Visionäres Team erhält Bayerischen Energiepreis

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Dr. Georg Schu und Nachfolger Matthias Kern vom Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik sind stolz auf den Bayerischen Energiepreis und stiften das Preisgeld an UNICEF

IGS – Ingenieurbüro für Energie- und Umwelttechnik ausgezeichnet

Gelassen sitzt der große Mann an seinem Schreibtisch, in den ruhigen, braunen Augen blitzt Fröhlichkeit auf und Stolz. Schließlich erhält nicht jeder den Bayerischen Energiepreis in der Kategorie „Energieeffizienz in industriellen Prozessen und Produktion“. „Den Preis gab es jetzt für unser eingereichtes Projekt, eine neuartige Flaschenreinigungsmaschine mit Hochtemperaturwärmepumpe in Verbindung mit einem Blockheizkraftwerk“, sagt der Brauereiingenieur und erinnert sich an die Preisübergabe, die unter Corona-Bedingungen ein wenig gelitten habe. „Sonst ist das ein großer Festakt mit Gästen aus der Industrie, Freunden und Bekannten. Es fand im Bayerischen Wirtschaftsministerium statt, Minister Hubert Aiwanger hat gratuliert, den Preis überreicht, alles mit Maske und Abstand und ohne Anstoßen hinterher.“ Dr. Georg Schu kennt sich aus, denn er ist Wiederholungstäter, schon vor 20 Jahren lernt er als Preisträger das Zeremoniell kennen.

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Eine besondere Wärmepumpe

Georg Schu und sein Team verstehen sich als Visionäre, die Brauereien in die Zukunft führen wollen. Bereits seit seinem Studium 1977 in Weihenstephan und der anschließenden Promotion am Lehrstuhl für Energie- und Umwelttechnik an der TU München, knüpft Schu viele Kontakte in die Branche und fokussiert sich auf die Verbindung von Energie- und Brauereitechnik. Im ausgezeichneten Fall, geht es um eine Standardmaschine, die nach Schus entsprechenden Änderungen mit der Energie einer Wärmepumpe funktioniert. „Sie arbeitet zweiseitig, das ist das Besondere an der Wärmepumpe. Zum einen zieht sie Wärme aus der Kühlzone, wo die Flaschen abgekühlt werden, zum anderen transferiert sie die Wärme auf ein höheres Temperaturniveau und gibt es dann wieder als Heizenergie ab, die das Laugebad heizt.“ Damit diese ausreiche, komme zusätzlich Wärme aus einem Blockheizkraftwerk. „Damit kann man die Effizienz des Blockheizkraftwerks deutlich erhöhen, weil das jetzt auch im Sommer länger läuft. Die Laufzeit hat sich deutlich erhöht und damit die Effizienz, außerdem ersetzen wir nahezu vollständig die üblicherweise eingesetzte Primärenergie.“

„Wir müssen an die Zukunft denken, unsere Klimaziele erreichen und CO²- frei aus fossilen Brennstoffen werden. Das geht nur, wenn man darauf ganz strikt hinarbeitet, um Schritt für Schritt Maßnahmen zu treffen.“ Georg Schu, Bauingenieur.

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Der richtige Partner

Sich etwas in dieser Größenordnung auszudenken ist die eine Sache, sie umsetzen zu können, eine andere. Dazu bedarf es jemanden, der bereit ist das Risiko zu tragen. In der Brauerei Aying finden Schu und sein Team den geeigneten Partner. Mit Zuschüssen aus dem Innovationsprogramm der Bundesregierung, ist die Brauerei wirtschaftlich in der Lage, dem Prototyp eine Chance zu geben – und sie läuft seither. „Für die Bereitschaft der Brauerei die Pilotanlage umzusetzen, ohne vorher zu wissen, ob die Technik zu 100 Prozent funktioniert, wollten wir den Preis mit der Brauerei teilen. Wenn sie nicht mitgespielt hätte, dann hätten wir das nie machen können“, betont Schu. Und noch jemand soll von der Würdigung profitieren: „Unseren Anteil des Preisgelds von 1.000 Euro, haben wir an UNICEF für mangelernährte Kinder im Südsudan geschenkt.“

… da hat man Spaß daran …

66 Jahre alt ist der Experte inzwischen, an ein geruhsames Rentnerdasein denkt der erfinderische Konstrukteur nur bedingt. „Natürlich werde ich irgendwann aufhören. Langsam werde ich in die zweite Reihe treten, die Nachfolge ist mit Matthias Kern gesichert und geregelt”, meint der ehemalige Umweltreferent der Gemeinde. „Aber es ist ein Teil meines Lebens, ich beschäftige mich mit diesen Thematiken beinahe 40 Jahre, es macht Spaß.“ Daher liege sein derzeitiger Schwerpunkt darin, Strategien zu entwickeln, um schrittweise den Einsatz an fossilen Brennstoffen zu reduzieren „bis hin zu null“. „Wir müssen an die Zukunft denken, unsere Klimaziele erreichen und CO²- frei aus fossilen Brennstoffen werden. Das geht nur, wenn man darauf ganz strikt hinarbeitet, um Schritt für Schritt Maßnahmen zu treffen. Dazu beraten wir und stehen zur Verfügung.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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