Inklusionstag an der Grund- und Mittelschule in Hallbergmoos

Kategorie: Schulen

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Im Hintergrund der Hindernis-Parcour mit André Bienek (oben rechts, im blauen Hemd) und vorne Rollstuhl-Basketball mit Roman Wenzel (weißes T-Shirt)

Ausgrenzung beginnt im Kopf

Kein normaler Schultag für die Jugendlichen der 6. und 7. Klassen. Inklusion praktisch im Sportbereich erleben und viel Wichtiges über eine gesunde Ernährung zu erfahren, standen auf dem Stundenplan. Am 27. April fand in der Dreifachhalle der Mittelschule ein bayernweites Projekt statt.
Der Verein goolkids organisiert zusammen mit der Sparkasse Bamberg, der Sportjugendstiftung der bayerischen Sparkasse, der REWE Markt GmbH und des Bayerischen Basketballverbandes dieses Projekt.

Gesunde Ernährung

In der Halle gab es zwei Bereiche. Im sogenannte Ernährungsraum erlebten die Schülerinnen und Schüler bei einem Sinnes-Parcour bewusst das Tasten, Sehen, Riechen und Hören im Zusammenhang mit Lebensmitteln. An verschiedenen Ständen berieten Gesundheitsexperten von REWE die Mädchen und Jungs. Mit großem Interesse und voll motiviert absolvieren alle die einzelnen Stationen.

„Am Ende werden wir weniger durch Hindernisse ausgegrenzt, als durch die Menschen!“

André Bienek

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Basketball, aber mit Rollstuhl

Auf der anderen Seite des Vorhangs wurde es sehr sportlich. Der Rollstuhl-Basketball-Verein Thuringia Bulls spielt in der Bundesliga und ist mehrfacher Deutscher Meister und Champions League-Teilnehmer. Ein Spieler dieser Mannschaft ist André Bienek, der auch bei den Paralympics in Tokio 2021 teilnahm. Um am eigenen Leib zu erfahren mit welchen Herausforderungen Rollstuhlfahrer im Alltag leben, schickte André Bienek die Jugendlichen mit Rollstühlen über einen speziellen Parcour, der für Fußgänger kein Problem darstellt. Die Verwunderung der Jugendlichen war groß, als mit dem Rollstuhl nur ein sehr mühsames Vorwärtskommen möglich war. Roman Wenzel, ein Vereinskollege von André Bienek, spielte mit einer anderen Gruppe Basketball – aber mit Rollstuhl. Obwohl völlig ungewohnt, hatten alle Ihren Spaß und keine Berührungsängste. Nach kurzer Zeit merkten aber die meisten wie anstrengend Rollstuhlfahren sein kann.

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Praktisch ausprobiert und mit der eigenen Erfahrung ausgestattet, war den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieses Projekt anzumerken, wie der Respekt gegenüber den Rollstuhlfahrern immer größer wurde. Hier Stimmen aus der Klasse 6B:

Alessia, Schülerin: „Es war so schwer bei den Hindernissen. Ich habe jetzt viel mehr Verständnis für die Rollstuhlfahrer!“

Matteo, Schüler: „Es hat Spaß gemacht, aber es ist nicht leicht im Rollstuhl. Ich bewundere die Menschen im Rollstuhl, die das jeden Tag machen!“

Lennard, Schüler: „Es ist toll, dass sie uns das zeigten und wir das mal machen durften. Ich weiß jetzt wie man mit einem Rollstuhl umgeht und fährt!“

Birgit Tenbrink, Lehrerin: „Bei solchen Aktionen erfahren unsere Jugendlichen den direkten Umgang mit Menschen mit Behinderungen und deren alltägliche Probleme!“

„Es war so schwer bei den Hindernissen. Ich habe jetzt viel mehr Verständnis für die Rollstuhlfahrer!“ – „Es hat Spaß gemacht, aber es ist nicht leicht im Rollstuhl. Ich bewundere die Menschen im Rollstuhl, die das jeden Tag machen!“ – „Es ist toll, dass sie uns das zeigten und wir das mal machen durften. Ich weiß jetzt wie man mit einem Rollstuhl umgeht und fährt!“ – „Bei solchen Aktionen erfahren unsere Jugendlichen den direkten Umgang mit Menschen mit Behinderungen und deren alltägliche Probleme!“

Auch die in ihrer Funktion als Gemeinderätin und Referentin für Inklusion anwesende Christiane Oldenburg-Balden zog ein positives Fazit: „Projekte dieser Art sollte es viel mehr geben. Auf spielerische Weise, aber doch mit der richtigen Portion Ernsthaftigkeit wurde das Thema Behinderung sehr offen erklärt und den Schülern und Schülerin demonstriert, dass Menschen im Rollstuhl clever, sportlich und so normal wie jeder andere sind. Auch das zweite Thema gesunde Ernährung wurde gut umgesetzt. Ich wäre gerne als Kind auch so umfassend informiert worden.“

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Schläfst Du im Rollstuhl?

Bei der abschließenden Fragestunde war das Interesse sehr groß. und die die Schülerinnen und Schüler wollten alles wissen. Von der Grundlage der Behinderung (Warum sitzt du im Rollstuhl?), über das Leben mit dem Rollstuhl (Schläfst du im Rollstuhl?), über soziale Nachteile (Wurdest du gemobbt?), über praktische Dinge (Wie fährst du Auto?), bis zum Ausblick (Warum kann man dein gesundheitliches Problem nicht operieren?). Mit sehr viel Empathie antworteten André Bienek und Roman Wenzel. Das Schlusswort hatte Schulleiter Rudolf Weichs: „Es freut mich, dass alle so engagiert bei der Sache waren und selbstverständlich werden wir diese Thematik in den kommenden Unterrichtsstunden vertiefen!“ 

Für Sie berichtete Heinz Geiger.

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