Hallberger Polit-Prominenz mit viel Wortwitz „Derbleckt“

Kategorie: Aktuelles

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Festlich bayerisch – am mit Steinkrügen und Brezen dekorierten Stammtisch wurde die Rede gehalten. Der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer neben Tanja Knieler zu Beginn des digitalen Maibocks. (Foto: Fotostudio Hallbergmoos Iris Besemer)

Digitaler Maibock der CSU Hallbergmoos-Goldach mit Bundestagsabgeordneten Erich Irlstorfer

Habe d’Ehre im Landgasthof Alter Wirt. Tanja Knieler, Ortsvorsitzende der CSU Hallbergmoos-Goldach, begrüßte Erich Irlstorfer in Hallbergmoos zu seinen bereits legendären Maibock- Reden. Ganz „bairisch“ wurde der Maibock abgehalten. Am mit Steinkrügen und Brezen dekorierten Stammtisch hielt Knieler, charmant im Dirndl, zu Beginn eine kurze Ansprache. Neben ihr der Gastredner, der Bundestagsabgeordnete Erich Irlstorfer, ebenfalls in bayerischer Tracht. Der einzige Unterschied Corona-bedingt wurde die Veranstaltung digital als Live- Schaltung aus dem Gasthof Alter Wirt übertragen. Der traditionelle Maibock als spritziger „virtueller“ Maibock sozusagen. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Bayerische Gemütlichkeit durchdringt natürlich auch die Sphären und Kanäle der neuen Medien.

Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Goldacher Buam“. Alles war zuvor bei strahlendem Sonnenschein aufgezeichnet worden. Die technische Vorbereitung war jedoch zeitaufwendig: der große Technik-Check ein paar Tage vor der Veranstaltung, die Filmaufnahmen der Musiker, das Sammeln der Hallbergmooser Anekdoten und die Plakate. Nicht zu vergessen das Maibock-Schmankerl- Angebot. Passend zur Veranstaltung gab es für fünf Euro ein „Maibock-Paket“ des Alten Wirts. Zwei Flaschen Maibock und eine frische große Breze. So konnten dann alle Teilnehmer auch Zuhause mit Bier und und Breze den digitalen Maibock genießen.

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Die zahlreichen virtuellen Gästen schalteten sich ab 19 Uhr der digitalen Veranstaltung zu. Ein besonderer Gruß ging an den neuen Bürgermeister Josef Niedermair, die Gemeinderäte Kulturreferentin Andrea Holzmann, Schulreferentin Silvia Edfelder, Rudi Zeilhofer und Fraktionsvorsitzenden Damian Edfelder und Manuel Mück, den Fraktionschef im Kreistag. Die Frauen Union war unter anderem durch Vorsitzende Gabriele Partsch und Sonja Vogler vertreten, die am Vormittag noch die bestellten Maibock-Pakete der CSU Hallbergmoos-Goldach an die Frau und den Mann brachten. Auch Gerald Sailer von den Goldacher Buam hatte sich online eingewählt. Einige weitere zugeschaltete Mitglieder der CSU waren dieses Mal über die Ganze Republik verstreut. Wie Karin Eigeldinger zum Beispiel, die sich im Urlaub befand. Digital hat auch seine Vorteile!

Irlstorfer ist seit dem Jahr 2013 Mitglied des deutschen Bundestags. Er ist als Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Freising, Pfaffenhofen a.d. Ilm und Neuburg- Schrobenhausen zuständig. Und seit einigen Jahren ist er eben auch ein gern gesehener Gastredner beim traditionellen Maibock des CSU-Ortsverbands. Dabei nimmt Irlstorfer die Hallberger Polit-Szene inseiner vollmundigen bayerischen Art gewieft und gewitzt auf die Schippe. Die Begeisterung war groß! Wenn schon mal über das politische Geschehen in Hallbergmoos ein so amüsantes Bild gezeichnet wird, und über die Ehrengäste mit liebevollem Augenzwinkern das Klischee des typisch bayerischen Politikers darlegt wird – so ganz hochoffiziell und fast schon ehrenamtlich – dann wird das „Derblecken“ zur satirischen Maibock-Rede, die wirklich alle Zuhörer zum Lachen bringt.

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Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Goldacher Buam“. Alles war zuvor bei strahlendem Sonnenschein im Sportpark aufgezeichnet worden. (Foto: Anja Heisig/kreativ187)

Aber es gab auch einen sehr emotionalen Moment. Denn die Maibock-Tradition der CSU-Hallbergmoos-Goldach geht auf eine gemeinsame Idee des verstorbenen Bürgermeisters Harald Reents mit Ortschefin Tanja Knieler zurück. „Es wäre nicht in Haralds Sinn gewesen, wenn wir den Maibock mit ihm sterben lassen“, sagte Knieler. So begann Irlstorfer seine Maibock- Rede in Erinnerung an Harald Reents und gedachte ihm mit einer weißen Rose, die er anstelle einer Vase in einen Bierkrug stellte: „Die Bierfreunde mögen es mir verzeihen. Aber du, lieber Harald, schaust uns bestimmt zu!“, vollendete Irlstorfer seine Ehrerweisung. Auf dass man, wie früher, gemeinsam eine Maß trank und auf den Bayern-Himmel anstößt.

Emotional und erzählerisch ineinander verflochten ging Irlstorfer mit viel Wortwitz weiter in seiner Rede. Silvia Edfelder wurde zur „Queen Mom“ von Hallbergmoos gekürt. Über die Pünktlichkeit von Edfelders Sohn Damian, der seit Mitte Februar Lehrer an einem katholischen Mädchengymnasium ist, wache Schwester Rosa – damit er wenigstens zum Unterricht pünktlich erscheine! Der wahre Fahrradbeauftragte der Gemeinde sei Georg Förg. Aber auch die Ortsvorsitzende erscheine schon mal im Radl-Dress bei Kreisversammlungen. Auch Christian Schirsch, der „Sonic“ der Gemeinderatsfraktion, Dr. Marcus Mey, der den Jagdschein ablegen will – und damit nicht mehr nur Verbrecher vor Gericht jagt –, oder Christian Krätschmer, der im Rahmen einer Wette eine Palette Klopapier bekam, welche zur Kommunalwahl ein begehrtes Gut war, wurden scharfzüngig in Irlstorfers humoriger Rede erwähnt. Auf den Hund gekommen sei Andrea Holzmann, mit ihrem Pointer, nicht zu verwechseln mit Manfred Pointner, der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Hallbergmoos.

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Und natürlich auch Josef Niedermairs Wahlkampf mit #SuchdenSepp und #FragdenSepp, oder, seinem sportlich anmutenden Wahlkampfplakat wurde von Irlstorfer mit viel Witz „derbleckt“. Am Ende bedankte sich der Gastredner für die technische Unterstützung durch Michael Fischer und Alois Walbrun und teilte nochmal aus: „In der Vorbereitung zum Maibock hat Alois übersehen, dass der Maibock beim Alten Wirt „geköpft“ worden ist. Er ist schnurstracks vorbeigefahren. So schnell verlernt selbst ein Ur-Hallbergmooser die angeborene Wegführung zum Wirt. Deshalb wird es Zeit, dass wir wieder mehr aus der digitalen Welt zurück ins reale Leben kommen und den nächsten Maibock gemeinsam im Saal feiern. Ich freue mich schon drauf!“. Es war ein besonderer Abend, der im Netz nicht nur für viel Erheiterung sorgte, sondern auch für einen enormen Rücklauf in den digitalen Medien.

Themen gab es bei Irlstorfers Auftritt als „Derblecker“ beim Maibock ohnehin genug. Wortgewaltig, in breitem bayerisch zeichnete er ein amüsantes Bild der Hallbergmooser Politik- Prominenz. Dabei könnte man sich Irlstorfer, selbst groß gewachsen und, wie man im Bayerischen sagen würde, „a stabiles Mannsbild“, sehr gut auf einer Bühne als Ludwig Thomas „Aloisius“ humoristische Reden schwingend vorstellen. Erich Irlstorfer steht bekannten Politkabarettisten und Nockherberg-Rednern in nichts nach. Wichtig bei jeder humorigen Maibock-Rede ist, dass die Zuschauer das Gefühl haben, der Vortragende mache es mit einer gesunden Portion Leidenschaft. Und genau das war Irlstorfer: glaubwürdig, feierlich-bewegt und vor allem authentisch.

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Kurz und süffig: Die Maibock-Tradition – Woher kommt’s?

Angeblich soll der erste Maibock in Bayern, im Hofbräuhaus München im Jahre 1614 hergestellt worden sein. Als erster Salvator-Redner wird Jakob „Papa“ Geis im Jahr 1891 genannt. Das “Derblecken“ wurde nach dem Krieg von Schauspieler Adolf Gondrell wieder aufgenommen. Zahlreiche Redner folgten: Brettlstar Ferdl Weiß, Gstanzl- König Roider Jackl, Schauspieler Walter Sedlmayr, Politkabarettist Bruno Jonas und der deutsche Kabarettist Django Asül, der als „Botschafter von Niederbayern“ gilt. Die satirischen Maibock-Reden sind ein besonderer Höhepunkt der festlichen Saison-Eröffnung. Alljährlich nehmen die Kabarettisten mit viel Humor und hintersinniger Ironie gesellschaftliche Entwicklungen auf die Schippe. Sie erteilen dabei auch so manche Watschen an die politische Klasse.

Das Maibock-Bier

Der Maibock ist ein bernsteinfarbiges Bockbier mit Sherryähnlichem, karamelligem Honigaroma. Ein Frühlings- und ein echtes Übergangsbier. Bockbier hebt sich von anderen Biersorten schon durch einen hohen Stammwürze-Gehalt (16% sind Pflicht) ab. Maibock ist aber gerade für Bierkenner meist nicht eindeutig im Geschmack. So versuchen die Bierhersteller, das Bock-Bier gleich einem Übergang zwischen dem malzig-süßlichen Aroma des Starkbieres, gepaart mit der Spitzigkeit und dem leicht bitteren Geschmack der Sommerbiere wirken zu lassen.

Für Sie berichtete Petra Springer.

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