So ein Stock kann laut scheppern, wenn er eiert. Das Stockschießen beim Indoor Cup.
Mit viel Gefühl und Technik ans oder ins Ziel
Indoor Cup in Hallbergmoos heißt: Ruhe bewahren, das Ziel ins Visier nehmen und mit möglichst gut ausgeführter Technik dorthin zu gelangen und das bestmögliche Ergebnis für das Team zu erreichen. Neben Vereinsmitgliedern kommen absolute Laien beim Kegeln, Schießen und Stockschießen zum Einsatz. Josef Schäffer, Hallenwart der Stockschützen, kümmert sich um den regelgerechten Ablauf: „Ich helfe, damit sich die Leute zurechtfinden. Wir müssen den Leuten sagen, wie es geht, viele hatten einen Stock ja noch nie in der Hand. Alle müssen das Material, das wir zur Verfügung stellen, verwenden. Stockschützen dürfen ihr eigenes nicht mitbringen, sodass niemand im Vorteil ist.“ Eine Regel, die auch fürs Kegeln und bei den Schützen gilt: „Sie dürfen nicht ihre eigenen Gewehre mitbringen. Wir versuchen, möglichst gerecht zu sein“, erklärt Schäffer.
„Es gibt schon Teams, die ganz ordentlich spielen. Allerdings zählt das erst einmal nicht so viel, da es sie vielleicht beim Kegeln total zusammenhaut” oder umgekehrt, also es ist ziemlich ausgeglichen.“
Josef Schäffer, Hallenwart der Stockschützen
Für Laien nicht so einfach
Beim anfeuernden Publikum sorgen die 19 Teams á vier hochmotivierte Sportasse von aufmunterndem Zurufen bis zum mühevoll unterdrückten Augenrollen für jede denkbare Gemütsverfassung und -äußerung. Bei den Präzisionssportarten braucht es normalerweise viel Übung, um alle Neune umzuhauen, ins Schwarze zu treffen oder sich der Daube möglichst millimetergenau anzunähern. „Wenn man hier den Stock gut aufsetzt, sodass er nicht wackelt und gerade läuft, dann hat er eine gute Geschwindigkeit. Der Bewegungsablauf und der Krafteinsatz ist das A und O beim Stockschießen“, sagt Schäffer. Leichter gesagt als getan, denkt sich wohl der eine oder andere blutige Anfänger, dessen Stock über den besonderen Hallenboden eher scheppert als gleitet: „Die Stöcke sind mit Extraplatten belegt, die auf dem Eis nicht geeignet sind“, sagt Schäffer und schaut auf die die vielen „bemühten“ Versuche. „Jeder hat drei Probezüge und im Wettkampf zehn Wertungszüge. In der Mitte liegt die Daube. Wer in den kleinsten Ring kommt, erhält zehn Punkte und mit jedem größeren Ring zwei Punkte weniger“, sagt Schäffer, als gerade ein Stock eine Daube wegschießt. Egal – was zählt, ist der Spaß.
Überragender Sieg
„Es gibt schon Teams, die ganz ordentlich spielen. Allerdings zählt das erst einmal nicht so viel, da es sie vielleicht beim Kegeln total zusammenhaut” oder umgekehrt, also es ist ziemlich ausgeglichen“, meint Josef Schäffer. Am Ende siegen nach den drei Disziplinen mit deutlichem Vorsprung von acht Punkten Seriensieger „Die Edelweißen“ vor den „Frauen St. Theresia“, die sich mit nur einem Punkt vor den „Fantastic 4“ durchsetzen. Nur einen Punkt dahinter auf Rang vier schaffen es die „Sumpfköpfe“, gleichauf mit den „Revival Friends“. Abgeschlagen auf den hintersten Rängen landen die „Wuide Hena“, „Mitnichtenohnetanten“, „Die jungen Wilden“ und die „Party Jungs“. Ob dafür zu wenig Zielwasser verantwortlich ist, bleibt ein Geheimnis.
Für Sie berichtete Manuela Praxl.