„From Brahms To Beatles“

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erstklassik08_05_2021

„From Brahms To Beatles“ – ein herausragender Konzertabend mit dem Rastrelli Cello Quartett

Ein herausragender Konzertabend mit dem Rastrelli Cello Quartett

Am 8. Mai fand mit „From Brahms To Beatles“ zum zweiten Mal ein ErstKlassiK-Konzert im Livestream statt. Das Rastrelli Cello Quartett, bestehend aus den vier Cellisten Kira Kraftzoff, Mischa Degtjareff, Kirill Timofeev und Sergio Drabkin, gastierte im Hallbergmooser Gemeindesaal und nahm das Publikum mit auf einen spannenden Streifzug durch die Musik des 19. und 20. Jahrhunderts.

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Temperamentvoll ging es los mit der Tarantella des böhmischen Cellisten David Popper. Dass anschließend das Andante Cantabile aus dem Quartett Nr. 1 von Peter Tschaikowsky auf dem Programm stand, war nicht zufällig so, hätte der Komponist am 7. Mai doch seinen 181. Geburtstag feiern können. Sein Andante Cantabile, ein bekanntes Werk, das es in vielen Bearbeitungen gibt, lud ein zum Genießen und Dahinschmelzen. Mit „Solveigs Lied“ – fast schon ein Ohrwurm – aus der Suite „Peer Gynt“ von Edvard Grieg, war Gänsehautfeeling garantiert. Aus derselben Suite stammt auch das folgende Stück, mit dem das Cello Quartett in der Halle des Bergkönigs all die Gnome, Trolle und Kobolde zum Leben erweckte, die dort dem Bergkönig Gesellschaft leisten.

Nach den drei Ungarischen Tänzen Nr. 13, 14 und 17 von Johannes Brahms entführten zwei Volkslieder das Publikum nach Russland: „O Frost, Frost…“ – hier hofft ein Reiter, dass er auf seinem Weg nicht erfrieren möge. Höchst lebhaft ging es bei der wilden Troika-Fahrt „die Piterskaja Straße entlang“, ein Lied, das zum Repertoire jedes russischen Chors gehört. Und gerne glaubt man Kira Kraftzoff, der durch das Programm führte, dass nach diesem Stück in „normalen“ Zeiten immer begeisterter Beifall aufbraust.

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„He is a pirate“ von Hans Zimmer, bekannt aus dem Film „Fluch der Karibik“, leitete über zum zweiten Teil des Abends, der sich mit einem anderen Musikgenre befasste. Acht Songs der Beatles erlaubten zumindest einen kleinen Einblick in das musikalische Schaffen des Quartetts aus Liverpool. „Yesterday“, dem wohl am häufigsten gecoverten Popsong der Welt, drückten die „Rastrellis“ ihren eigenen temperamentvollen Stempel auf, und mit dem Song „Michelle“ gratulierte Moderator Kraftzoff allen Müttern zum Muttertag.

Kein einziges der Stücke dieses Abends wurde im Original für vier Celli geschrieben. Die ungewöhnlichen und überraschenden Bearbeitungen stammen vor allem von einem Mitglied des Quartetts, nämlich von Sergio Drabkin, und die vier Musiker drücken jedem Werk zudem ihren ganz persönlichen und individuellen Stempel auf. Der Livestream erlaubte es, den Künstlern aus der Nähe zuzusehen, die äußerst präzise und mit hoher Konzentration spielen und dennoch mit einer unglaublichen Leichtigkeit vermitteln, wie viel Vergnügen sie beim gemeinsamen Musizieren haben.

„Wir spielen nur die Musik, die wir selbst lieben.“

Ein letzter Beatle-Song beendete diesen grandiosen Konzertabend: „Dizzy Miss Lizzy“. Und sicher hat der eine oder die andere zuhause vor dem PC nicht nur mitgewippt oder mitgesungen, sondern auch mitgeseufzt bei den herzhaften „Ahs“ und „Ows“, mit denen die vier Cellisten ihren Gefühlen freien Lauf ließen. Geseufzt hat das Publikum wahrscheinlich vor allem in der Hoffnung, die vier nicht nur im Livestream, sondern in absehbarer Zeit live im Gemeindesaal erleben zu können. Tosender Applaus ist den Künstlern dann auf jeden Fall gewiss.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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