Das Rathaus in Hallbergmoos
Fraktionen in guten Gesprächen
Die Maschinerie Gemeinde Hallbergmoos müsse trotz des tragischen Todes von Bürgermeister Harald Reents auf Hochtouren weiterlaufen, sagt Geschäftsführerin Julia Hollmer: „Auch wenn wir alle natürlich noch traurig sind, sind die Planungen für die Neuwahl am Laufen.“ Man habe einige Gespräche mit der Rechtsaufsichtsbehörde des Landratsamts geführt – dort werden die Termine festgelegt. Es läuft auf eine Wahl Mitte April hinaus, so Hollmer: „Der neue Bürgermeister soll am 1. Mai vereidigt werden, er wäre dann für fünf Jahre im Amt.“ Das endgültige Go seitens der Behörde gab es bislang nicht, man hofft auf eine Entscheidung in dieser oder kommenden Woche. Julia Hollmer: „Es hängen ja auch Fristen daran in Bezug auf Kandidaten und Aufstellung. Die Fraktionen müssen dazu die Termine wissen.“ Noch sei auch nicht geklärt, ob es eine reine Briefwahl geben kann, betont die Geschäftsführerin der Verwaltung: „Im Normalfall müsste es eine Präsenzwahl sein. Aber in Zeiten von Corona wäre das vielleicht nicht gerade sinnvoll.“ Man habe diesbezüglich bei der Rechtsaufsichtsbehörde nachgefragt, warte aber noch auf eine Antwort. Aktuell laufe es mit Helmut Ecker (Einigkeit) und Josef Fischer (FW) sehr gut, sagt Julia Hollmer. Die Fraktionen im Gemeinderat haben natürlich bereits einige Gespräche untereinander geführt. Christian Krätschmer von der CSU sagt: „Abschließend kann ich noch nichts sagen. Aber wir sind auf einem guten Weg, eine einvernehmliche Lösung zu finden.“ Die Zeit dränge, so der CSU-Fraktionssprecher: „Bis zum 14. oder 21. Februar müssen die Kandidaten schließlich benannt werden.“ Man strebe den späteren Zeitpunkt an, die Entscheidung darüber müsse aber das Landratsamt treffen.
Krätschmer lobt die harmonischen Gespräche: „Das zeigt, dass im Gemeinderat ein gutes Klima herrscht.“ Alle wären sachlich und bemüht dabei gewesen, das Ganze im Sinne der Kommune voranzutreiben. „Mein Ziel ist es, einen gemeinsamen Kandidaten zu finden. Es stehen schließlich wichtige Themen an und da brauchen wir nicht auch noch einen Wahlkampf.“ Es müsse zudem eine Person sein, die sich im Rathaus bereits gut auskennt.
Von den Freien Wählern sagt Thomas Henning ähnliches: „Noch steht nichts Offizielles fest, aber wir wollen eine einvernehmliche Lösung und keinen Wahlkampf.“ Das Ganze solle harmonisch über die Bühne geben und am Ende ein „vernünftiger Kopf“ die Nachfolge von Harald Reents antreten: „Wir brauchen dafür jemanden, der die Dinge anpackt. Hallbergmoos ist schließlich eine sehr dynamische Gemeinde und es stehen wichtige Entscheidungen an.“ Auch die Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger müssten wissen, wie es weitergeht.
Bei den Grünen steht vorab eine Versammlung des Ortsverbands an, wie Sabina Brosch bestätigt: „Wir wollen erst hören, was die Mitglieder sagen. Alles wird satzungskonform über die Bühne gehen und es soll eine ergebnisorientierte Diskussion geben.“ Die Mitglieder sollten sich dazu schon im Vorfeld Gedanken machen, so Brosch: „Es gilt schließlich, Fristen einzuhalten.“ Vorrangig gehe es darum, die Gemeinde leistungsfähig zu halten und dazu brauche es neben dem Gemeinderat auch einen neuen Bürgermeister. Die Versammlung der Grünen wird ebenso wie diejenige der SPD Hallbergmoos virtuell verlaufen. Deren Fraktionssprecher Stefan Kronner meinte, dass man schon vor Weihnachten Vorstandssitzungen organisiert hätte, um das weitere Vorgehen zu beraten. Der SPD-Gemeinderat sagt, dass alle in seiner Partei nach dem Bekanntwerden des Todes von Harald Reents geschockt gewesen wären und er fordert: „Das Wichtigste ist, dass es jetzt mit einer vernünftigen Lösung weitergeht.“ Es solle ein bekannter Kandidat sein, weil ein unbeschriebenes Blatt sich wegen Corona kaum einen Namen machen könnte. Bei der Versammlung könnten aber natürlich alle Mitglieder ihre Meinung sagen und Aussagen treffen, sagt Kronner weiter.
Der Zweite Bürgermeister Helmut Ecker bestätigte, dass einige Gespräche zwischen den Fraktionen geführt wurden und meinte: „Wir von der Einigkeit werden höchstwahrscheinlich keinen Bürgermeisterkandidaten stellen.“ Eine endgültige Entscheidung darüber werde es aber ebenfalls erst nach einer Versammlung geben. Wichtig für Ecker sei, dass er mit dem künftigen Bürgermeister wieder in einem guten Vertrauensverhältnis zusammenarbeiten kann. Derzeit befinde er sich sechs bis sieben Stunden täglich in der Verwaltung. Das sei zwar für ihn selbstverständlich: „Aber als Rentner würde ich schon lieber andere Sachen machen. Daher bin ich froh, wenn es wieder leichter wird.“ Sprich, wenn ein neuer Erster Bürgermeister vereidigt wurde: „Schließlich gibt es so viele Projekte in der Gemeinde, hinter welcher der oder die Neue stehen muss.“ Ecker nannte den 18. April als höchstwahrscheinlichen Tag der Wahl, das Landratsamt müsse dies noch schriftlich bestätigen.
Für Sie berichtete Bernd Heinzinger.