Viel Verwirrung um eine alte Kommode. Mit „ei, ei, ei…“und Chaosmeldungen aus der Küche sorgt das Hausmädchen Lotte für zusätzliche Verwicklungen.
Viel Applaus für drei heitere Einakter
Endlich wieder ein Theaterabend im Hallbergmooser Gemeindesaal! Mit einer gut besuchten Premiere meldete sich das Hallberger Brettl am 15. Oktober nach langer Spielpause zurück, zwei weitere Aufführungen folgten am 21. und 22. Oktober. Pünktlich um 19:54 ging die Tür zum Saal auf, die Ensemblemitglieder kamen herein und marschierten, begleitet von Beifall, durch die Reihen nach vorne zur Bühne, wo alle einzeln vorgestellt wurden. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten die Goldacher Buam.
Gespielt wurden drei Einakter. Der erste, „Schönheit kommt von innen“ von Andreas Kroll, brachte ein Wiedersehen mit Mathilda, Marta, Frieda und Thea, die bereits vor einigen Jahren mit „Auch Omas brauchen Liebe“ das Publikum erheiterten. Nun jedoch soll Mathildas Geburtstag mit einem besonderen Geschenk gefeiert werden, ein unerwarteter Gast kommt passenderweise dafür gleich zum Einsatz. Frieda, nicht unbedingt mit überragendem Verstand gesegnet, tappt in sämtliche Fettnäpfchen und sorgt durch ihre mysteriöse Verwandlung dafür, dass es gleich gar noch unheimlich wird.
Noch ist der Vorhang zu und es bleibt Zeit zum Ratschen, doch pünktlich um 19:54 Uhr geht’s los!
In der zweiten Episode des Abends, „Das Wahllokal“ von Walter G. Pfaus, lernt man einen Wahlleiter kennen, der den Ausgang der Wahl gerne etwas mehr nach seinen Wünschen gestalten möchte. Er hat die Rechnung jedoch ohne zwei Personen gemacht, die beide die Bezeichnung „Wahllokal“ etwas missverstanden. Klara, ursprünglich auf der Suche nach einer Toilette, entpuppt sich als emanzipierte Wählerin, die sich von niemand, schon gar nicht von einem Mann, vorschreiben lassen will, wen sie zu wählen hat. Und dann ist da auch noch Benno Krug, gespielt von Sepp Fritsch, der an diesem Abend eindeutig der Publikumsliebling war. Benno lässt keinen Zweifel daran, was er sich unter Wahlfreiheit vorstellt, er wählt einen Obstler! Bei seiner Verkörperung des betrunkenen Wählers blieb kein Auge trocken!
Um „die alte Kommode“ ging es in dem Lustspiel von Th. Bernhöft. Das barocke Möbelstück wird zur Ursache für jede Menge Verwechslungen. Treffen ein Verehrer der Bürgermeisterstochter und ein Professor, der die Kommode erwerben möchte, auf den Vater, der das alte Stück loswerden will und auch gleich noch gute Ratschläge zu dessen Behandlung gibt („mal kräftig draufhauen“), dann sind Missverständnisse vorprogrammiert. Und wenn dann auch noch die Mutter den feschen jungen Männern jeweils die verkehrte Absicht unterstellt und die vermeintlich falsche Partnerwahl ihrer Tochter beklagt, dann kann dies nur in einem Durcheinander enden. Für zusätzliche Aufregung sorgt Lotte, das Hausmädchen. Sie berichtet andauernd Neues aus der Küche und wirbelt mit ihrem Staubwedel zusätzlich und im wörtlichen Sinn Staub auf. Chaos pur, das sich am Ende zum Glück auflöst und – wie nicht anders zu erwarten – alle Beteiligten in einem Happy End vereinigt.
Keine Chance für den Wahlleiter! Die fesche Klara weiß, was sie will und lässt sich nicht manipulieren.
Respekt für die Geistesgegenwart des Teams: Als gleich zu Beginn das große Hirschgeweih polternd von der Wand fiel, wurde dies sogleich als Gag eingebaut. Dass der Reinerlös der diesjährigen Aufführungen dem Sozialfonds der Grund- und Mittelschule Hallbergmoos zugutekommt, verdient ebenfalls Anerkennung.
Ein sehr heiterer Theaterabend, der für ein paar Stunden den Alltag vergessen ließ – das Publikum war begeistert und belohnte das Ensemble mit langanhaltendem Applaus.
Zeit für Theater 2022 – Das Hallberger Brett’l ist zurück
Noch zwei Aufführungen können besucht werden:
Freitag, 21.10.
Samstag, 22.10.
Einlass ist jeweils um 18 Uhr. Spielbeginn 19:54 Uhr.
Karten gibt es im Goldachmarkt, in der Papeterie und an der Abendkasse.
Für Sie berichtete Maria Schultz.
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