Gut gemacht, der Mobi ist einsatzbereit.
Vor rund einem halben Jahr schickt die Nasa-Sonde „InSight“ ein Selfie. Nicht etwa von einem exotischen Ort auf der Erde, sondern vom Mars, schlappe 68 Millionen Kilometer entfernt. Möglich macht das die Computertechnik. Eine Welt ohne ist kaum noch denkbar. Egal, ob in industriellen Unternehmen High-Tech-Roboter Fließbandarbeit übernehmen oder im privaten Bereich Smartphones, Tablets und Laptops das Leben erleichtern: Informationstechnologie ist heute so selbstverständlich wie fließendes Wasser in Haushalten großer Wirtschaftsnationen. Bereits Kinder kennen die Fähigkeiten eines Roboters. Warum er aber etwas Bestimmtes kann, wissen sie nicht. Da scheint es sinnvoll, sie so früh wie möglich hinzuführen. Im Zusammenhang mit den Förderung der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) läuft in diesem Jahr in der Grundschule das Projekt: „Lego Education Wedo 2.0“. Damit sollen bereits Schüler der ersten Klasse einen ersten Einblick in die Programmierung bekommen: „Dazu haben wir Lego Grundbaukästen und Tablets, so können die Kinder zunächst das Modell, einen kleinen Roboter, bauen und ihn dann programmieren“, erklärt Schulleiter Rudolf Weichs. „Wenn die Schüler das annehmen, wollen wir das mit den Lehrern als AG ausbauen. Sie sind im Hospitationsunterricht von einer so genannten „Masterteacherin“ extra fortgebildet worden.“
Unübersehbar nehmen die zukünftigen Computerspezialisten mit großer Neugier und Begeisterung ihre Aufgabe an und stürzen sich, jeweils zu zweit, auf das Ausgangsmaterial. Während ein Schüler die Anleitung vom Tablet vorliest, baut der andere den „Mobi“-Roboter aus einem Kasten mit Legoelementen zusammen: „Auf dem Tablet können wir sehen, welche Teile wir brauchen. Und wenn wir fertig gebaut haben, dann programmieren wir ihn“, berichtet Céline. Teampartnerin Lenas Wangen glühen vor Eifer. Manuela Förg, Kassier im Förderverein und selbst Mutter einer Erstklässlerin und eines Kindergartenkindes, ist sichtlich beeindruckt: „Ich bin positiv angetan, wie die Kinder spielerisch an das Thema herangeführt werden. Die Kinder können quasi mit hineinwachsen.“ Klassenlehrerin Julia Nitschke und Förderlehrerin Hanna Pelczer stehen den Kindern bei Fragen und Problemen als Ansprechpartnerinnen zur Seite: „Zunächst war es schon fraglich, ob wir das in den ersten Klassen anbieten können, da die Empfehlung ab der dritten Klasse gilt, aber wir dachten, dass wir es einfach probieren wollen. Und es klappt ganz wunderbar“, sind sich beide einig.
SAP unterstützt die Grundschule in ihrem Projekt: „Bei uns gibt es einen Topf für die Förderung regionaler Projekte. Der Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf der Förderung der digitalen Bildung“, erläutert Eve-Kathrin Döring von SAP. „Nach einem bestimmten Auswahlverfahren haben wir uns dann für die Bewerbung des Fördervereins für die Hallbergmooser Grundschule entschieden.“ Andrea Holzmann, Erste Vorsitzende des Fördervereins, freut das sehr: „Wir glauben, dass MINT-Fächer wichtig sind, um in Zukunft bestehen zu können. So verlieren vor allem auch Mädchen die Scheu davor und die Jungen können ihrem Forscher- und Entdeckerdrang nachkommen.“ Doch für so ein Projekt bedarf es nicht nur Geldmittel, betont sie: „Michael Fischer aus dem Elternbeirat hat sich sehr engagiert und alle 15 Tablets in seiner Freizeit aufwändig installiert.“
Das hat sich gelohnt, die Kinder sind aus dem Häuschen, als ihre kleinen Mobis tatsächlich losfahren. „Ich verstehe zwar noch nicht ganz, wie Mobi funktioniert, aber es ist toll“, schwärmt Amina und strahlt über das ganze Gesicht, wie Partnerin Sophia: „Ja, das ist super und dass er so schön geworden ist!“ Leopold stellt fest: „Das Bauen macht so viel Spaß“ und Louis staunt: „Wir können sogar oben Farben einstellen und ihn vorwärts oder rückwärts fahren lassen.“ Angesichts der Freude weckt es beim Rudolf Weichs Erinnerungen und den kindlichen Forscherdrang. Mit Augenzwinkern verkündet er: „Am liebsten möchte ich jetzt selbst einen Mobi bauen und programmieren.“
„Wir glauben, dass MINT-Fächer wichtig sind, um in Zukunft bestehen zu können.“
Andrea Holzmann, Förderverein Grundschule Hallbergmoos
Klassenlehrerin Julia Nitschke (hi.li.) und Förderlehrerin Hanna Pelczer erklären den Kindern die ersten Schritte
Für Sie berichtete Manuela Praxl.
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