Sechs Eichhörnchen erobern die Wildnis

Kategorie: Aktuelles

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Eichhörnchen_Ernst

Der erste Schritt ins Abenteuer: Eichhörnchen Ernst wagt ihn.

Der „Ernst“ des Lebens beginnt!

Es ist ein kleiner Schritt für den kühnen Ernst, aber ein sehr großer für „Herbergsvater“ Wolfgang Reiland: seine ersten und darüber hinaus äußerst niedlichen Stammgäste ziehen aus. „Das war klar, der Ernst ist immer voran“, meint Reiland lächelnd: „Er ist immer ganz zutraulich gewesen, unter meine Jacke geschlüpft und vorne beim Ärmel wieder herausgekrochen.“ Nach Monaten im „5-Sterne-Hotel Reiland“ mit First-Class-Service und drei- Sterne-Menü sind die liebevoll aufgepäppelten Findelkinder alt und stark genug, um die Voliere der Extraklasse zukünftig mit dem abenteuerlichen Leben, unter freiem Himmel im Goldachpark, zu tauschen. „Alle haben sich super gut entwickelt, die Winterruhe hinter sich gebracht und jetzt einen unheimlichen Bewegungsdrang“, erklärt der Eichkätzchen-Liebhaber. Für den engagierten „Hotelmanager“ ist es ein bewegender Moment seine liebgewonnenen Schützlinge in die Freiheit zu entlassen. „Ich habe mich wahnsinnig an die Tiere gewöhnt, da ist eine unheimliche Vertrautheit entstanden und das ist mit Emotionen verbunden.” Sichtbar gerührt gibt er zu: „Es fällt mir schon ein bisschen schwer, sie ziehen zu lassen, aber irgendwann kommt eben der Tag der Freilassung, der Sprung in die Freiheit in ihre wirkliche Welt und der Abschied ist eben gekommen.“

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Vom Rundum-Sorglospaket ins Abenteuer Leben
Während Ernst schon munter den Geschmack der Freiheit kostet und die Gegend rund um das Freilandgehege erkundet, lassen sich der Rest der Gang, Hardy, Tante Ruth, Daisy, Emmi und Spyder Zeit und wagen nicht sofort einen Tanz auf dem Seil, das ihr bisheriges Zuhause mit einem Baum im angrenzenden Park verbindet. „Der Auswilderungsprozess dauert über drei bis vier Wochen, erst dann mache ich die Klappe zu“, so Reiland. Es ist eben nicht einfach, puren Luxus mit einem großzügigen Wellness- Bereich aus Ästen, Seilen, Geweihen und die Chillout-Lounge mit Rückzugsecken und Decken zum Klettern, Verstecken und Relaxen hinter sich zu lassen. Auch der vor einigen Wochen neu eröffnete Fitness-Bereich trägt ganz offensichtlich zum Wohlgefühl bei: „Ich habe ein Laufrad eingebaut. Das ist unwahrscheinlich! Sie rennen da stundenlang rum, man könnte da glatt Strom erzeugen. Sie stehen sogar Schlange und manchmal laufen sie zu zweit“, erzählt Reiland schmunzelnd. Er möchte in seiner Auffangstation bestmögliche Bedingungen sicherstellen, damit sich seine Gäste auf die Lebensumstände in der freien Natur optimal vorbereiten können: „Sie hatten Zeit, sensorische und motorische Fähigkeiten zu entwickeln, sich an den Tag- und Nachtrhythmus zu gewöhnen, die Temperaturschwankungen kennenzulernen, genauso wie die umliegenden Geräusche im Park, was ja sehr wichtig ist.“

Wolfgang_Reiland

Wolfgang Reiland hat die Tiere anfangs mit der Pipette hochgepäppelt, rund um die Uhr alle vier Stunden.

Zum Schutz der Eichhörnchen
Männchen sind nach sieben, Weibchen nach neun Monaten geschlechtsreif: „Das ist eine der Voraussetzungen sie entlassen zu können, weil sie dann soweit sind, sich in der Natur selbständig zurecht finden zu können“, erläutert Reiland. Im angrenzenden Goldach Park finden seine Lieblinge idealerweise Nadelbäume, die sie besser vor ihren natürlichen Feinden, aber auch vor Hunden schützen. Denn oft lassen Herrchen und Frauchen ihre Fellnasen unbedacht frei laufen, die dann unter Umständen die putzigen Tiere jagen. Reiland, selbst Hundehalter, wünscht sich hier Rücksichtnahme: „Mit Training und Leckerlis können Hundebesitzer das Verhalten ihres Hundes entsprechend beeinflussen.“

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Next Generation
Die Nähe zum Goldachpark lässt Wolfgang Reiland hoffen, möglichst oft Besuch von seinem wilden Haufen zu bekommen: „Die Klappe bleibt ja erst einmal offen. Futter und Wasser stelle ich weiter zur Verfügung. Vielleicht kommen sie mit ihren Jungen vorbei oder beziehen den Kobel, den ich in einen Baum gebaut habe.“ Den Gastbetrieb einstellen, kann der „Hotelier” ohnehin nicht. Herr Grundner, Fan-Di und Ayla, drei 10 Wochen alte Findelkinder, warten schon darauf, die Voliere beziehen zu dürfen: „Noch habe ich sie im Wintergarten, sie waren mauseklein, als sie zu mir kamen. Jetzt sind sie schon mächtig gewachsen.“ Zu verdanken haben sie das Reilands unermüdlichen Einsatz. Seine Gourmet-Speisekarte erfüllt höchste Kleinst-Hörnchen Ansprüche: „Milchbrei, dazu gemahlene Haselnüsse, Apfel- und Bananenbrei und Trauben.“ Alles mundgerecht und à la minute vom Küchenchef persönlich serviert: „Ich habe sie mit der Pipette hochgepäppelt, rund um die Uhr alle vier Stunden. Nachts habe ich mir den Wecker gestellt, das ist sehr anstrengend, aber es lohnt sich“, strahlt Wolfgang Reiland.

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Sechs Eichhörnchen haben die Auffangstation verlassen. Kurz darauf fand Wolfgang Reiland jedoch fünf neugeborene Eichhörnchen in einem Kobel. „Das ist ein Traum, ich bin total happy. Und die Mama kümmert sich ganz aufopferungsvoll um die Kleinen“, so Reiland stolz.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.
Foto Eichhörnchen-Babys: Wolfgang Reiland.

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