Im Dienst für die Kinder

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Schulweghelferin Isabel Hareiter hilft täglich Grundschülern sicher über die Straße

Schulweghelfer von herausragender Bedeutung für die Schulwegsicherheit

Ob es stürmt oder schneit – auf Isabel Hareiter ist Verlass. Täglich steht die 36-jährige Mutter zweier Söhne und einer Tochter, morgens ab 7.20 Uhr an Übergang am Rathaus, schwingt ihre Kelle und begleitet Grundschüler über die Straße, damit sie gesund im Klassenzimmer ankommen: „Das Wetter ist mir komplett egal, das macht mir nichts aus, ich war schon immer gerne draußen“, erzählt die Schulweghelferin, deren Fröhlichkeit durch die blitzenden Augen über der Maske erkennbar ist. Lachend fügt sie an: „Es gibt nur schlechte Kleidung. Nur ein einziges Mal war es grenzwertig. Vor wenigen Jahren hatte es morgens minus 16 Grad, das wurde nach einer halben Stunde schon ziemlich zapfig.“

 

Ohne Rücksicht auf Verluste

Isabel Hareiter erlebt viel, vor allem in der „Frühschicht“: „Wenn ich nicht jeden Tag dort stehen und mit eigenen Augen sehen würde, könnte ich es nicht glauben. Es gibt unglaublich gewissenlose Leute, die bei Rot über die Ampel fahren, obwohl Kinder und ich dort stehen“, erzählt die sympathische Frau. Grundsätzlich hat Isabel Hareiter die Möglichkeit dreiste „Verkehrsrowdys” bei der Polizei zu melden: „Aber meist bin ich in solchen Momenten damit beschäftigt, dass keines der Kinder losgeht.“

 

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„Gerade an der Ampel am Rathaus ist brutal viel los, da herrscht das Verkehrschaos morgens, das ist schon der Wahnsinn. Wir alle können froh sein, dass bisher nichts passiert ist, aber ehrlicherweise wundert es mich ein bisschen.“

Isabel Hareiter, Schulweghelferin

Beherzt zupacken, um Schlimmes zu verhindern

In Bayern sorgen etwa 30.000 Schulweghelfer und Schullotsen für den sicheren Schulweg von rund 440.000 Grundschülern. Meist stehen sie ehrenamtlich an gefährlichen Straßenübergängen: „Ich bin bei der Gemeinde angestellt, das ist mir sonst von nirgendwo bekannt. Für mich als Alleinerziehende lässt sich der Dienst morgens und dreimal zur Mittagszeit wunderbar mit meinen Kindern vereinbaren, aktuell unterstütze ich im Rathaus noch den Sitzungsdienst“, berichtet die engagierte Frau. Als Mutter sei sie besonders motiviert: „Gerade an der Ampel am Rathaus ist brutal viel los, da herrscht das Verkehrschaos morgens, das ist schon der Wahnsinn. Wir alle können froh sein, dass bisher nichts passiert ist, aber ehrlicherweise wundert es mich ein bisschen.“ Einmal muss Isabel Hareiter in der Vergangenheit sogar geistesgegenwärtig zupacken, um im letzten Moment einen Schüler aus der Gefahrenzone zu retten. „Das war wirklich extrem brenzlig. Ich stand auf der Straße, als ein Auto einfach fuhr. Ich konnte gerade noch das Kind am Schulranzen packen und zurückziehen, das habe ich allerdings der Polizei gemeldet.“ Noch heute schnauft Isabel Hareiter tief durch, wenn sie daran denkt. Besonders schlimm seien Berufstätige, die unbedingt einen Termin einhalten wollen: „Ich stand mit meiner Kelle mitten auf der Straße, die Autos fuhren vorbei und beschimpften mich, weil ich dort stehe, da ist man einfach sprachlos. Für die heißt es nur: „Ich will!“ Koste es, was es wolle.“

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Die Pappenheimer

Aber wie immer hat die Medaille zwei Seiten und es geschieht auch viel Schönes: „Eigentlich kenne ich alle Kinder vom Gesicht, viele auch beim Namen. Einige sind sehr gesprächig und plappern alles Mögliche, was zuhause so los war“, meint Isabel Hareiter schmunzelnd. Nach Jahresbeginn dauert es nur kurz bis sie die Verhaltensweisen der neuen Grundschüler einschätzen kann: „Ich habe da beispielsweise ein paar „Zappelphilippe“. Bei ihnen bin ich noch aufmerksamer, weil sie an der Ampel herumhampeln, andere wiederum sind oberkorrekt.“ Und es gebe auch Autofahrer, die ihr täglich zunicken: „Offenbar kennen mich recht viele vom Sehen durch meinen Job. Als ich mal auf dem Herbstfest in Erding war, kam jemand auf mich laut rufend zugestürmt: „Du bist doch die, die in Hallbergmoos an der Ampel steht?“ Das war sehr lustig.“

Isabels Ampeln

Besonders freut sie sich über die Wertschätzung, die ihr der überwiegende Teil der Eltern zeigt: „Sie sind dankbar und froh, dass ich dort stehe und ihr Kind sicher über die Straße bringe“, sagt Isabel Hareiter trotz der Herausforderungen ihres Jobs gut gelaunt: „Ich bin wirklich ganz glücklich an meiner Ampel. Das hat sich offenbar im Ort herumgesprochen, weil die Ampeln auf beiden Straßenseiten Namen bekommen haben: Da steht „Isabels Ampeln“ drauf.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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