Radl-Experte Georg Förg gibt Tipps

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Tour-Experte Georg Förg gibt Tipps für gelungene Radausflüge.

Auf Tour rund um Hallbergmoos

Eines kann die Corona- Krise sicher nicht ausbremsen: die neu entflammte Liebe zum Drahtesel. Im Gegenteil: kaum etwas boomt mehr in den vergangenen Monaten in Deutschland. Massenweise bleibt der sonst so gehätschelte und PS-starke Untersatz in der Garage. Vielmehr gilt die Devise: „Warum in die Ferne rasen, wenn das Gute per Fahrrad liegt ganz nah?“ Umsteigen auf die mittels Muskelkraft angetriebene Alternative liegt im Trend, auch wenn das dieser Tage schnell bedeuten kann, sprichwörtlich am Rad zu drehen. Benötigte Ersatzteile und Zubehör, ob sinnvoll oder eher überflüssiger Schnickschnack, sind seit einiger Zeit kaum zu bekommen. Betreiber von Online-Shops und Fahrrad-Werkstätten reiben sich angesichts der exorbitanten Umsätze die Hände.

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Direkt vor der Haustür
Glücklich sind diejenigen, die ein funktionsfähiges und straßensicheres Radl ihr eigen nennen und sich allein, zu zweit oder in einer großen Gruppe auf selbiges schwingen können, um eine Fahrt ins Grüne zu unternehmen. Einer, der genau weiß, wo es mit dem Fahrrad lang geht, ist Georg Förg. Mehr als 6.000 Kilometer tritt der ehemalige, jahrzehntelange Gemeinderat allein 2020 in die Pedale. Der Mann mit den strammen Wadln kennt die schönsten Strecken der Landkreise Erding, Freising und Dachau aus dem Effeff. „Im Landkreis Freising bin ich letztes Jahr rund 2.000 Kilometer gefahren, nach der Arbeit oder am Wochenende schwinge ich mich aufs Rad, so bleibe ich fit“, sagt der „zweimal 37 Jahre alte“ Radlfreund schmunzelnd und verrät seine Lieblingstipps für Neuentdecker, Wiedereinsteiger und Routiniers rund um Hallbergmoos.

6-9-12 Family and Friends
Mamas, Papas mit Grundschulkindern, Tanten, Onkel oder Großeltern und die besten Freunde treffen sich am Startpunkt Rathausplatz. Von dort geht es zu den Isarauen an den Pullinger Weiher – die Gelegenheit, nicht nur das Zweirad, sondern auch die neueste Bademodenkreation auszuführen! „Das sind nur sechs Kilometer und auch für Ungeübte gut zu schaffen“, so Förg. Wen vor Ort der sinkende Blutzuckerspiegel mangels Energiezufuhr quält, kann das im Pullinger Seestüberl oder Pullinger Südstrand Biergarten mit entsprechender Nahrungsaufnahme umgehend ändern. Auch Richtung Erding wartet eine Badegelegenheit: „Über Goldach zum Notzinger Weiher erreicht man das „Paradies“ in kaum 9 Kilometern Entfernung, dort gibt es auch einen Biergarten. Kinder schaffen das locker, denn das sind ja keine Entfernungen“, erklärt der passionierte Fahrradfahrer. Noch ein bisschen weiter weg, in knapp 12 Kilometern, wartet der Mooswirt an den Neufahrner Mühlseen mit kühlen Getränken auf durstige Radler. „Die Verkehrssicherheit ist absolut gegeben. Man kann jede Tour natürlich ein bisschen ausweiten und anders fahren“, erklärt Georg Förg.

Fahrrad_Tour

Der kleine Belá freut sich auf eine kleine Fahrrad-Tour mit Mama, Oma und Onkel zum Badeweiher.

Slow and easy
Wenn sich Opa und Oma mit ihren kleinen Vorschul-Fahrradanfängern auf ein tolles sechs-Kilometer Abenteuer aufmachen wollen, ist der Besucherpark am Flughafen das Ziel. Neben einem Biergarten zum Erholen, können sich die Enkel auf dem Spielplatz die Beine vertreten, Flugzeuge vom Besucherhügel beobachten oder der legendären Tante JU, einer alten Junkers 52, einen Besuch abstatten und gemeinsam zu einer Fantasiereise abheben.

Think pink! Ladies on the road
Es ist an der Zeit, den Corona- Kilos den Kampf anzusagen. Was sich im Alleingang wie eine nicht enden wollende, Gipfelfahrt zum Port d‘Envalira auf der Tour de France anfühlt, ist im Windschatten der besten Freundinnen ein wahrer Team-Fahrspaß. Für die flotte Damenrunde geht es nach Hohenbercha, wie immer über die Holzbrücke in den Isarauen, dann Richtung Giggenhausen: „Die Fahrt ist sehr schön, die letzten 200 Meter gibt es eine minimale Steigung, wer mag, kann auch schieben“, sagt Förg. Der Ausblick von der Hörger Tafernwirtschaft mit Bio-Küche aus der Bio-Metzgerei und Gärtnerei entschädigen für die „Schinderei“ vor der „Bergwertung“.

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„Ich bin für die Helmpflicht. Außerdem sollten sich die Fahrer vergewissern, dass Klingel, Bremsen und die Beleuchtung einwandfrei funktionieren, dann macht jede Tour richtig Spaß.“

Georg Förg fährt über 6000 Kilometer Fahrrad pro Jahr

Spezl-Tour
Während die Damen einen gepflegten Aperol Sprizz in Hohenbercha schlürfen, können sich ihre Männer auf einer „anstrengenden“ 35 Kilometer langen Flughafenrunde zwischendurch an einer Halbe laben – zur Stärkung, versteht sich. „Eigentlich ist es wurscht von Hallbergmoos weg, entweder rechts oder links. Wer aber einkehren will, sollte über Goldach, Richtung Zengermoos starten“, meint Förg. Die Strecke führt dann über Schnabelmoos, vor Moosinning biegt sie links Richtung Notzing ab, dann geht es nach Niederding und Schwaig zum Flughafen und setzt zur Landung im Airbräu an. „Normalerweise darf man nicht mit dem Radl in den Biergarten reinfahren, aber wir machen das immer. Man schiebt am besten, da ist ein Radl-Parkplatz, ideal für die größere Runde“, empfiehlt der Tour- Experte. Der Rückweg gestaltet sich nach Promille-Gehalt: „Von dort zurück nach Hallbergmoos sind es genau 10 Kilometer, da kann man schon ein paar Bier trinken“, meint Georg Förg augenzwinkernd Alternativ oder für die ganz Ausgetrockneten bietet sich die kurze Flughafenrunde von Hallbergmoos zum Flughafen direkt in den AirBräu an. „Die führt über Schwaig und das Oberdingermoos zurück, das sind nur 25 Kilometer, abhängig vom Fitnessgrad nach dem Biergarten-Besuch.“

Nix für Weicheier
Für die sportliche Herausforderung müssen die Ambitionierten unter den Tourenfahrern nicht in die Berge fahren, sie orientieren sich Richtung Erding mit dem Ziel „Maria Thalham“. „Von Hallbergmoos geht´s über das Oberdingermoos, Oberding, Niederding nach Reisen. Dort wird´s hügeliger, je nach Gusto kann man weiterfahren Richtung Dorfen oder Taufkirchen. Wenn man da die entsprechende Runde raussucht, kommt man auf 80 Kilometer.“

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Lovebirds on tour
Die Schmetterlinge fliegen, kein Berg ist zu hoch, kein Fluss zu tief. Verliebte finden auf der Tour von Hallbergmoos an die Stoibermühle unzählige Möglichkeiten, um vom trennenden Rad zu steigen, um ihre Liebe wiedervereint auf romantischen Selfies für die Ewigkeit zu dokumentieren. Nach einem Stopp zum erfrischenden Baden heißen die nächsten Punkte Flughafen, Marzling und Hangenham: „Da ist eine wunderbare Sicht über das Isartal. Wer dann will, kann von dort nach Haag oder Moosburg weiterfahren oder man wendet wieder.“

Appell an die Raser und Tempomacher
Bei allem Fahrvergnügen steht für Georg Förg die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer an oberster Stelle. Lange vor Trekking-, Mountain-, Fitnessräder, Pedelecs und Co. setzt er sich für Fahrradwege ein, wie im Goldachpark oder auch die Radbrücke an der Isar. Deshalb ärgert sich Förg besonders über die “vielen unvernünftigen oder rücksichtslosen Radlfahrer“. „Die klingeln nicht einmal, wenn da Menschen gehen. Da gibt es öfter Streitereien und es passieren Unfälle“, weiß Georg Förg und betont: „Ich möchte an die Radlfahrer appellieren, ordentlich zu fahren und sich bei den Fußgängern durch lautes Klingeln bemerkbar zu machen. Fußgänger haben schließlich hinten keine Augen oder einen Rückspiegel.“ Besonders wichtig aber ist dem Großvater und Vater das Tragen eines Helms: „Ich hatte bereits vier Fahrradunfälle. Meinen ersten Helm trug ich im Osten Deutschlands. Der Streckenabschnitt war flach und ich dachte, dass ich dort keinen Helm brauche. Mich hat ein Auto erfasst und ich lag schlussendlich fünf Tage in der Spreewaldklinik, hatte riesiges Glück.“ Seither fährt der Pedalfreund nie oben ohne, selbst auf der kürzesten Fahrt: „Ich bin für die Helmpflicht, wie beim Skifahren. Außerdem sollten sich die Fahrer vergewissern, dass Klingel, Bremsen und die Beleuchtung einwandfrei funktionieren, dann macht jede Tour richtig Spaß.“

Die neuen Radl-Touren und Karten sind im Bürgerbüro erhältlich.

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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