Ein Abend mit Liedermacher Roland Hefter
In seinen Liedern kommen viele Facetten des Lebens vor, zwar nicht unbedingt die großen Katastrophen, sondern eher die kleinen, und auch die Erfahrungen, die Frau oder Mann machen, miteinander oder jede/r für sich. Das ist die Stärke von Roland Hefter, er befasst sich vor allem mit Alltagssituationen und mit Gefühlen und Problemen, die daheim, im Urlaub, in der Beziehung zu anderen Menschen oder zum anderen Geschlecht auftauchen. Unverkennbar, dass er aus Erfahrung spricht und singt, denn man spürt: „ja, genauso geht’s mir auch.“
Am 3. September war er zu Gast beim Alten Wirt in Goldach. Der Saal war gut gefüllt mit einem erwartungsvollen Publikum, das sich über mehr als zwei Stunden Programm freuen durfte. Auftretende technische Probleme meisterte der Münchner Liedermacher mit Bravour und wenn was nicht funktionierte, na, dann wurde halt ein anderes Kabel ausprobiert…
Präsent und nah am Publikum – der Münchner Liedermacher Roland Hefter
„So lang’s no geht“ lautet der Titel seines aktuellen Soloprogramms, eine Mischung aus alten und neuen Liedern, mit aktualisierten älteren Songs und seinen Wiesn-Hits, von ihm komponiert, egal ob die Wiesn stattfand oder ausfiel. Dazu und dazwischen gab es Geschichten und Gedanken. Er sang über die „Damen“, die seinen Lebensweg gekreuzt hatten, erzählte von schmerzhaften Erlebnissen in der Sauna, beschrieb den Urlaub auf Malle und wunderte sich, was man so alles aus der Zeitung erfährt, in die der Steckerlfisch eingewickelt war. Die bildliche Vorstellung, wie unterschiedlich ein Frauen- und ein Männerhirn funktionieren, brachte ihm die Erkenntnis „so is die Welt, so is der Mensch, so is des Lebn…“
Eigene Erlebnisse, der Hintergrund für dieses oder jenes Lied – man zweifelte nicht daran, dass es so und nicht anders war. Und wenn doch, dann war’s doch gut erfunden. Ob die kleinen „Hänger“ tatsächlich einer kürzlich überstandenen Corona-Infektion geschuldet waren oder ob sie zum Programm gehörten – kein Thema!
Er verabschiedete sich in die Pause, nicht ohne auf seinen „Kiosk“ hinzuweisen, in dem es neben CDs und praktischen Alltagshelfern auch Männerunterhosen gab, letztere mit der sinnigen Aufschrift „So lang’s no geht.“ Das Pendant für die Damen komme demnächst ins Sortiment, dann, so Hefter, mit dem Aufdruck „heid ned!“ Sein Vertrauen ins Publikum ist groß, denn er ist davon überzeugt, dass jeder Käufer, jede Käuferin den richtigen Betrag in die Kasse wirft.
Auch nach 30 Jahren auf der Bühne ist der Münchner Liedermacher authentisch und publikumsnah. Professionell, aber nie abgehoben, spontan und voll dabei singt und erzählt er in unverfälschtem Bayrisch. Sieht man die Liste seiner Auftritte, kann man ihn nur bewundern für seine Energie und die Präsenz, die er bestimmt auf jeder Bühne zeigt, wo immer er auch auftreten mag.
Das Goldacher Publikum war begeistert und bedankte sich bei Roland Hefter mit anhaltendem Applaus. Den Wunsch nach einer Zugabe erfüllte er mit einem Lied über ungelebte Träume und einem Rat, den er in seinem prallen Leben sicher oft beherzigt hat: „I dad’s macha, denn es gibt ein Leben vor dem Tod!“
Für Sie berichtete Maria Schultz.
Foto: Schultz / Panhauser
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