Gemeinderatssitzung vom 21.10.25

Kategorie: Gemeinderat

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Neue Gesichter und ein hitziger Zaunstreit
Die 11. Sitzung des Hallbergmooser Gemeinderats beginnt harmonisch – und endet mit einer lebhaften Debatte um die Sicherheit auf dem Schulhof.

Ein Geburtstag mit Schattenplätzen
Mit einer persönlichen Note eröffnete Bürgermeister Benjamin Henn die 11. Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. Gleich zu Beginn gratulierte er unter anderem dem 3. Bürgermeister Josef Fischer nachträglich zu dessen 60. Geburtstag – und verband dies mit einem Dank: Fischer hatte im Sportpark Bäume zur Beschattung eines Spielplatzes gespendet. „Ein Geschenk, das gleich mehreren Generationen Freude macht“, so Henn, was allgemeine Zustimmung im Saal fand.

Neue Gesichter im Rathaus – Verstärkung in vielen Bereichen
Im Anschluss stellte Henn die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde Hallbergmoos vor, die seit Jahresbeginn das Rathaus- Team verstärken. „Wir sind stolz, dass wir so viele kompetente Kräfte gewinnen konnten – das zeigt, wie attraktiv Hallbergmoos als Arbeitgeber ist“, sagte der Bürgermeister.
Neu an Bord sind:
Christine Müller (Tiefbau), Christian Maul (IT), Simon Beer (Haustechnik), Peter Herbert (Gebäudebewirtschaftung), Nicole Dobner (Vorzimmer des Bürgermeisters), Anke Raupach (Landschaftsarchitektin), Bahar Kaynar (Leitung Mittagsbetreuung), Avna Limani (Auszubildende) und Blagovesta Ilieva (Steuern und Gebühren).

Buslinie 692: Volle Busse, späte Lösungen
Weniger erfreulich fiel die Mitteilung zur Schülerbeförderung aus. Die Buslinie 692, die Hallbergmooser Schülerinnen und Schüler nach Neufahrn bringt, ist weiterhin überfüllt. Laut Antwort des MVV sei eine Änderung frühestens ab 2026 möglich, zuständig sei zudem das Landratsamt Freising. Bürgermeister Henn brachte es auf den Punkt: „Vor allem die Schüler nach Neufahrn sind betroffen. Eine kurzfristige Lösung liegt leider nicht in unserer Hand.“

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Wegen hoher Bedeutung vorgezogen:Umgestaltung Pausenhof Grundschule
Noch bevor über den Nachtragshaushalt gesprochen wurde, zog Henn Tagesordnungspunkt 6 vor – die geplante Umgestaltung und Einzäunung des Pausenhofs der Grundschule Hallbergmoos. Zäune, Zorn und Zahlen – Streit um den Pausenhof Geplant ist, den südlichen und nördlichen Pausenhof neu zu gestalten, Glasscherben und Hundekot künftig durch eine Einfriedung fernzuhalten und zugleich neue Spiel- und Bewegungsflächen zu schaffen. Sollten alle Maßnahmen beschlossen werden, würden die überplanmäßigen Kosten (im Haushalt waren 400.000 Euro vorgesehen) um etwa 430.000 Euro steigen, finanziert jedoch aus zusätzlichen Zinseinnahmen.

Es entwickelte sich eine fast einstündige, teils emotionale Diskussion mit folgenden Wortmeldungen: Sylvia Edfelder (CSU) betonte: „Schön ist es nicht – aber sicher. Der Schulhof ist aktuell zu offen, jeder kann einfach rein.“ Damian Edfelder (CSU) legte nach: „Kinder sind keine Legehennen! Sie brauchen Platz und Schutz. Wer das anders sieht, war wohl schon lange nicht mehr auf einem Schulhof und ist ahnungslos.“ Seine Wortwahl sorgte kurzzeitig für Unruhe – Bürgermeister Henn mahnte zur Ordnung. Er selbst stellte klar: „Die Gemeinde haftet. Schüler gelten rechtlich als Mitarbeitende – deshalb brauchen wir sichere Anlagen. Ich befürworte die große Lösung, vorbehaltlich der Urheberrechtsfragen.“ Thomas Henning (Freie Wähler) hielt dagegen: „Den Freiherr-von- Hallberg-Platz mitten im Ort einzuzäunen – das geht gar nicht! Dann ist es kein Platz mehr, sondern ein Käfig.“ Heinrich Lehmer (Freie Wähler) ergänzte: „Damit wäre der ganze städtebauliche Plan der Ortsmitte hinfällig.“ Stefan Kronner (SPD) schlug einen Kompromiss vor: „Erst den nördlichen Bereich umsetzen, dann sehen, ob der Zaun im Süden wirklich nötig ist.“ Hermann Hartshauser (Einigkeit) stellte die Sicherheit in den Vordergrund: „Was ist wichtiger – die Optik oder die Sicherheit? Ich weiß, wofür ich stimme.“ Sabina Brosch sprach sich für eine kleine Lösung mit späterer Überprüfung aus. Marcus Mey (CSU) warnte: „Fünf Monate vor der Wahl so ein Thema – das versteht draußen keiner. Lieber klein anfangen.“ Tanja Knieler (CSU) betonte: „Das soll kein Klein- Stadelheim werden, sondern ein grüner, sicherer Pausenhof.“ Schulleiter Rudi Weichs erinnerte daran: „Wir reden nicht nur über Pausen, sondern über Lernräume. Und die Schülerzahlen steigen weiter.“ Josef Fischer (Freie Wähler) fasste zusammen: „Kinder sind das Wichtigste – aber mit Maß und Schritt für Schritt.“

Am Ende der Diskussion stimmte der Gemeinderat einstimmig für den Ausbau des Pausenhof-Nord mit einer Umzäunung. Die Umzäunung des Lehrerparkplatzes soll im Nachgang durchgeführt werden.

Leserbrief des Elternbeirats der Grundschule Hallbergmoos:

https://www.mooskurier.de/wp-content/uploads/2025/11/Leserbrief-EB-zur-Gemeinderatssitzung.pdf

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Erster Nachtragshaushalt 2025 – Grundstückskauf als strategische Vorsorge
Nach dem ausführlichen Schlagabtausch um den Pausenhof kehrte der Gemeinderat zu den Finanzen zurück. Der Nachtragshaushalt wurde notwendig, weil die Gemeinde den Ankauf eines Grundstücks in Flughafennähe plant – direkt an der Zufahrtsstraße zum Münchner Flughafen. Hintergrund ist die erwartete Verkehrszunahme durch die geplante Arena am Airport. „Schon heute sind die Straßen an der Kapazitätsgrenze“, erklärte Henn. Durch den Kauf könne die Gemeinde künftig Einfluss auf Entlastungsmaßnahmen nehmen oder das Grundstück für andere Zwecke nutzen oder veräußern. Einige Ratsmitglieder fragten, warum hier die Gemeinde handeln müsse und nicht der Flughafen selbst. Am Ende überwog jedoch der Pragmatismus: „Wenn wir es jetzt nicht kaufen, tut es vielleicht ein anderer – und dann ist jede Gestaltungsmöglichkeit dahin“, hieß es im Rat.
Der Beschluss fiel bei einer Gegenstimme für den Nachtragshaushalt.

Informieren Sie sich über den Nachtragshaushalt der Gemeinde:
https://www.mooskurier.de/wp-content/uploads/2025/11/F_182_2025_Anlage_Entwurf_des_ersten_Nachtragshaushaltsplans_2025.pdf

Nachnutzung Feuerwehrgerätehaus Goldach – Idee gut, Kosten offen
Anschließend ging es um die Zukunft des alten Feuerwehrgerätehauses Goldach. Die Arbeitsgruppe empfahl, das Gebäude im Eigentum der Gemeinde zu behalten: Das Erdgeschoss könnte künftig als Lagerfläche dienen, das Obergeschoss als Vereins- oder Mehrgenerationenraum. Doch Umbauten für Barrierefreiheit und Sanitäranlagen würden bis zu 500.000 Euro kosten.
Christian Krätschmer (CSU) regte an, zunächst den Gebäudewert zu ermitteln: „Wenn sich ein Wert von drei bis dreieinhalb Millionen ergibt, sollte man prüfen, ob das Geld nicht besser woanders investiert wäre.“ Heinrich Lehmer (Freie Wähler) sprach sich dagegen für einen Verkauf aus – auch im Hinblick auf den geplanten Neubau der Feuerwehr Hallbergmoos: „Das Gebäude dort mit dem Gemeindesaal oben kann man nicht verkaufen – das Goldacher schon.“ Stefan Kronner (SPD) plädierte ebenfalls dafür, das Gebäude zu veräußern und mit den möglichen Einnahmen den Neubau der Feuerwehr Hallbergmoos mitzufinanzieren. Bürgermeister Henn hinterfragte jedoch: „Warum gründen wir erst eine Arbeitsgruppe, wenn am Ende ohnehin über einen Verkauf gesprochen wird?“
Der Gemeinderat stimmt dem Vorschlag der Arbeitsgruppe „Nachnutzung Feuerwehr-Gerätehaus Goldach“ mit 16:6 Stimmen zu, das Feuerwehrgerätehaus im gemeindlichen Eigentum zu belassen und erteilt der Arbeitsgruppe den Auftrag, ein Konzept zu entwickeln, wie an die Bürgerschaft/Vereine herangetreten werden soll. Ebenso soll der Einbau eines Aufzuges unter Einbeziehung des Behindertenbeauftragten geprüft und die Kosten ermittelt werden. Abstimmung hier 15:7.

Nächste Gemeinderatssitzung:
Di., 18.11.2025, 18:30 Uhr im Rathaus, Sitzungssaal

Für Sie berichtete Heiko Schmidt.

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