Mit leuchtendem Helm und funkelndem Mantel reitet St. Martin zu den Kindern
Licht in die Herzen bringen
Es war schon früh dunkel geworden an diesem nebligen und kalten Novemberabend, doch Kerzen am Wegrand und in ausgehöhlten Kürbissen wiesen den Weg vom Kindergarten Sonnenschein zum Schulspielplatz, wo die Martinsfeier stattfinden sollte. Das traditionelle Feuer durfte natürlich nicht fehlen, es brannte auf der großen Wiese und bestand aus vielen roten und weißen Kerzen.
Kindergartenkinder, Eltern und Geschwister stellten sich in dem weiten Rund an der Wiese entlang auf und sangen zur Einstimmung „Laterne, Laterne… und andere altbekannte Martinslieder, begleitet von den „Goldacher Buam“. Die Kinder hatten ihre Laternen dabei, und da die Lämpchen heutzutage alle eine Batterie haben, passiert es auch nicht mehr, dass beim Hin- und Herschwenken die Laterne Feuer fängt und niederbrennt, woran sich sicher manche Mama oder mancher Papa aus der eigenen Kinderzeit noch erinnern kann. Pfarrer Thomas Gruber war ebenfalls zum Martinszug gekommen und begrüßte seinerseits die Familien.
„Das große Pferd hat einen Schnupfen bekommen“, berichtete Jutta Zitzmann, Leiterin des Kindergartens, „es kann nicht kommen.“ O nein! Zum Glück gab es eine Lösung und niemand musste deshalb traurig sein: „Dafür kommt das kleine Pony, das noch nie in seinem Leben bei einem Martinszug dabei war.“ Und schon kam St. Martin auf dem weißen Pony aus dem Dunkel heraus angeritten, mit rot leuchtendem Helm und funkelndem Mantel. Nach einer Runde auf der Wiese ging es auf den Gehweg und die Kinder folgten mit ihren bunten Laternen, ehe sie nach einer großen Runde um die Mehrzweckhalle herum wieder zurück zur Wiese kamen.
Mäuschenstill war es, als Jutta Zitzmann anschließend die Legende erzählte, in der Martin seinen warmen Mantel in der Mitte auseinanderschnitt und mit der abgetrennten Hälfte den frierenden Bettler wärmte. „Jeder von uns kann ein heiliger Martin sein,“ versicherte sie den Kindern und Erwachsenen, „wenn wir gerade in dieser dunklen Zeit zusammenhalten, wird es wieder hell und Licht kommt in die Herzen!“
„Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne…“ – Martinsfest im Kindergarten Sonnenschein
Doch nicht nur Martin teilte seinen Mantel mit dem armen Mann, auch die Familien bekamen etwas, das sie zuhause miteinander teilen konnten, nämlich eine Martinsgans, selbstgebacken und schön eingepackt.
„Die Kinder sollen auch in dieser schwierigen Zeit nicht auf die schönen Rituale verzichten müssen“, sagte die Kindergartenleiterin zu Beginn. Es waren sicher viele Überlegungen und jede Menge an Vorbereitungsarbeit nötig, um dieses Fest coronakonform zu gestalten. Dem Kindergartenteam ist dankenswerterweise an diesem Abend eine stimmungsvolle Feier gelungen, an der Kleine und Große ihre Freude haben konnten.
Für Sie berichtete Maria Schultz.
Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Thema? Verfassen Sie gerne einen Kommentar!
Bitte beachten Sie unsere geltenden Kommentar Richtlinien, mit dem Abschicken Ihres Kommentars erklären Sie sich damit einverstanden.