Alle helfen zusammen: gemeinsam im Einsatz beim Übungstag waren das Technischen Hilfswerk (THW) Freising, der Malteser Hilfsdienst (MHD) des Flughafen München, die Feuerwehr Hallbergmoos und die Feuerwehr Goldach.
Großes Blaulicht in Goldach: der jährliche Übungstag stand an – dieses Jahr richtet ihn die Freiwillige Feuerwehr Goldach aus. Die Veranstaltung wird im Wechsel von den Teilnehmern, dem Technischen Hilfswerk (THW) Freising, dem Malteser Hilfsdienst (MHD) des Flughafen München, die Freiwillige Feuerwehr Hallbergmoos und die Goldacher Wehr, ausgerichtet. Außerdem war die Polizeidienststelle Neufahrn vertreten. „Sinn und Zweck des Tages ist es sich gegenseitig kennenzulernen. Das erleichtert es am Ende im Einsatz“, erklärte Stephan Zobel, der erste Kommandant und Leiter der Feuerwehr Goldach. In realen Einsätzen sei die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Hilfskräften, also beispielsweise zwischen der Feuerwehr und dem THW, wichtig.
„Wir haben von drei auf zwei Übungen reduziert“, berichtete Michael Rothkopf. Der zweite Kommandant übernahm die Übungsleitung für den Tag. Eigentlich sei ein PKW in einem Bach als dritter Einsatz geplant gewesen. „Das haben wir diese Woche aber schon in Realität gehabt.“
Insgesamt waren circa 110 Freiwillige vor Ort. Für die Übung wurden neben den Einsatzkräften auch 17 Statisten und eine Schminkgruppe vom Bayerischen Roten Kreuz benötigt – durch sie wurde der Einsatz erst realistisch. Die erste große Übung fand in der Wochenendhaus Siedlung in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrhaus Goldach statt.
Die erste Übung
Zunächst wirkte der Einsatz nicht allzu kompliziert: auf einer Party in einer Halle gab es Verletzte. Jemand hatte sich, natürlich nur gespielt, mit einer Kettensäge verletzt und lag in dem Arbeitskorb eines Radladers. Eine weitere Person war ohnmächtig und befand sich aus unerklärlichen Gründen ganz oben auf den Kisten in der Halle. Zusätzlich machten es die Partygäste den Einsatzkräften schwer, sie wehrten sich gegen diese und spielten ihre Rolle, die stark alkoholisiert waren, realistisch. Auch die Nebelmaschine machte es der Feuerwehr nicht leicht die Lage gut einschätzen zu können.
Eine eskalierte Party fanden die Teilnehmer am Übungstag in der Wochenendhaussiedlung vor – die Statisten hatten sichtlich Spaß daran ihre stark alkoholisierten Rollen zu spielen.
Komplexer als gedacht
Für die Einsatzkräfte war das allerdings nicht alles: unter der Halle fanden sie eine große Tiefgarage, in der es in Folge eines Autorennens zu einem Autounfall kam. Eine Frau spielte eine schwer verletzte Person, die noch in der Frontscheibe hing. Als wäre das noch nicht genug, befand sich in der Einfahrt der Tiefgarage ein zu schwerer Anhänger, weshalb das THW die Einfahrt stützen musste. Sie drohte sonst einzustürzen. Insgesamt gab es viele Probleme vor denen die Einsatzkräfte standen.
Ein Unfall nach einem Autorennen in der Tiefgarage: die Einsatzkräfte übten den Einsatz bei einem komplizierten Unfall mit (natürlich gespielten) schweren Verletzungen.
Eine positive Bilanz
„Beim Eintreffen wurde sich gut erkundet und schnell Schwerpunkte festgelegt“, bewertete Rothkopf den Übungseinsatz. Es sei also schnell entschieden worden, welche Aufgabe jeweils von wem übernommen werden soll. „Die obere Lage wurde dann schnell begonnen abzuarbeiten, das hat gut funktioniert.“ Aus Sicherheitsgründen habe man erst den Anhänger von der Einfahrt entfernen müssen, weshalb der zweite Teil des Übungseinsatzes länger dauerte. „Es hat zwar zunächst ein bisschen länger gedauert, aber das war wichtig“, erklärte der Übungsleiter die Vorgehensweise. Zusätzlich habe der starke Regen die Arbeit schwieriger gemacht. Es sei „keine kleine Lage gewesen, die muss man schon erstmal abarbeiten“. Insgesamt war der zweite Kommandant zufrieden, auch wenn die Kommunikation und die Abstimmung untereinander, also beispielsweise zwischen dem MHD und der Feuerwehr, noch besser funktionieren könnte. „Das müssen wir noch etwas üben, aber dafür machen wir ja solche Übungen.“
Im Anschluss an die Übung ging es zurück zum Feuerwehrhaus Goldach. Dort fand eine Nachbesprechung statt und es gab eine kleine Brotzeit. Danach ging es weiter zu der zweiten großen Übung – dieses Mal am Flughafen. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Grillen in Goldach. „Ja auch trotz Regen kann man grillen“, lachte Zobel.
Die Kommunikation und Abstimmung soll am Übungstag verbessert werden, damit auch in Realität die Zusammenarbeit gut funktioniert – auch das THW und die Feuerwehren müssen zusammenarbeiten.
Für Sie berichtete Ramona Höllerer.
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