Welche der drei Grazien ergattert den Ehemann: Elfriede, die immer aufs Geld schaut, Natascha, die den Turbo im Leib hat, oder Sabine, der es nicht sauber genug zugehen kann?
Drei heitere Einakter begeistern das Publikum
An drei Abenden im Oktober hieß es im Gemeindesaal Hallbergmoos wieder „Zeit für Theater“. Das Hallberger Brettl brachte drei heitere Einakter auf die Bühne, die mit viel Situationskomik und Wortwitz das Publikum oft und laut lachen ließen. Susi, die Köchin des Herrn Baron, möchte ihren Geburtstag nicht allein feiern. Da ihr Verlobter, der Stieglitz, keine Zeit hat, lädt sie kurzerhand den Kutscher Schnabl zum Geburtstagsessen ein. Doch die gemütliche Feier wird gestört durch das Auftauchen vom Stallknecht Lampl und dem unerwarteten Erscheinen vom Stieglitz. Man kann sich ausmalen, dass Susis drei Kavaliere für dramatische Verwicklungen sorgen. Dies nicht nur auf dem Esstisch, wo geheimnisvollerweise Wurst und Schnitzel verschwinden, sondern auch unter dem Tisch, wo einer der Verehrer sitzt. Als auch plötzlich noch der Herr Baron nachhause kommt, werden auch die zwei anderen durch übergeworfene Decken kurzerhand zu Möbelstücken umfunktioniert. Verwirrend – aber am Ende liegt die Lösung auf der Hand.
Der zweite Einakter lehnt sich an eine TV-Sendung der 1980er-Jahre an. Einer sucht eine Frau und drei Damen stehen zur Wahl, angepriesen von der Partnervermittlung „Herzibello“. Die drei haben es jedoch in sich: Sabine, die alles sauber und ordentlich haben möchte und diesbezüglich keine Kompromisse eingeht und Elfriede, die sehr aufs Geld schaut. Der Hammer ist die temperamentvolle Russin Natascha, die den Turbo im Leib hat und den zukünftigen Ehemann zu ihrem Hobby machen will. Ihr Alter verschleiern die drei Grazien sehr geschickt, ihre Absichten machen sie jedoch deutlich, was den armen Ehemann in spe gewaltig einschüchtert. Doch gegen Frauenpower ist halt kein Kraut gewachsen.
Es ist nicht so wie’s scheint. Der „Trau minet“ Hias (Markus Grichtmair) und die Nachbarstochter Stasi (Juliane Kopf)
Im dritten und letzten Stück ging es dann so bayrisch zu, wie man es sich nur wünschen konnte. Ein Vater drängt seinen etwas ungeschickten Sohn zur Heirat mit der Nachbarstochter. Der Bub stellt sich aber leider gar zu dumm an und braucht dringend Nachhilfe in der Kunst der Verführung. Der Vater mischt sich in die Liebeswerbung ein und Verwechslungen sind vorprogrammiert. Doch auch hier enden alle Missverständnisse – wie sollte es auch anders sein – in einem Happyend. Die Schauspieler verkörperten ausnahmslos ihre Rollen mit viel Können und großem Engagement, was das Publikum immer wieder zu Szenenapplaus hinriss. Großen Beifall gab es dann auch am Schluss. Der Premiere am 19. Oktober folgen noch zwei Aufführungen am 25. und am 26. Oktober. Der Besuch lohnt sich auf jeden Fall! Zu Beginn und in den Pausen spielten traditionsgemäß die Goldacher Buam und für die Bewirtung sorgte in bewährter Weise der Gasthof „Zum Kramer“.
Für Sie berichtete Maria Schultz.