GEMEINDERAT – Sitzung vom 1. Dezember 2020

Kategorie: Gemeinderat

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  • Umbau und Erweiterung Rathaus – Festlegung Umbaumaßnahmen
  • Errichtung von Feuerwehrhäusern in Hallbergmoos und Goldach – Festlegung des Raumprogramms
  • Kreditaufnahme für die Erweiterung der Kläranlage
  • Bürgerantrag auf Behebung der Mängel und Beleuchtung des Radwegs vom Kreisverkehr S-Bahnhof zur Isarbrücke
  • Bürgerantrag auf Befestigung des Wirtschaftsweges „Am Bach“
  • Errichtung eines Hilfsfonds für Vereine
  • Übertragung von Gemeinderatssitzungen und Sitzungen des Bau- und Planungsausschusses via Livestream im Internet
  • Rückzahlung der Elternbeitragsgebühren für die Monate April, Mai und Juni
  • Probebetrieb Bedarfsampeln
  • Bürgerversammlung 2021

BESCHLÜSSE

Umbau und Erweiterung Rathaus – Festlegung Umbaumaßnahmen

Bis zu 4,55 Millionen Euro hätte der Rathausumbau einmal kosten sollen, diese Summe beschloss der Bau- und Planungsausschuss in seiner Juni-Sitzung unter dem Vorbehalt, dass der Gemeinderat noch zustimmt. In den Nachtragshaushalt wurde die Steigerung von davor 3,25 Millionen Euro allerdings nicht mit aufgenommen. Begründet wurde dies dadurch, dass der Gemeinderat in seiner Klausurtagung einige Maßnahmenpakete in Frage stellte und dazu nicht absehbar sei, wie sich mögliche Einsparungen auf den Haushaltsansatz auswirken. Das Planerteam hat in der Fraktionssprechersitzung am 14. Oktober 2020 die Möglichkeiten von Einsparungen anhand der Pakete erläutert und die Fraktionen wurden gebeten, Vorschläge zu machen – was sofort umgesetzt werden soll, was verschoben werden könnte. Diese Vorschläge präsentierten die Planer nun in Form eines Menüs, das je nach Umfang der Einsparungsvorschläge immer weniger üppig wurde. Wenn es nach der CSU ginge, würden Maßnahmen in Höhe von gut 3,8 Millionen Euro gleich angepackt. Die Maßnahmenpakete der Einigkeit kommen auf ca. 3,165 Millionen Euro, Freie Wähler ca. 2,33 Millionen Euro, Grüne ca. 2 Millionen Euro und SPD ca. 1,34 Millionen Euro – hierbei handelt es sich allerdings um die Summen für die sofort in Angriff zu nehmenden Maßnahmen, der mehr oder weniger große Rest soll lediglich verschoben werden. Aus den verschiedenen Vorschlägen setzte die Abteilung P der Verwaltung eine nach ihrer Meinung nach mehrheitsfähige Variante zusammen, die insgesamt 2.523.652,65 Euro kosten würde. Darin enthalten sind der Ausbau Büroerweiterung, Umbau Bürgerbüro, Einbau Müllraum, Ertüchtigung Brandschutzklappen, Rückbau Wandhydrant, Brandschutzsanierung Schächte – dazu Arbeiten ohne Zuordnung und Allgemeines. In der Sitzung meinte Bürgermeister Harald Reents (CSU), dass man bei dem Vorhaben „vor Corona schon um einiges weiter gewesen wäre“. Ein Bündel an Maßnahmen wäre kurz vor der Ausschreibung gewesen: „Dann mussten wir aber an das Geld denken.“ Thomas Henning (FW) meinte, dass sich der Verwaltungsvorschlag fast mit den Vorstellungen seiner Fraktion decke: „Aber die Außenfassade geht ab. Diese sieht furchtbar aus, außerdem hängt doch auch der Hotspot für den öffentlichen Bereich davon ab.“ Seitens Christiane Oldenburg-Balden (SPD) kam der Antrag, dass die Maßnahmen für Barrierefreiheit (44.000 Euro) gleich umgesetzt werden sollten. Darüber wurde später abgestimmt. Der Umbau des Rathauses lasse seinen Blutdruck deutlich steigen, sagte Christian Krätschmer (CSU): „Es ist Wahnsinn, dass man ein so junges Gebäude schon sanieren muss. Allerdings geht es nicht anders, weil es eine totale Fehlplanung mit 1.000 Mängeln ist.“ Er könne jeden Menüpunkt verstehen, so Krätschmer weiter: „Wir haben die meisten Maßnahmen in Rücksprache mit den Planern drin gelassen.“ Wenn man es jetzt nicht mache, werde es mittelfristig deutlich teurer. Das Gesamtkonzept sei stimmig, meinte Stefan Kronner von der SPD: „Wegen der Haushaltssituation haben wir uns überlegt, erst mal nur das Notwendigste machen zu lassen.“ Wenn man wisse, wie die Gemeinde aus der Corona-Krise rauskomme – dann solle der Rest schnellstmöglich über die Bühne gehen. Auch Sabina Brosch (Grüne) betonte: „Alles was nicht jetzt passiert, wird nur verschoben.“ Der Umbau des Bürgerbüros sei eine Maßnahme, die sofort geschehen müsse: „Es bedeutet eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.“ Eine Büroerweiterung dagegen müsse nicht jetzt schon sein. Für einen großen Umfang plädierte Stefan Rentz (CSU): „Maßnahmen führen zu Störungen im Rathaus und die Mitarbeiter sollten sich auf ihre Arbeiten konzentrieren können.“ Dazu kämen erneute Planungskosten für die Gemeinde, wenn man Positionen nicht jetzt ausführe. Harald Reents fügte an, dass es auch der Wunsch des Personalrats sei, die Arbeitsbedingungen so wenig wie nur möglich zu belasten. Von Robert Wäger (Grüne) kam die Frage auf, ob die Umsetzung des Geplanten überhaupt für das kommende Jahr in Frage käme. Der in der Sitzung anwesende Planer David Meuer meinte dazu: „Es wird schon einige Zeit dauern. Wenn heute nicht das Vollpaket beschlossen wird, dann sind wir sicher mit den Auswirkungen drei Monate lang beschäftigt.“ Ob dann nächstes Jahr überhaupt schon mit dem Baubeginn zu rechnen sein, wäre absolut nicht sicher: „Das Meiste kommt wohl erst 2022, insgesamt wird es sich bis ins Jahr 2023 ziehen.“ Nachdem Wolfgang Reiland (Einigkeit) noch betonte, dass die Arbeitsbedingungen aktuell teils sehr schlimm wären und man das Bürgerbüro zwingend umbauen müsse, kam es zu den Beschlüssen. Der CSU-Vorschlag wurde mit 9:14 Stimmen abgelehnt, der Verwaltungsvorschlag bekam eine Mehrheit von 19:4 Stimmen. Dass Wärmedämmung/Verbundsystem (Antrag Einigkeit, damit öffentliches WLAN künftig möglich ist) hinzukommen, fand eine Mehrheit ebenfalls von 19:4 Stimmen. Einmütig plädierte der Rat für den Antrag von Christiane Oldenburg-Balden bezüglich Barrierefreiheit.

Errichtung von Feuerwehrhäusern in Hallbergmoos und Goldach – Festlegung des Raumprogramms

Eine vom Gemeinderat beschlossene Arbeitsgruppe Feuerwehrhäuser hat in insgesamt fünf Sitzungen einen Vorschlag für das Raumprogramm der zwei geplanten neuen Häuser in Hallbergmoos und Goldach erarbeitet. Dazu wurden neben den eigenen bestehenden Feuerwehrhäusern auch solche in anderen Orten besichtigt. Der Vorschlag sieht ein Raumprogramm für Hallbergmoos mit acht Stellplätzen, einer Waschhalle und einer LKW-Werkstatt mit insgesamt 3.513 qm Nutzfläche vor. Nicht beinhaltet sind Flächen für Wohnungen und Unterstellmöglichkeiten für Oldtimer-Fahrzeuge. Die Kosten für das neue Feuerwehrhaus Hallbergmoos wurden vom Architekturbüro Rentz überschlägig auf 11 Millionen Euro geschätzt. Für Goldach sieht der Vorschlag der Arbeitsgruppe ein Raumprogramm mit sieben Stellplätzen und 2.126 qm Nutzfläche vor. Hierbei sind ebenfalls keine Flächen für Wohnungen oder Unterstellmöglichkeiten vorgesehen. Die Kosten schätzt das Architekturbüro Rentz überschlägig auf 7,3 Millionen Euro. Die Investitionen für die beiden Feuerwehrhäuser fallen erst dann an, wenn die notwendigen Vorarbeiten abgeschlossen sind – etwa Änderung Flächennutzungsplan, Bauleitplanung und Vergabeverfahren. Mit den eigentlichen Bauarbeiten sei nicht vor 2025 zu rechnen. In dem Beschlussvorschlag dieser Sitzung ging es um die Zustimmung zu den beiden Raumprogrammen und der Beauftragung einer Machbarkeitsstudie auf Grundlage dieser durch das Büro Rentz. Nach deren Erstellung soll es eine weitere Behandlung des Projekts im Gemeinderat geben. Vor der eigentlichen Diskussion im Gemeinderat gab es Vertagungsanträge von den Grünen und der SPD. Stefan Kronner wünschte sich, dass die neuen Gemeinderäte im Vorfeld erst einmal genauer über das gesamte Vorhaben informiert würden. Dass man vor einer Machbarkeitsstudie erst einmal ein Finanzierungskonzept brauche, das betonte Sabina Brosch. Außerdem stellte sie in Frage, dass die Bauverwaltung das Projekt Feuerwehrhäuser schaffen könne, denn eine neue Grundschule müsse ja gleichzeitig auch noch geplant werden. „Gibt es für uns nach einer Machbarkeitsstudie noch die Möglichkeit zu sagen, das nehmen wir und das nicht“ – so lautete die Frage von Robert Wäger (Grüne). Natürlich könne man danach noch reagieren, etwa wenn die Kosten zu hoch wären, antwortete Stefan Rentz. Der Vertagungsantrag wurde mit 3:21 Stimmen abgelehnt, Kronner hatte den der SPD zuvor bereits zurückgezogen. Dass die Grünenräte Bedenken anmeldeten, wurmte Josef Fischer (FW): „Mich wundert die Diskussion. Wir brauchen die Feuerwehrhäuser und sollten da nicht so lange drum herum reden.“ Dazu könne man jetzt nicht über die Finanzierung reden, wenn die Häuser sowieso erst 2024/25 kämen: „Lasst uns jetzt das Raumkonzept abnicken und den Stefan (Rentz) seine Arbeit machen lassen.“ In Richtung der Grünen schickte er hinterher: „Ihr warts ja noch nie in einem Feuerwehrauto.“ Dazu antwortete Robert Wäger später, dass er durchaus eine Ausbildung zum Feuerwehrmann absolviert habe und solche Worte nicht in Ordnung fände. Thomas Henning (FW) fügte an, dass jede Firma, die baue, eine Machbarkeitsstudie brauche: „Das Raumprogramm dafür haben die Kommandanten mit den drei Bürgermeistern abgestimmt. Bitte lasst uns dieses jetzt nicht zerreden.“ Der Weg von Anfang des Vorhaben bis zum heutigen Tag sei sehr rund gewesen, meinte Christian Krätschmer: „Die Feuerwehrhäuser sind Systemgebäude, da kannst du nicht wie woanders einfach ein paar Wohnungen weglassen.“ Man müsse außerdem die Förderrichtlinien beachten und solle jetzt die Kosten für die Studie freigeben. Dass man über alle Ideen reden dürfen müsse, meinte Robert Wäger: „Für mich ist das hier schon alles sehr festgeschrieben“ Ein schlüssiges Raumkonzept sah Stefan Kronner: „Die Detailfragen kommen später. Wir sollten uns aber darüber klar sein, dass es sich um einen Haufen Geld handelt.“ Laut Heinrich Lemer (FW) brauche die Gemeinde die Zeit bis zum Jahr 2025: „Heute hätte ich ein Problem mit einem Startschuss für ein 20-Millionen-Euro Projekt. Vielleicht sieht es in vier Jahren anders aus, wenn Corona aber länger dauert, müssen wir uns Gedanken machen.“ Dass die Studie gemacht werden solle, betonte Helmut Ecker (Einigkeit): „Dann sehen wir, was wir planen können, was eventuell noch weggelassen werden kann.“ Es kam zum Beschluss – jeweils einstimmig wurde den Raumprogrammen für die Feuerwehrhäuser in Hallbergmoos und Goldach zugestimmt. Ebenfalls einstimmig wurde die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben – darin sollen auch die Kosten für die Errichtung von Wohnungen und Unterstellmöglichkeiten für die Oldtimer ermittelt werden.

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Errichtung einer Aufzugsanlage im Gebäude der Nachbarschaftshilfe

Im April 2019 wurde die Verwaltung vom Gemeinderat beauftragt zu überprüfen, ob ein Anbau eines Aufzuges bei der Nachbarschaftshilfe möglich ist. Generell komme nur ein Anbau an der Nordseite in Frage und bei einer überschlägigen Ermittlung wurde mit einem Kostenrahmen von ca. 300.000 Euro (+/- 40 Prozent) gerechnet. Bürgermeister Harald Reents sprach von einem „enormen Betrag“. Die Notwendigkeit einer Barrierefreiheit würde zwar nicht in Frage gestellt, sagte Wolfgang Reiland: „Die Kosten sind aber zu hoch für ein Gebäude, bei welchem wir nicht wissen, ob es noch 30 Jahre genutzt wird.“ Man müsse eine kreative Lösung finden. Ob ins Spiel gebrachte Treppenlifte in öffentlichen Bereichen erlaubt sind, das zweifelte Frank Zimmermann vom Bauamt an: „Ich denke eher nicht.“ „Sackkarren“ fürs Treppenhaus wären möglich, um zumindest eine Erleichterung bei den Lasten zu erreichen. Dass man einen Aufzug bauen müsse, das betonte Robert Wäger und Stefan Kronner schlug vor: „Wir sollten eine Studie erstellen, um die Kosten zu verifizieren und verschiedene Varianten zu prüfen.“ „Treppenlifte sind nicht erlaubt?“ Das zweifelte Damian Edfelder (CSU) an: „Da hätte ich gerne eine genaue Regelung vor mir. In anderen öffentlichen Gebäuden wie etwa Universitäten gibt es die auch.“ Was müsse da überhaupt rauf und um wie viele Rollstuhlfahrer handle es sich, dies interessierte Josef Fischer: „Wenn wir eine 450-Euro-Kraft anstellen, welche die Kartons hochschleppt, dann kommen wir im Leben nicht auf diese Kosten.“ Eventuell könne man auch prüfen, ob die Kleiderkammer in das Erdgeschoss umziehen könne. Dass er Treppenlifte schon in Gerichten gesehen habe, das meinte Thomas Henning: „In diese kann man sogar mit Rollstühlen reinfahren. Wir sollten das auf alle Fälle noch prüfen.“ Es kam zum einstimmigen Beschluss, Alternativen zum Aufzug jeglicher Art zu überprüfen.

Kreditaufnahme für die Erweiterung der Kläranlage

Schon 2017 wurde vom Gemeinderat beschlossen, einen Teil der Herstellungskosten mit einem Kredit zu finanzieren, damals wurde eine Ermächtigung in Höhe von 2 Millionen Euro berücksichtigt. Die Herstellungskosten für die Erweiterung von 15.000 auf 20.000 Einwohnerwerte betragen rund 7,3 Millionen Euro. Derzeit bietet die LfA Förderbank Bayern einen Infrakredit Kommunal an – mit diesem werden Investitionen in der Ver- und Entsorgung gefördert. Der Finanzierungsanteil beträgt 50 Prozent der förderfähigen Investitionen bei Krediten über 2 Millionen Euro. Im Haushalt 2020 sind 4,4 Millionen Euro für die Kläranlagenerweiterung veranschlagt, der maximale Kreditbetrag würde also die Hälfte betragen. Der Gemeinderat beschloss ohne Diskussion und einstimmig die Aufnahme eines Kredits in Höhe von 2,2 Millionen Euro bei der LfA Förderbank und zwar mit einer Zinsbindung von 20 Jahren und einem tilgungsfreien Jahr. Der Zinssatz wird tagesaktuell bei Abruf des Kredits festgelegt.

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Bürgerantrag auf Behebung der Mängel und Beleuchtung des Radwegs vom Kreisverkehr S-Bahnhof zur Isarbrücke

Bei der Bürgerversammlung hatte Georg Förg diesen Antrag gestellt, welchem von den Teilnehmern auch zugestimmt wurde. Im Jahr 2016 wurde ein solcher Antrag vom Gemeinderat bereits abgelehnt, die Kosten für die Beleuchtung wurden damals auf etwa 60.000 Euro geschätzt, die Strom- und Wartungskosten mit rund 1.050 Euro im Jahr angesetzt. Wegen der Preissteigerungen seitdem geht man heute aber von höheren Kosten aus. Die Mängel wären schon beseitigt worden, betonte Harald Reents vor der Diskussion. Dass die Beleuchtung durchaus Sinn machen würde, meinte Robert Wäger: „Der Radweg wird schon jetzt viel genutzt und in der Zukunft hoffentlich noch mehr.“ Man solle eine zentrale PV-Anlage prüfen und die Lampen mit Bewegungsmeldern ausstatten: „Ständiges Leuchten wäre schlecht für die Tiere.“ Dass er 2016 ein Mitantragssteller gewesen wäre, betonte Damian Edfelder: „Ich war überrascht, dass es damals abgelehnt wurde.“ Schließlich sei es ein sicherheitsrelevantes Thema, denn gerade auch Jugendliche würden da nachts zum Kino oder zurück mit dem Rad fahren. Thomas Henning dagegen würde es „wehtun“, wenn man Lichter außerhalb von bewohntem Gebiet aufstelle: „Gerade deren Ein- und Ausschalten würde Wildtiere verschrecken.“ Falls es noch nicht beleuchtete Gemeindeteile gäbe, in welchen mehr Menschen wohnen, dann sei die Maßnahme bei diesem Radweg nicht in Ordnung, das sagte Stefan Kronner. Letztlich gab es den Beschluss, dass darüber im nächsten Bau- und Planungsausschuss beraten wird – mit der Vorstellung der Gesamtplanung kommender Maßnahmen diesbezüglich.

Bürgerantrag auf Befestigung des Wirtschaftsweges „Am Bach“

Auch dieser Antrag kam auf der Bürgerversammlung von Georg Förg. Es handelt sich dabei um eine 1,7 Kilometer lange Strecke, welche sich im Besitz der Gemeinde befindet. Sie gehört vollständig zum Landschaftsschutzgebiet, teilweise auch zum Wasserschutzgebiet. Seitens des Landratsamts gab es aber auf Nachfrage keine Bedenken bei einer Asphaltierung ohne Verbreiterung und unter Beibehaltung der bestehenden Nutzungsbeschränkungen auf landwirtschaftlichen Verkehr sowie Fahrrädern. Die Kosten für die Aufbringung einer zweilagigen Tränkdecke (Spritzdecke) mit einer hydraulischen Tragschichtverfestigung belaufen sich auf rund 125.000 Euro brutto. In der Sitzung kamen Bedenken auf, dass bei einer Befestigung auch PKW die Strecke als Schleichweg nutzen könnten. Daher wurde eine Verschiebung auf 2022 vorgeschlagen, um noch einige Dinge abzuklopfen. Laut Robert Wäger ein guter Vorschlag: „Auf ein Jahr kommt es nicht an und wir wollen definitiv keine Durchfahrtsstraße.“ In Richtung Garching gäbe es einen Weg, der wie hier geplant beschildert sei, meinte Markus Loibl (Einigkeit): „Da bin ich mit dem Traktor gefahren und durfte mir von Radfahrern einiges anhören.“ Er plädierte ausdrücklich gegen eine Widmung als Fuß- und Radweg. Dass man die Strecke teere, sei absolut überflüssig, das betonte Heinrich Lemer (FW): „Radfahrer, die auf Teer fahren wollen, haben doch genügen Alternativen.“ „Das hätte ich nicht besser sagen können“, so stimmte Dr. Marcus Mey (CSU) seinem Vorredner zu: „Wir regen uns die ganze Zeit über Versiegelung auf, ich bin strikt gegen diese Maßnahme.“ Dass man hier nicht von „teeren“ rede, erwiderte Robert Wäger: „Die Strecke ist außerdem für den Osten der Gemeinde eine gute Möglichkeit, schnell nach Süden zu kommen.“ Kurz darauf wurde der Antrag allerdings mit 9:15 Stimmen abgelehnt.

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Errichtung eines Hilfsfonds für Vereine

Dieser Antrag kam von Thomas Henning (Referent Vereine und Partnerschaft), Markus Streitberger (Sport) und Damian Edfelder (Jugend/Freizeit). Wegen der Pandemie rege man einen Hilfsfonds für in finanzielle Schieflage geratene Vereine an und der Gemeinderat solle darüber entscheiden, ob ein solcher eingesetzt wird. Nach Meinung der Abteilung Finanzen werden örtliche Vereine und Organisationen, die in eine unverschuldete Schieflage geraten, sowieso schon von der Gemeinde unterstützt. Eine pauschale Unterstützung werde daher abgelehnt. In der Tat habe man stets ein offenes Ohr für Vereine und Organisationen, betonte Harald Reents: „Das ist auch der Wille des Gemeinderats.“ Aktuell werde etwa der Gemeindesaal kostenlos für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt. Das Gemeindeoberhaupt plädierte, dass man sich bei finanzieller Not auf alle Fälle bei der Gemeinde melden solle. Er lobte diesbezüglich auch die Unternehmen im Ort, welche die Vereine auch in diesen Zeiten bestens unterstützen würden. Ein zusätzlicher Hilfsfond wurde daher nicht ins Leben gerufen.

Übertragung von Gemeinderatssitzungen und Sitzungen des Bau- und Planungsausschusses via Livestream im Internet

Dieser Antrag kam nach positiven Rückmeldungen zum Livestream der Bürgerversammlung von der SPD-Fraktion. „Aus meiner Sicht ist das eine gute Sache“, sagte Stefan Kronner. Bei der Bürgerversammlung kostete der Stream ca. 4.000 Euro: „Das wird sicher nicht jedes Mal so hoch sein.“ Grundsätzlich sei er dafür, sagte Robert Wäger: „Es geht hier aber um die Frage des Persönlichkeitsrechts.“ Die Gemeinderäte wären keine Politikprofis und durch die Möglichkeit der Aufzeichnung könnten freie und spontane Reden schwerer fallen. Der Arbeitskreis Digitalisierung solle das Ganze erst einmal prüfen. Wie viele Leute sich den Stream zur Bürgerversammlung angeschaut hätten, das wollte Hermann Hartshauser (Einigkeit) wissen. Es habe insgesamt knapp 440 Zugriffe gegeben, maximal wären 57 Zuschauer gleichzeitig dabei gewesen, antwortete Harald Reents. Nach kurzer weiterer Diskussion wurde folgender Beschluss mit 15:9 Stimmen bewilligt: Die Verwaltung soll die Kosten für die regelmäßige Übertragung der Sitzungen des Gemeinderats sowie des Bau- und Planungsausschusses per Livestream ermitteln und dem Gemeinderat anschließend vorlegen. Der Arbeitskreis Digitalisierung soll in das Vorhaben einbezogen werden.

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BEKANNTGABEN

Rückzahlung der Elternbeitragsgebühren für die Monate April, Mai und Juni

Den betroffenen Eltern wurden mittlerweile die Beiträge erlassen, sofern in diesen Monaten keine Notbetreuung in Anspruch genommen wurde. Für eine solche wurde von den Trägern der Kitas ein pauschaler Betrag berechnet.

Probebetrieb Bedarfsampeln

Vom 7. Februar bis 28. August 2020 wurden an vier Standorten im Ortsgebiet Fußgängerbedarfsampeln im Probebetrieb aufgestellt, jeweils zwei in der Theresienstraße und Maximilianstraße. Folgende Ergebnisse bei den Anforderungen einer Grünphase gab es in diesen 204 Tagen: Maximilianstraße 64 (6.901 gesamt – 34 täglich), Maximilianstraße 58 (4.936 – 24), Theresienstraße 51 (5.616 – 28) und Theresienstraße 29 (2.414 – 12). Das Fachbüro PSLV wurde um eine Bewertung geben. Sobald diese vorliegt, wird das Thema dem Gemeinderat zu einer weiteren Beratung übergeben.

Bürgerversammlung 2021

Diese ist derzeit für den 11. Mai 2021 geplant, berichtete Bürgermeister Harald Reents. Wegen des Erfolgs bei der Versammlung 2020 sei auch wieder ein Livestream vorgesehen.

Für Sie berichtete Bernd Heinzinger.

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