Barockmusik meets Tango

Kategorie: Konzerte

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Leidenschaft pur bieten Jovica Ivanovic, Knopfakkordeon, und Tobias Stosiek, Cello, auf einer musikalischen Reise von Leipzig nach Buenos Aires

Tobias Stosiek und Jovica Ivanovic spielen „Leidenschaftliches“ von Bach und Piazzolla

Die Werke, die am 10. Oktober beim 50. Konzert der Abonnementreihe von erstKlassiK zu hören waren, konnten unterschiedlicher nicht sein, sowohl was die Komponisten betraf als auch die beiden Künstler und ihre Instrumente. Für Organisator Vladimir Genin besteht allerdings kein Zweifel daran, dass sie alle eines gemeinsam haben, nämlich „Leidenschaft“.
Der 49-jährige Cellist Tobias Stosiek kann auf Konzertauftritte in zahlreichen europäischen Ländern zurückblicken, zudem gibt es von ihm eine Reihe von Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Er ist Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz und errang eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen bei nationalen und internationalen Musikwettbewerben.
Jovica Ivanovic, geboren 1987 in Bosnien und Herzegowina, trat mit seinem Knopfakkordeon ebenfalls bereits auf vielen Konzert- und Festivalbühnen in ganz Europa auf. Sein Repertoire umfasst ein breites Spektrum von klassischer Musik bis hin zu Tango, Jazz und traditioneller Musik aus dem Balkan.

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Johann Sebastian Bach hatte die drei Sonaten BWV 1027, 1028 und 1029 eigentlich für Viola da Gamba und Cembalo komponiert, im Laufe der Jahrhunderte wurden sie jedoch immer wieder auf verschiedenen Instrumenten gespielt. Die unterschiedliche Stimmungslage, die diesen Stücken zugrunde liegt, interpretierten Tobias Stosiek und Jovica Ivanovic meisterhaft in einem musikalischen Dialog zwischen Cello und Akkordeon, bei dem sich keines der beiden Instrumente in den Vordergrund schob. Anhaltender Beifall und Bravo-Rufe schon zwischen den beiden ersten Sonaten steigerten sich hörbar, als die dritte Sonate mit einem furiosen Finale zu Ende ging.
Mehr als 200 Jahre nach J.S. Bach wurde Astor Piazzolla in Buenos Aires, Argentinien, geboren. Er ist bekannt als Begründer des Tango Nuevo, einer Weiterentwicklung des Tango Argentino. Piazzolla komponierte u.a. Hunderte von Tangos, von denen zwei an diesem Abend auf dem Programm standen. Aus der Suite „L’Histoire du Tango“, die in vier Sätzen die Geschichte des Tangos darstellt, spielten Stosiek und Ivanovic den zweiten Satz „Café 1930“, die Musik der Cafés um 1930, melancholisch und romantisch, der Tango, dem man zuhört, anstatt ihn zu tanzen. „Le Grand Tango“ entstand 1982 in Paris, ein Werk voller Energie, Temperament und Leidenschaft.

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Das Publikum im Gemeindesaal (und ganz bestimmt auch alle Zuhörerinnen und Zuhörer, die das Konzert im Live-Stream miterleben konnten) war begeistert und bedankte sich mit nicht enden wollendem Applaus, lauten Bravo-Rufen und Standing Ovations. Als Zugabe spielten die beiden Künstler noch einmal einen Tango von Piazzolla, und als das Klatschen und Rufen dann noch immer nicht aufhören wollte, erfreuten sie die Gäste noch ein weiteres Mal mit Tango-Klängen.
Vladimir Genin hatte es bereits vor Jahren versprochen: „Immer etwas Ungewöhnliches!“ Mit diesem Konzertabend konnte erstKlassiK den Abonnenten erneut ein herausragendes Musikerlebnis bieten. Gespannt sein darf man schon jetzt auf den 21. November. Dann werden das Henschel Quartett und die Pianistin Margarita Oganesjan „250 Jahre Ludwig van B.“ feiern.

Für Sie berichtete Maria Schultz.

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