Ein interessiertes Publikum beim Festvortrag, in dem Kunstberaterin Eva Mueller im Beisein von Kulturreferentin Andrea Holzmann ( rechts) „Kreativität“ von verschiedenen Seiten beleuchtet.
Angefangen hat alles mit einer Idee, die Kulturreferentin Andrea Holzmann, Karin Eigeldinger und Andy Breitenfeld im Frühjahr 2021 hatten. Die drei waren davon überzeugt, dass es insbesondere in Zeiten des Lockdowns viel Kreativität im Ort gibt. Und sie stellten es sich spannend und interessant vor, wenn das, was in dieser ungewöhnlichen Zeit entstanden ist, im Rahmen einer Ausstellung einem interessierten Publikum gezeigt werden könnte. Nach vielen Gesprächen und intensiver Vorarbeit gab es dann im Juni eine detaillierte Ausschreibung, die Jugendliche ab 14 Jahren und Erwachsene einladen sollte, ein breites Publikum an ihrer Kreativität Anteil nehmen zu lassen.
Die Resonanz war sehr erfreulich und am 9. September war es dann so weit: die Ausstellung konnte mit einer festlichen Vernissage eröffnet werden. Dafür hatten sich die Organisatoren einiges einfallen lassen, es war ein Programm für alle Sinne. Um die trockene Luft etwas anzufeuchten, wie Karin Eigeldinger scherzhaft anmerkte, bekam jeder Gast gleich zu Beginn einen Drink. Zarte Flötentöne, dargeboten von Sofie Holzmann, erklangen vom Treppenabsatz, und Jakob Graf spielte für das Publikum auf dem E-Piano. Für das leibliche Wohl gab es Muffins.
Kulturreferentin Andrea Holzmann beschrieb in ihrer Ansprache den Weg, den das Projekt von der Idee bis zur Ausstellung genommen hat. Besonders schön fand sie die große Bandbreite der Exponate: „Es sind einzigartige, originelle Werke.“ Überraschend für sie war auch die Verwendung von ganz unterschiedlichen Materialien.
In ihrer Rede bedankte sie sich außer bei der Gemeinde Hallbergmoos für deren Unterstützung vor allem auch bei den beiden anderen Mitgliedern des Projektteams: bei Andreas Breitenfeld, der federführend alle grafischen Belange unterstützte – „er war eine feste Säule in unserem Projekt, ohne ihn wäre es undenkbar gewesen“ – und bei Karin Eigeldinger, die im Bereich Ausstellungskonzeption ihr Aufgabenfeld hatte.
In einem aufschlussreichen Vortrag beleuchtete die Kunstberaterin Eva Mueller das Thema „Kreativität“ von ganz unterschiedlichen Seiten und, bezogen auf die Ausstellung, zog sie das Fazit: „Es gehört Mut dazu, wenn jemand das, was im stillen Kämmerlein entsteht, in der Öffentlichkeit zeigt.“ Diesen Mut hatten 40 Künstlerinnen und Künstler im Alter von 18 bis 88 Jahren aus Hallbergmoos und Goldach und präsentierten, was sie während der durch den Lockdown erzwungenen Isolation geschaffen hatten: Collagen, Handarbeiten gestrickt, gehäkelt oder genäht, Modelliertes, und vor allem zahlreiche Bilder.
„KreAktiv“ – ein gelungenes Wortspiel als Thema der Ausstellung! Aktiv und kreativ war an diesem Abend auch das Publikum. Aus den leeren Muffin-Förmchen zauberten die Gäste kleine Papierfaltkunstwerke, die anschließend Teil einer großen Collage im Foyer wurden.
„Es gehört Mut dazu, wenn jemand das, was im stillen Kämmerlein entsteht, in der Öffentlichkeit zeigt.“
Kunstberaterin Eva Mueller in Ihrem Vortrag.
Für Sie berichtete Maria Schultz.