100 Jahre Krieger- und Soldatenverein Goldach

Kategorie: Vereine

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Der KSV Goldach beim Festumzug am 3. Juli

36 Vereine feiern mit beim rauschenden Jubiläumsfest

Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, ist das wahrlich ein Grund zum Feiern! Und das hat der Krieger- und Soldatenverein Goldach ausgiebig getan und vom 1. bis 3. Juli ein großartiges Fest ausgerichtet.

Nur wenige Jahre nach dem Ende des 1. Weltkriegs haben sich etwa 20 Goldacher Kriegsveteranen zusammengetan, um ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Aus dieser Gruppe entstand der Krieger- und Veteranenverein Goldach. „Seit nunmehr 75 Jahren können wir Gottseidank in Frieden leben“, schreibt der 1. Vorsitzende des Vereins Rudi Lamprecht in der Festschrift, „aber Friede ist keine Selbstverständlichkeit.“

Der Verein wurde 1921 gegründet, das 100-jährige Jubiläum wäre also schon 2021 angestanden, doch die Corona-Pandemie hat das Fest verhindert. Jetzt, ein Jahr später, konnte endlich gefeiert werden. Petrus meinte es gut mit dem Verein und hielt an den Festtagen die Regenwolken größtenteils zurück, so dass alle Programmpunkte ohne Einschränkungen und bei strahlendem Sonnenschein stattfinden konnten.

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Begonnen hat das Jubiläumsfest am Freitagabend im Bierzelt mit einer großen Party, zu der „D‘Moosner“ für rund 600 Besucher aufspielten. Am Samstag folgte ein Kabarettabend mit Roland Hefter, der bei den ca. 350 Gäste „supergut ankam“.

Der Festsonntag begann mit einem Weißwurstessen im Festzelt und dem Empfang der teilnehmenden Vereine, ehe sich dann der Kirchenzug mit Gästen und teilnehmenden Vereinen zur Goldacher Kirche bewegte. Für den Blumenschmuck in der Herz-Jesu-Kirche hatte der Ortsverschönerungsverein Goldach gesorgt, der feierliche Gottesdienst wurde von Pfarrer Thomas Gruber gehalten. Es war ein beeindruckender Anblick, als sich zu beiden Seiten des Altars die Vereinsabordnungen mit ihren prächtigen Fahnen und Standarten aufreihten. Dieses Bild schuf auch den passenden Rahmen für den feierlichen Moment, als der frisch restaurierten Fahne des KSV zwei Erinnerungsbänder angeheftet wurden, eines vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und ein Erinnerungsband der vier Festdamen.
Der Auszug aus der Kirche führte zum Kriegerdenkmal im Goldacher Friedhof, wo Otto Radlmeier, 1. Vorsitzender des Kreis-Krieger- und Soldatenverband e.V. Freising, das Totengedenken sprach, dem Kranzniederlegung und Böllerschüsse folgten.
Mit musikalischer Begleitung durch die Goldacher Buam ging es zurück zum Festzelt.

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Der gastgebende Verein langte als erster dort an und bildete traditionsgemäß ein Spalier, durch das alle nachfolgenden Vereine mit Beifall ins Festzelt einzogen. Hier hatte Festwirt Roland Schmidt bereits das Mittagessen fertig. Den ganzen Tag über gab es zudem einen Kuchenverkauf, für den die Katholische Frauengemeinschaft Goldach gesorgt hatte.
Als Gäste bei der Feier waren nicht nur zahlreiche befreundete Krieger- und Ortsvereine. Der Vorstand des KSV konnte u.a. Landrat Helmut Petz begrüßen, außerdem Klaus Pakulla vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. und den 1. Vorsitzender des KKSV Freising Otto Radlmeier.

Nach dem Festakt in Kirche und am Kriegerdenkmal folgte am Nachmittag ein weiterer Höhepunkt der Jubiläumsfeier, nämlich der große Festzug durch den Ort, an dem sich die 36 Gastvereine mit rund 400 Personen beteiligten. Mit Musikbegleitung durch die Lerchenfelder Blasmusik ging es durch die Freisinger Straße zum Neuwirt, weiter zum Tannenweg, durch den Erchinger Weg und die Auenstraße zurück zur Freisinger Straße. Viele Gartenzäune am Weg waren mit Blumen und Bändern geschmückt und nicht wenige Anwohner versorgten freundlicherweise die Teilnehmer des Festzuges mit Getränken. Im Festzelt erhielten alle Gastvereine anschließend ein Erinnerungsband an das Jubiläum des KSV Goldach, ehe mit der Lerchenfelder Blasmusik das Fest dann allmählich ausklang.
Dass zum Feiern die Bürgermeister-Groß-Wiese ausgewählt wurde, hatte vor allem praktische Gründe. Da Gottesdienst und Totengedenken in der Goldacher Kirche bzw. am dortigen Friedhof stattfanden, war es durch die kurze Entfernung für alle Besucher möglich, am Kirchenzug teilzunehmen.

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Vielen Beteiligten ist es zu verdanken, dass dieses Fest so gut gelingen konnte. Technische Unterstützung gab es von den Firmen Heizungsbau Lamprecht, Bauunternehmung Hermann Hartshauser und Elektro-Anlagen Kreilinger. Großzügig half auch die Gemeinde, der 1. Bürgermeister Josef Niedermair hatte das Amt des Schirmherrn übernommen. Zahlreiche Sponsoren sorgten dafür, dass sich die Ausgaben auf ein erträgliches Maß beschränkten.

Der zehnköpfige Festausschuss plante und organisierte die gesamte Veranstaltung und nicht zuletzt waren es die mehr als 40 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die rund um das Fest im Einsatz waren. Sie halben bei Auf- und Abbau und kümmerten sich an allen drei Tagen vor und hinter den Kulissen darum, dass alles reibungslos ablaufen konnte. Dass dies nicht selbstverständlich ist, weiß Vorstand Rudi Lamprecht zu schätzen und es veranlasste ihn zu der Feststellung: „Der Zusammenhalt im Verein und die über das normale Maß hinausgehende Leistungsbereitschaft waren außergewöhnlich groß!“

In der umfangreichen Festschrift sind neben vielen Informationen zur Geschichte des Vereins auch zahlreiche Erinnerungen an Feste und Veranstaltungen zu finden. Während viele andere Kriegervereine mit Mitgliederschwund zu kämpfen haben, muss der KSV Goldach sich nicht um den Bestand des Vereins sorgen, der derzeit ca. 150 Mitglieder hat. Der Krieger- und Soldatenverein Goldach hat es sich zur Pflicht und Aufgabe gemacht, an die vielen zivilen Opfer und die gefallenen und vermissten Soldaten der beiden Weltkriege zu erinnern und für Frieden und Versöhnung einzustehen. Deshalb war es Rudi Lamprecht auch ein Anliegen, in seiner Begrüßungsrede an die jüngere Generation zu appellieren: „Bringt euch in die Gesellschaft ein und leistet euren Beitrag für uns alle.“

Für Sie berichtete Maria Schultz.
Fotos: Johann Reiss

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