Originell und optimistisch fährt das Gewerbe nach dem „Lockdown“ hoch

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Das packen wir!

Paulchen Panther blinzelt von einem kleinen Plakat eines Schaufensters auf die Laufkundschaft. „Corona ist nicht alle Tage, wir kommen wieder – keine Frage“, verspricht der pinke Kater gut gelaunt in großen Lettern stellvertretend für viele Hallbergmooser Geschäftsleute, obwohl die seit acht Wochen keine rosaroten Zeiten erleben. Dennoch bleiben sie positiv gestimmt und sind voller Tatendrang. Vor allem, nachdem es jetzt langsam wieder losgeht, bestätigt Bürgermeister Harald Reents: „Die Stimmung ist gut. Stolz bin ich auf die örtlichen Unternehmen. Sie haben sich wahnsinnig kreativ gezeigt und ganz schnell, als die Schließungsmaßnahmen kamen, umgestellt auf beispielsweise Mitnahme-Angebote der Gastronomie.“

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Alle für alle: Lieferservices sind für einige Einzelhändler und Wirte eine Möglichkeit, um durch die härteste Phase, den „Lockdown“, zu kommen. „Toll ist, wie die Bürger das annehmen, vorwiegend bei ortsansässigen Geschäften kaufen und das über Social Media publik machen. Es geht wirklich Hand in Hand.“, so Bürgermeister Harald Reents. Vor allem gelinge das durch die Offenheit der Bürger für Neues und die Fähigkeit, Herausforderungen anzunehmen: „Hallbergmoos kann sich sehr schnell auf Veränderungen einstellen und hat öfter bewiesen, wie gut es mit Krisenzeiten umzugehen weiß.“ Reents ist sich bewusst, wie schwer die Situation ist und appelliert: „Wir müssen weiter zusammenhalten. Seit zwei Wochen gibt es keine neuen Ansteckungsfälle. Ich möchte die Bürger bitten, sich weiter so diszipliniert zu verhalten und die Lockerungen, die wir jetzt haben, verantwortungsvoll zu nutzen.“

»Toll ist, wie die Bürger das annehmen, vorwiegend bei ortsansässigen Geschäften kaufen und das über Social Media publik machen.
Es geht wirklich Hand in Hand.«

Bürgermeister Harald Reents.

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14 Ladeninhaber, Wirte und Manager stellvertretend über ihre Freude an der Arbeit, Dankbarkeit und Schmunzelmomente, während des „Wiederhochfahrens“:

Nadja Spangenberg, Schnittmeister, Friseursalon
„Teilweise erkennen wir unsere Stammkunden nicht, weil sie mit Mundschutz und Alusträhnen eingepackt sind. Eine Mitarbeiterin hat am Anfang das Bändchen der Maske eines Kunden durchgeschnitten. Das passiert halt, da muss man entspannt bleiben. Die Damen stehen Schlange für die Ansatzfarbe, die wollen die grauen Haare weghaben. Männer haben nun andere Haarschnitte, weil sie es vorher nie geschafft haben, die Haare lang genug dafür wachsen zu lassen. Wir haben umfangreiche Schutzmaßnahmen, zum Beispiel noch mehr Kämme und Bürsten besorgt, die wir nach jedem Kunden 15 Minuten mit Profigeräten desinfizieren.“

 

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Anton Hamburger, Hotel und Gasthof Neuwirt
„Ich bin von Haus aus gut gelaunt. Wir hatten „Essen to go“, das Hotel durften wir für Geschäftsreisende geöffnet halten. Niemals hätte ich geglaubt, dass so viele Leute kommen und uns helfen. Das ist mehr als großartig, das ist enorm. Ab 18. Mai dürfen wir den Biergarten öffnen. Wir freuen uns narrisch darauf, wenn die Leute wieder zu uns kommen dürfen, die Bedienungen arbeiten können und das Leben wieder in der Wirtschaft stattfindet.“

 

Cem Iyibas, JAM Fahrschule
„Jede Krise ist eine Chance sich neu zu entdecken, sich zu entwickeln und alte Muster zu überdenken. Trotz der wirtschaftlichen Krise war es eine extreme Entwicklungsphase für uns. An keinem Tag saßen wir da und jammerten rum, sondern wir versuchten am Unternehmen zu arbeiten. Ab der ersten Minute des Shutdowns haben wir alles, soweit es ging, online umgestellt, Videos gedreht, den Schülern zur Verfügung gestellt und die Homepage geändert, damit die Schüler ihr theoretisches Wissen überprüfen konnten. Jam-TV auf you tube haben wir auch weiter entwickelt. Bis Mitte Juni sind wir bereits gut gebucht, die Fahrschüler stehen in den Startlöchern.“

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Violanda Aliu, Alter Wirt
„Nur wir alle zusammen im Betrieb, aber auch in der Familie, haben das geschafft. Niemand wusste, was Corona ist und auf uns zukommt. Gott sei Dank sind wir irgendwie durch das tiefste Tal durch. Unsere Stammgäste sind Gold wert, ohne sie wäre es sehr schwierig geworden. Die Leute denken an uns, das ist ein gutes Zeichen und zeigt, dass wir nichts falsch gemacht haben. Ich habe das Gefühl, dass ich noch stärker bin als vorher.“

 

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Francesco Tiano, Il Girasole
„Natürlich schaffen wir das, einfach durchhalten! Zusammen mit den Gästen und Kollegen, guter Pizza und italienischer Stimmung müssen wir positiv nach vorne schauen. Take away haben unsere Stammgäste toll mitgemacht und uns damit sehr geholfen. Jetzt bereiten wir die Terrasse vor, ich schätze, dass ich immer noch 15 bis 20 Sitzplätze draußen anbieten kann. Viele Gäste, genauso wie das Team, können es kaum abwarten, bis wir wieder aufmachen.“

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Nadine Kreh, Geschäftsleitung M-Crew Friseure.
„Gott sei Dank geht es wieder los. Nach sechs Wochen zuhause ist es einfach ein schönes Gefühl, wieder arbeiten zu dürfen. Für die nächsten drei Wochen sind wir ausgebucht, durchgängig von morgens bis abends. In unserem Salon ist alles sehr weitläufig, wir können unseren Kunden sehr viel Raum bieten, alle Schutzmaßnahmen sind getroffen.“

 

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Ulrich Zimmermann, General Manager, Mövenpick
„Weltuntergangsstimmung im Team herrscht definitiv nicht, ganz im Gegenteil. Mir ist das Team sehr wichtig, es sind tolle Leute und die Leistung stimmt. Gerade erst habe ich Briefe verschickt mit einer Tafel Schokolade als Nervennahrung, Das ersetzt natürlich nicht die finanziellen Einbußen, es soll eine Geste sein. Unsere 140 Zimmer sind inzwischen renoviert, sie sind jetzt noch schöner. Derzeit machen wir die Grundreinigung und entfernen überflüssige Deko. Wir freuen uns auf unsere Gäste, die wir hoffentlich bald wieder begrüßen können. Langsam kommen auch wieder Anfragen nach Konferenzräumen. Nach den Online-Meetings wächst das Bedürfnis nach face-to-face-Meeting. Konzepte arbeiten wir passgenau aus, auch wie wir den gastronomischen Bereich wieder hochfahren können.“

 

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Sergio Tenuta, Il Mistero
„Wir schauen zwar alle ein bisschen wie Aliens mit den Masken aus und die Zeit war wirklich nicht einfach, aber jetzt freuen wir uns sehr darauf, bald wieder aufmachen zu können. Zu uns kamen interessanterweise viele unbekannte Gesichter.“

 

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Bernhard Graf, Hotel Alter Wirt
„Bei uns ist es immer noch nicht ganz klar, wie das Hochfahren geregelt ist, aber wir können sehr flexibel reagieren. Inzwischen haben wir ein paar Kleinigkeiten renoviert. Glücklicherweise habe ich hauptsächlich Stammgäste und für die wollte ich auch geöffnet bleiben. „Egal, was ist, ich bin da“, war meine Motivation. Es ist ein kleiner Dank, auch wenn es nicht unbedingt wirtschaftlich ist. Ich denke positiv und bin überzeugt, dass es mit der Zeit wieder mehr wird.“

 

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Alexandra Csiky, Inhaberin Columbus Reisen
„Ich kann den Kopf nicht in den Sand stecken und rumheulen, auch wenn alles gecancelt ist, davon geht es nicht weiter und ich glaube, dass ab Spätsommer wieder viel möglich sein wird. Wir finden für alles eine Lösung und haben uns darauf eingestellt. Natürlich wollen viele wegfliegen, aber Deutschland hat viel zu bieten, wie Kombinationen aus Kultur und Landschaft. Familienhotels gibt es tolle, oder man kann bei uns ein Ferienhaus oder Apartments buchen, perfekt für die, die sich individuell bewegen wollen. Hygienemaßnahmen sind dort einfacher einzuhalten. Wir haben die ersten Veranstalter, die sich sehr flexibel zeigen, etwa eine Flugpauschalreise auf Nur-Hotel-Reise in Deutschland kostenlos umbuchen. Auch in der Krise können wir einen schönen Urlaub verbringen.“

 

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Claudia Rühmann-Knappe, Mode Gruber
„Jeder schätzt die zuvor selbstverständliche Normalität jetzt offenbar sehr hoch. Die Kunden haben Lust auf etwas Buntes und Sommerliches Alle haben ein wenig zugenommen und freuen sich, wieder aus der Küche zu kommen. Ich gebe auf beinahe alles 20 Prozent Nachlass. Die Menschen sind in Kurzarbeit, so fällt es leichter, sich eine Belohnung zu gönnen. Den Lockdown habe ich genutzt, um einen Newsletter aufzusetzen. Darin möchte ich regelmäßig über Modethemen informieren.“

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Paulchen Panther blinzelt von einem kleinen Plakat von Mode Gruber auf die Laufkundschaft.

Josef Hausler, Hausler Hof
Wir bereiten uns auf die Biergarteneröffnung am 20.Mai vor und freuen uns auf unsere Gäste, damit sie ihr Bier bei uns genießen können. Darauf liegt vor allem unser Augenmerk. In den letzten Wochen hatten wir den Gemüseverkauf und einen Lieferservice eingerichtet, das lief gut, wir waren zufrieden. Bis zum 31. August gibt es ja keine Veranstaltungen, aber wir hoffen, dass wir unsere Hundeschau auf der Wiese stattfinden lassen können.“

 

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Regina Orthuber, Blumenbinderei
„Mein Team kommt jeden Tag mit vollem Elan und energiegeladen und will das Bestmögliche leisten. Unser Klima ist super, auch mit den Kunden. Wir sind vorbereitet mit vielen Werkstücken und Schnittblumen. Unser Laden ist so dekoriert, dass die Kunden im Kreis gehen können und wir nutzen die ehemalige Bäckerei nebenan in einem Bereich für eine Abholstation. So können wir die Kundenabwicklung entzerren. Klar reden wir mal über Corona, aber es gibt auch andere Dinge im Leben.“

 

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Christian Geppert, Augenoptik
„Ich bin optimistisch, dass wir hier in Hallbergmoos über den schlimmsten Berg drüber sind. Ich lebe in einer bestimmten Art und Weise meinen Laden und das steckt positiv an. Die Menschen möchten trotz Corona ein schönes Einkaufserlebnis und das biete ich ihnen. Die Sonne scheint ja trotzdem, das Leben ist zum Leben da und wir sollten uns von der derzeitigen Situation nicht runterziehen lassen.“

Für Sie berichtete Manuela Praxl.

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