.“ Ein erstes Signal setzt die einstimmig gewählte Liste.

Kein „Drumherum“-Reden
Aktuell haben die Grünen im Gemeinderat drei Sitze. „Knapp 15% der Bürger haben uns bei den letzten Wahlen ihr Vertrauen geschenkt“, so Brosch. Das zeige sich aber nicht in den Mitgliederzahlen, bekennt Brosch und fordert: „Wir müssen wieder sichtbarer sein und das weiter ausbauen.“ Robert Wäger, der seit 18 Jahren im Gemeinderat sitzt, davon 12 Jahre mit Sabina Brosch, kritisiert ebenfalls das Tun in den eigenen Reihen: „Vielleicht haben wir uns zu sehr um die großen Themen gekümmert uns nicht so sehr auf den Ortsverband fokussiert.“ Daher müsse der Ortsverband mit deutlich weniger Kandidaten ins Rennen um die Plätze im Gemeinderat gehen: „Ich hoffe, dass die Neuen daran arbeiten werden, wieder 24 Namen auf der Liste in sechs Jahren zu haben“, so Wäger. Er halte es für „extrem wichtig“, neuen Gesichtern eine Chance zu geben und stehe daher auf Platz 4 der Liste.

Platz für neue Ideen
Einer der neuen Gesichter und der politisch Unbedarften ist Florian Rothmeyer auf Platz 2. Seit fünf Jahren lebt der 30-Jährige, der in der Robotik für Logistikanwendungen tätig ist, in der Gemeinde. Offen erklärt Rothmeyer: „Ich habe keine Ahnung von Prozessen und Strukturen und will einfach mit gesunder Naivität reingehen und so auch die Fragen stellen.“ Für ihn sei es wichtig die Generationsgerechtigkeit hochzuhalten: „Manche Dinge müssen wir schneller, andere langsamer angehen“, sagt Rothmeyer, der seine Schwerpunkte im öffentlichen und Fahrradverkehr und Bau mit innovativen Materialien sieht. Für Brosch mache die Aufstellungsversammlung eines klar: „Viele sind keine Politikprofis, aber wir sind Garanten dafür Herausforderungen auch einmal anders zu betrachten und über den Tellerrand hinauszudenken. Wir gehen weiter mit Überzeugung, mit Zuversicht und mit dem klaren Anspruch, Politik für alle Generationen zu gestalten.“