Wirtschaftsförderung setzt auf Life-Science mit Schwerpunkt Biotechnologie und Bioinformatik

Kategorie: Aktuelles

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Alexander Mademann über die Entwicklung des Munich Airport Business Parks

Wirtschaftsförderer Alexander Mademanns Rückschau auf die vergangenen zwei Jahre fällt insgesamt positiv aus: „Sie sind eigentlich für Hallbergmoos ganz gut verlaufen, weil wir Firmen gewonnen haben, vor allem im Sektor Biotechnologie, angesiedelt im Büro- und Laborobjekt Skygate im Munich Airport Business Park (MABP). Rund 20.000 Quadratmeter wurden die letzten Jahre neu vermietet. Weitere potentielle Mieter zeigen Interesse am Standort.“  Es gab auch Auszüge, die nicht so schön sind. „Unabhängig von Corona hat der Stark Verlag den Ort verlassen, das war bereits vorher bekannt“, erklärt Mademann. Zudem haben die Hotels besonders unter der Coronapandemie gelitten. Hier erwarte ich aber in der Zukunft eine verbesserte Situation und Auslastung. Insgesamt habe man bereits lange, bevor Corona auftrat, mit der Ansiedlung von mehr Forschungs- und Entwicklungsunternehmen begonnen, betont Mademann. „Das hat sich bereits in den Jahren 2018 und 2019 mit dem ersten Vertragsabschluss mit Pieris Pharmaceuticals aus dem Biotechnologie –Bereich abgezeichnet. Weitere vier Unternehmen aus diesem Sektor sind nun sukzessive nachgefolgt.“ Der Druck geeignete Objekte zu finden, sei in der Branche vorhanden, so Mademann: „Das sind keine reinen Bürounternehmen, sondern diese Unternehmen haben besondere Anforderungen an Technik und andere Raumanforderungen für deren Laborbetrieb.“

Vorbild Martinsried

Prinzipiell hänge alles von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Beschaffenheit der Räumlichkeiten, da ursprünglich geplante Bürogebäude auf Labortechnik umrüsten müssen, um bestimmte Anforderungen zu erfüllen. „Der Hauseigentümer Rock Capital aus München hat sich dieser Herausforderung angenommen und dem Thema gestellt. Rings um München ist die Nachfrage groß, sodass wir auf Basis der bisherigen Ansiedlungen das Potential haben, uns ähnlich wie Martinsried entwickeln zu können“, hofft der Wirtschaftsförderer. „Es wird sich sicherlich bereits bei Entscheidungsträgern rumgesprochen haben, dass es attraktive Büro- und Laborflächenpotentiale im MABP von Hallbergmoos gibt.“

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Ideale Bedingungen

Das Feedback der Geschäftsführer und Verantwortlichen sei durchgehend sehr wertschätzend, vor allem die Nähe zum Flughafen, zu Hochschulen, die gute Infrastruktur und Möglichkeit, Laborflächen zu mieten, seien Pluspunkte. Alles in allem ergibt das ideale Voraussetzungen, um ein Life-Science-Cluster mit Schwerpunkt in der Biotechnologie und Bioinformatik aufzubauen: „Wir tun in jedem Fall alles dafür. Es finden bereits mit unserer Beteiligung regelmäßige Unternehmenstreffen statt“, macht Mademann deutlich. In seiner Funktion hat der Wirtschaftsförderer seine Fühler Richtung Hochschule in Freising ausgestreckt. „Unsere Firmen im MABP können in Zukunft für die Hochschulen und deren Studierende aus den jeweiligen Fachbereichen ein sehr gutes Angebot in Richtung Job, Praktika und Studienarbeiten darstellen. Umgekehrt sind Studierende in Hallbergmoos herzlich willkommen und ein wichtiger Baustein für unsere Unternehmen und die Gemeinde. Die räumliche Nähe bietet hier enorme Vorteile. Hallbergmoos liegt zwischen Garching und Freising, wobei Freising die Biotechnologie-Fachbereiche hat. Es sind etwas mehr als 15 Minuten vom Campus in Freising zu uns. Das sind hervorragende Bedingungen. Nach Garching auf den TUM-Campus sind es ebenfalls knapp 15 Minuten. Das macht für alle beteiligten Seiten Sinn.“

Life-Science-Cluster mit Schwerpunkt in der Biotechnologie und Bioinformatik

Neben der Vermietung von Büro- und Laborflächen in bestehenden Gebäuden, will Mademann auch die Entwicklung von zukunftsweisenden Bauprojekten vorantreiben: „Wir wollen künftig ein Angebot für diejenigen Unternehmen haben, die u.a. im Bereich Forschung und Entwicklung selbst bauen wollen. Auch Investorenmodelle für den F&E-Bereich sind denkbar.“ Das schließe die Pharma oder Medizin(-technik) sowie den gesamten Dienstleistungssektor für diese Bereiche mit ein: „Wir wollen Forschung und Entwicklung am Standort und haben in diesem Bereich bereits einige Unternehmen, mit Schwerpunkt Biotechnologie gewonnen. Da werden wir dranbleiben, wir wollen ein Cluster aufbauen“, kündigt Mademann an, der auch die Weiterentwicklung des MABPs voranbringen will. „Wir wollen perspektivisch keinen weiteren, reinen Büromietmarkt bei der Weiterentwicklung des MABP eröffnen, sondern Kombinationsmodelle aus F&E, Büro, leichte Produktion und collaborative Flächen als Begegnungsstätte für Mitarbeiter, aber auch Bürger ermöglichen.“

Gewerbliche Bauanfragen seien während Corona nicht wesentlich weniger geworden. Die Anfragen, die mit dem Gedanken spielen, sich hier fest anzusiedeln, sind definitiv nicht rückläufig.

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Im Fluss

Ein weiteres Großprojekt „Die Welle“ wartet momentan auf grünes Licht für die Baugenehmigung durch das Landratsamt: „Sobald das kommt, wird es weitergehen, zunächst mit „Surftown MUC“, danach mit dem Büro- und Laborgebäude Hybrid-One von der Rock Capital Group. „Insbesondere die Kombination der beiden Bauvorhaben wird ein Alleinstellungsmerkmal und ein attraktiver Ort für Unternehmen, Beschäftigte, Bürger und alle Besucher. Das Hybrid-One wird auch hier ein wichtiger Baustein für die Weiterentwicklung des Life-Science-Clusters im MABP sein. Im Zuge der Surfwellenplanung und des Gebäudes „Hybrid-One“, ist der Kreisverkehr bereits fertig“, zeigt sich Mademann erleichtert. Die vorangegangene Verkehrsuntersuchung ergab eine Überlastung des Knotenpunkts vor der OMV-Tankstelle. „Die Entscheidung für den Kreisverkehr fiel, obwohl das nichts mit den künftigen „Surfwellen-Besuchern“ zu tun hat. Wenn man in der Vergangenheit zu den Stoßzeiten z.B. von der Lilienthalstraße kommend in die Ludwigstraße abbiegen wollte, musste man immer schon sehr lange warten.“ Außerdem „fahre“ der Businesspark noch längst nicht wieder unter Volllast. Durch Homeoffice sind die Büros deutlich leerer und längst nicht auf „Vor-Corona-Niveau“: „Das erreichen wir erst wieder, wenn die Lage endemisch wird und die Beschäftigten vermehrt ins Büro zurückkehren.“ Dann zeigen sich noch klarer die Vorteile des Kreisverkehrs für die Autofahrer, die jetzt zügiger in den Kreisverkehr einfahren können. „Uns war klar, dass die Bebauung der freien Fläche und der Umbau zum Kreisverkehr zeitgleich nicht funktionieren würden, deshalb haben wir als Gemeinde vorab gebaut und die Eigentümer können entsprechend nachziehen.“ Der Umstand, dass weniger Pendler wegen der Pandemie unterwegs waren, war auch ein Grund, warum die Gemeinde noch 2021 den Kreisverkehr fertigstellen wollte. Perspektivisch soll es zudem einen neuen Bypass von der B 301 in die Ludwigsstraße geben.

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Notwendige Anpassungen

Alexander Mademann sieht vor allem die Notwendigkeit, dass sich der MABP weiterentwickelt, um sich breiter aufzustellen. Das sichere die Zukunft als attraktive Gemeinde. „Es wird so sein, dass wir im Süden attraktivste Flächen schaffen wollen. Wir wollen nicht einfach einen Gewerbebetrieb oder eine Produktionshallen nach der anderen nebeneinander ansiedeln – sondern es muss eine produktive und zukunftsweisende Begegnungsstätte werden“, unterstreicht Mademann. Das sei nichts, was „auf die Schnelle“ zu machen sei. „Es soll und muss Leben in solchen Gebieten stattfinden. Dazu gehört auch ein fließender Übergang hin zum tollen Sport- und Freizeitpark. Ich glaube schon, dass die Mehrzahl der Beschäftigten wieder zurück ins Büro und an den Arbeitsplatz kommen werden und es auch wollen, aber die Arbeitsformen werden anders aussehen.“ Das wirke sich letztendlich auf die Bürogestaltung und die Planung der Räumlichkeiten aus: „Vielleicht gibt es dann die typischen Großraumbüros mit vielen Menschen nicht mehr.“ Der Umbau des MABP läuft bereits. Der Fokus liegt wie betont u.a. auf dem Aufbau eines Life-Science-Clusters mit deutlichen Schwerpunkt in der Biotechnologie und auch der Bioinformatik: „Für unseren Standort bin ich verhalten optimistisch, was die Lage betrifft“, schließt Alexander Mademann: „Allerdings sehe ich aktuell in der Vermietung reiner Büroflächen eher Schwierigkeiten, auch wenn wir trotzdem in den vergangenen beiden Jahren kleinere Mieterfolge im Bürobereich hatten. Positiv findet Mademann: „… dass einige unserer großen Immobilieninvestoren im MABP sich sehr um ihre Büroobjekte kümmern und zukunftsfest gestalten. Positive Bespiele wie das vorher schon benannte Skygate, das Airport Business Centre und das Hub Eight mit dem Green Campus sind hier u.a. zu nennen. Aber auch andere Immobilen haben eine gute Entwicklung in den letzten Jahren genommen. Die sich ändernden Bedarfe bei Büroflächen treffen aber nicht nur Hallbergmoos, das ist eine generelle Herausforderung. Es stellt sich die Frage, wie viele Quadratmeter die Firmen noch für Büros benötigen werden. Auch die Wünsche, wie konkret eine Fläche auszusehen hat, werden sich wohl ändern.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.
Foto: MK

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