Cargobike-Roadshow: Ja mia san mim Radl da

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Cargobike-Roadshow

Carolin Lorenz lebt in München ohne Auto und tritt dafür lieber in die Pedale.

Lastenrad – das Schweizer Taschenmesser unter den Drahteseln

„Man muss selbst treten, der Motor verstärkt nur das, was man reintritt. Als Münchnerin kann ich sagen: Den Giesinger Berg kommt man noch leicht hoch“, erklärt Carolin Lorenz von Cargobike. Die Roadshow macht Station auf dem Rathausplatz in Hallbergmoos. Mit im XXL-Gepäck: Lastenräder zum Probesitzen und jeder darf außerdem selbst für eine kleine Rathausrunde in die Pedale treten. Aus gutem Grund: „An das Fahrverhalten mancher Räder muss man sich erst gewöhnen“, sagt Carolin Lorenz und blickt auf ein paar Wagemutige, die ein wenig mit dem ungewohnten Zweirad kämpfen.

Wachsender Markt

In Europa satteln immer mehr auf ein E-Lastenrad um. Neben Klimaschutzgründen, spielen verstärkt weitere Überlegungen eine Entscheidungshilfe für den Umstieg, vor allem in Städten spricht viel für das Lastenrad. So gehören beispielsweise lästige Parkplatzsuchen oder nervenaufreibende Staus der Vergangenheit an.  „Ich wurde angefixt, weil mich jemand auf einer Veranstaltung fahren ließ, dann wollte ich eins. Wir leben in München und haben uns dann entschieden unser Auto zu verkaufen“, erzählt Carolin Lorenz. Eine Entscheidung, die Kreise in ihrem Umfeld zieht: „Meine Schwester hat jetzt eins, weil sie es bei mir gesehen hat und eine Freundin auch. Das ist wie eine Schneeball-Effekt. Wenn man sieht, wie gut es nutzbar ist, wollen es andere auch.“

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Lastenrad ist nicht gleich Lastenrad

Je nach Modell, persönlichen Bedürfnissen und Vorlieben, lässt sich cas Stahlross quasi nach Maß kaufen, so die Fachfrau. „Grob betrachtet gibt es zwei used-cases also Anwendungsfälle, die am häufigsten vorkommen. Zum einen sind Familienlastenräder gefragt. Zum anderen schaffen viele Leute ihr Auto ab, beziehungsweise suchen ein alternatives Transportmittel für den Einkauf.“ Generell müssen Interessierte zwischen 3000 und 8000 Euro kalkulieren, meint Lorenz: „Die gediegene Familienkutsche liegt um die 5000 Euro.“  Pauschal seien die aber nicht teurer als reine Lastenfahrräder. „Die Räder sind insgesamt sehr individuell nach den jeweiligen Bedürfnissen zusammenstell- oder konfigurierbar. Sie sind modulmäßig aufgebaut und daher veränderbar“ verdeutlicht Lorenz. Beispielsweise lassen sich Sitzbänke wegmontieren und Transportkisten befestigen. „Ich erlebe auch sehr viele, die erst ihre Kids in den Kindergarten bringen und danach zum Einkaufen radeln. Manchmal geschieht auch alles gleichzeitig. Es gibt hier viele Möglichkeiten.“

Nicht unüberlegt

Dennoch zeigt Lorenz Verständnis für die, deren Geldbeutel die Anschaffung nicht selbstverständlich hergibt: „Das ist eine Investition, die man bewusst machen will, diese Anschaffung muss man wollen. Ganz viele Menschen sagen dann, dass sie ihr Zweitauto abschaffen wollen, das ist ja auch schon mal etwas“ so Lorenz und gibt einen Tipp: „Je nachdem, wo man wohnt, bekommt man auch Fördermittel. Wenn man beispielsweise hier lebt und sich eins anschafft, kann man bei der Gemeindemittel Fördermittel beantragen.“ Robert Wäger, Stellvertreter des Gemeinderats, pflichtet bei: „25 Prozent des Anschaffungspreises bis maximal 1000 Euro sind drin. Ein Auto kostet für einen Anfänger schnell 1000 Euro Versicherung, dazu kommt der Sprit oder die Wartungskosten. Wenn man das im Blick hat, relativiert sich der Anschaffungspreis schnell.“

Denn vor allem für die kurzen Wege muss man ja nicht mit der Blechkiste fahren, da wollen immer mehr lieber das Lastenrad nehmen.

Carolin Lorenz, Cargobike-Roadshow

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Praktisch, gesund und nachhaltig

Aus Lorenz Sicht ein lohnenswerter Kauf, denn so ein Wadl-Herz-Kreislaufsystem-freundliches Lastenrad sei bei richtiger Handhabe und Pflege in der Regel langlebig: „Die Räder haben klarerweise Verschließteile, man muss Akkupflege betreiben. Aber gerade war jemand hier, der meinte, dass sein Akku bereits zehn Jahre alt ist. Man muss schon in den Kundenservice und die Verschleißteile investieren, aber dann hat man die Räder an sich ewig.“ Zwar entstehe inzwischen auch ein Gebrauchtmarkt, aber die meisten, so Lorenz, „behalten die Räder einfach. Es hat einfach etwas. Denn vor allem für die kurzen Wege muss man ja nicht mit der Blechkiste fahren, da wollen immer mehr lieber das Lastenrad nehmen.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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