Goldacher Madln feiern Fahnenweihe

Kategorie: Vereine

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Dank vieler Sponsoren und Unterstützer weht jetzt im Verein der Goldacher Madln eine eigene Fahne.

Tradition und Geselligkeit, Freundschaften fürs Leben

Hübsch anzusehen sind sie ja immer – die feschen Goldacher Madln in ihren Dirndln. Dieses Mal sitzen sie glücklich und aufgeregt in den ersten Reihen der Klosterkirche Birkeneck zu einem ökumenischen Gottesdienst. Die eine oder andere scheint bei genauerem Hinsehen ein wenig blass um die Nase, ähnlich wie einige junge Herren aus dem Burschenverein Goldach in den Bänken dahinter. Kein Wunder! Nach dem ausgiebigen Starkbierfest der Männer und der recht kurzen Nachtruhe bis zum stärkenden Weißwurstfrühstück der Madln vor dem Kirchgang. Doch der Andrang ist groß, selbst die hinteren Reihen der Kirche sind mit Mitgliedern von 24 geladenen Vereinen und Sponsoren besetzt, denn es steht etwas Besonderes an: die Fahnenweihe der Goldacher Madln. „Wir sind richtig stolz auf unsere Fahne und freuen uns riesig, dass wir sie jetzt weihen lassen können. Jahrelang haben darauf hingearbeitet und gespart“, sagt Linh Ha, erster Vorstand im Verein.

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Ritual seit 1000 Jahren

Fahnenweihen reichen bis ins zehnte Jahrhundert zurück. Ursprünglich dienen sie Soldaten als Orientierungspunkt, um im Schlachtgetümmel, die eigene Einheit wiederfinden zu können. Der heute bekannte Brauch nimmt seinen Ursprung im Militär der Preußen und Österreicher und hält sich bis in die Gegenwart vor allem in Schützen- und Kriegervereinen, in den Freiwilligen Feuerwehren, Burschenvereinen und Dirndlschaften Bayerns, Österreichs und Tirols. „Ich bin ja Gründungsmitglied unseres Vereins. Der hat mit 10, 12 Mädels ganz klein angefangen und jetzt zu sehen, was wir mit inzwischen 75 Mitgliedern aufgebaut haben, sehe ich in dieser Fahne. Deshalb ist es so großartig, dass wir jetzt auch eine haben“, strahlt Linh.

»Mädels, die neu zu uns kommen oder generell erst nach Hallbergmoos gezogen sind und Anschluss finden möchten, können das bei uns. Es geht ums Ankommen.«

Linh Ha, Erster Vorstand Goldacher Madln

Ein Ausdruck der Werte des Vereins

Das Prachtstück der Goldacher Madln weht nach seiner feierlichen Enthüllung dezent daher, edel, aber nicht abgehoben. Die Farbgebung orientiert sich an Bordeaux-Tönen, die perfekt zur Dirndlfarbe passen. Die Gestaltung bildet eine Brücke zwischen Tradition und Moderne, ist leicht verspielt, gleichzeitig nicht verkünstelt. „Die Fahne beschreibt ein wenig die Geschichte unseres Vereins. Mit dem Design haben wir uns rund zwei Jahre beschäftigt“, erzählt Linh. Nach anfänglichen generellen Überlegungen, geht es an die konkrete Umsetzung: „Die Vorderseite war sozusagen mit unserem Logo gesetzt, das ist ja irgendwie selbsterklärend. Für die Rückseite hatten wir uns den Spruch „Tradition und Geselligkeit, Freundschaften fürs Leben“ überlegt.“ Er spiegele den wichtigen Grundsatz der Mädels wider: „Mädels, die neu zu uns kommen oder generell erst nach Hallbergmoos gezogen sind und Anschluss finden möchten, können das bei uns. Es geht ums Ankommen.“ Gleichzeitig sei für die Madln wichtig das Heimatverbundene, symbolisch durch die eingestickte Goldach und die auch im Ortswappen vorhandenen Kolben, auszudrücken. Ihre Gedanken besprechen sie wiederholt mit dem Fahnenhersteller Kössinger: „Der finale Entwurf war ein Prozess. Ich bin wirklich beeindruckt von der Arbeit, wie so eine Fahne entsteht. Wir als Vorstandschaft haben eine Führung durch das Werk bekommen, die drei Stunden dauerte“, staunt Linh noch immer. „Jedes einzelne Bild wird mit der Hand gestickt.“

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Dank gilt allen Spendern

Für die feine Handarbeit fällt eine hohe Summe an: „Die sind wirklich so, so teuer. Sie kosten in der Neuanschaffung zwischen acht und 10.000 Euro“, erläutert Linh und betont: „Wir hätten uns das niemals so schnell leisten können, wäre nicht eine Spendenaktion für uns ins Leben gerufen worden. Ohne die Unterstützung der Sponsoren, der Ortschaft und der Vereine wäre das so nicht möglich gewesen. Dafür sind wir alle sehr dankbar.“ Umso größer steht den Madln die Freude nach dem Segen und dem ersten Schwenken ins Gesicht geschrieben, bevor sie Aufstellung nehmen, um mit der Festgesellschaft in den Gemeindesaal zu ziehen. Sogar das Wetter scheint ganz offenbar Spaß zu haben: „Wie im Frühling, so schön und dann war der ganze Saal voll und unsere Gäste haben unsere Mühen sehr gewürdigt“, so Linh. „Besonders gut sind unsere gebastelten Holzschilder statt Tischschilder für die Vereine angekommen. Das alles schaffen wir nur als geballte Mädels-Power. Im Verein packen wirklich alle an, ich hoffe einfach, dass das auch so nach außen ankommt.“ Zeit für den ausgiebigen Beauty-Schlaf bleibt kaum: Nach der Fahnenweihe stehen bereits die nächsten Events der Goldacher Madln an, zunächst ihre inzwichen legendäre Maßenparty am 29. März im Hausler Hof und danach die Hallberger Wiesn: „Da gehen wir das erste Mal mit unserer neuen Fahne im Festzug mit“, nickt Linh und lächelt.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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