Jahreshauptversammlung 2021 mit Neuwahlen beim größten Sportverein der Gemeinde

Am 3. November fand im Gemeindesaal eine wichtige Jahreshauptversammlung des VfB Hallbergmoos-Goldach e.V. statt. Nicht nur, dass die Vereinsführung neu gewählt wurde, auch eine angedachte Erhöhung des Grundbeitrages und der Bau einer vereinseigenen Tennishalle standen unter anderem auf dem Programm. 75 stimmberechtigte Mitglieder besuchten die erste Jahreshauptversammlung seit März 2019.
Nach der Begrüßung durch Anna Klug, geschäftsführender 2. Vorstand, und die Totenehrung, folgten die Berichte aus den zehn Abteilungen. Nicht überraschend stellten alle Spartenverantwortlichen fest, dass Corona in den letzten zwei Jahren den Sportbetrieb stark beeinflussten. Die Aktivitäten wurden in dieser Zeit eingestellt und Meisterschaften abgesagt. Viele Trainer und Übungsleiter agierten in den Lockdowns mit zahlreichen Onlineangeboten und Trainingsvideos. So konnte ein wenig sportliche Tätigkeiten ermöglicht werden. Annähernd alle Abteilungen meldeten bei den Mitgliederzahlen keine größeren gravierenden Austrittzahlen bzw. vermeldeten nach den Lockerungen wieder einen Zuwachs. Für sportlichen Erfolge und positive Nachrichten sorgten die Sportlerinnen und Sportler, nachdem die Pandemie wieder einen fast regulären Betrieb zuließ.

Zu Beginn des Jahresberichts des Vorstandes blickte Anna Klug zunächst zurück. Die letzte Jahreshauptversammlung fand im März 2019 statt. Anschließend folgte eine turbulente Zeit für den Verein. Im Herbst des gleichen Jahres musste der 1. Vorstand Michael Ködel gesundheitsbedingt sein Amt niederlegen. Anna Klug und Michaela Reitmeyer übernahmen gemeinschaftlich die Vereinsführung. Die geplante Mitgliederversammlung mit Neuwahlen im März 2020 konnte wegen Corona nicht abgehalten werden. Anna Klug freute sich umso mehr, dass an diesem 3. November wieder eine Versammlung stattfindet. Insgesamt hat der größte Verein der Gemeinde Corona soweit gut überstanden. Erfreulicherweise gab es trotz der Umstände einen Mitgliederzuwachs. Der Mitgliederstand am 1. November 2021 betrug 2.218. Das sind 101 Mitgliederinnen oder Mitglieder mehr als vor der Pandemie. Davon sind 1.213 männlich und 1.005 weiblich. Auch die Altersstruktur ist nach Meinung von Anna Klug ausgewogen. Den 871 Kindern und Jugendlichen und 204 junge Erwachsene bis 26 Jahre, stehen 1.143 Erwachsene gegenüber. Hinzu kommen noch 284 ältere über 61 Jahre. Derzeit herrscht ein riesiger Zulauf bei Kindern bis 16 Jahren. Anna Klug erklärt: „Damit und mit dem vielfältigen Sportangebot ist der Verein gewappnet für die Zukunft. Dieses Wachstums sorgt aber auch für große Herausforderungen. Die neuen Aufgaben kommen mit dem Wachstum. Die Abteilungen und die Vorstandschaft freuen sich über jedes neue Mitglied und stellen sich diesen Aufgaben und entwickeln neue Ideen und Lösungsansätze, um den Verein weiter voran zu bringen. Hierbei möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen Ehrenamtlichen für ihren großen Einsatz bedanken“.

In den letzten eineinhalb Jahren mussten viele Veranstaltungen ausfallen oder konnten wie das 70-jährige Vereinsbestehen nur eingeschränkt gefeiert werden. Ehrungen langjähriger Mitglieder fanden 2020 noch an den Haustüren statt. Heuer freute sich die Vorstandschaft, die Jubilare wieder live begrüßen zu dürfen. Zuletzt wies Anna Klug darauf hin, „… wie wichtig die Unterstützung der Gemeinde war und ist. Ohne diese sehr gute Zusammenarbeit wäre das große Sportangebot nicht möglich. Deshalb ein ganz großer Dank an die Gemeinde. Ebenso danke ich den Sponsoren und Gönnern, ohne die ein Verein, so wie er jetzt aufgestellt ist, nicht zu führen ist“.

Michaela Reitmeyer, in ihrer Aufgabe als Kassenverantwortliche, gab Einsicht in den Kassenbericht für das Jahr 2020. Bedingt durch Corona veränderten sich die Zahlen bei den Einnahmen und Ausgaben gegenüber dem Haushaltsplan 2020. Insgesamt stand ein positives Ergebnis von über 20.000 Euro zu buche. Anschließend erklärte Dr. Michael Makas für die Kassenprüfung, dass auch in der Pandemie die Zahlen geprüft wurden. Für das Geschäftsjahr 2020 gab es keine Beanstandungen oder Unstimmigkeiten. Daher empfahl der Kassenprüfer, die Vorstandschaft zu entlasten. Bei einer Enthaltung wurde der Vorstand mehrheitlich entlastet.

Markus Streitberger leitete die Wahl und folgende Personen wurden per Akklamation gewählt:
1. Vorstand: Anna Klug einstimmig
2. Vorstand: Renate Hofbauer einstimmig
3. Vorstand / Kassier: Michaela Reitmeyer einstimmig
Überfachlicher Jugendleiter: Nils Matzkowitz mehrheitlich bei einer Enthaltung
Schriftführerin: Uli Bracht einstimmig
Kassenprüfer: Dr. Michael Makas und Helmut Kratzer einstimmig

Die neue Vorstandschaft übernahm wieder die Sitzungsleitung und stellte den Haushalt 2021 vor. Der Vorstand hat zusammen mit den Abteilungen, unter der besonderen Lage von Corona, einen positiven Haushaltsplan erstellt. Die Anwesenden stimmten einstimmig diesem Plan zu.

Aufgrund der ungenügenden Trainings- und Spielmöglichkeiten im Winter wird ein Neubau einer Tennishalle mit drei Tennisplätzen favorisiert. Der VfB Hallbergmoos würde als Bauherr auftreten. Die derzeit geplanten Kosten belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro. Zuschüsse der Gemeinde und des BLSV sind in Aussicht gestellt. Belastbare Zahlen sind noch nicht alle verfügbar. Bei diesem Tagesordnungspunkt sollte in einem Beschluss zugestimmt werden, dass die Vorstandschaft zusammen mit der Tennisabteilung weiter in die Planung gehen kann. Wenn alle relevanten Punkte geklärt sind, wird den Mitgliederinnen und Mitgliedern in einer außerordentlichen Versammlung das Projekt zur Bauentscheidung vorgelegt. Bei drei Enthaltungen wurde dem Beschluss zur Fortsetzung der Planung mehrheitlich zugestimmt.

Ein sensibler Punkt auf der Tagesordnung war der Antrag zur Erhöhung des Grundbeitrages. Die letzte Beitragserhöhung stammte aus dem Jahre 2012 – also vor zehn Jahren. Anna Klug stellte explizit fest, dass der geplante Neubau der Tennishalle absolut nichts mit der Erhöhung des Beitrages zu tun hat. Vielmehr wird die administrative Arbeit aus verschiedenen Gründen immer mehr und es müssen sowohl personelle als auch sachliche Investitionen erfolgen. Auch die Unterhalts- und Nebenkosten sind gestiegen.
Den Anwesenden wurden zwei Modelle präsentiert. Bei der sogenannten Variante A ist die Anpassung des Grundbeitrages von 50 auf 70 Euro zum 1. Januar 2022 vorgesehen. Variante B ist ein gestaffeltes Modell, welches in zwei Schritten – 2022 und 2023 – jeweils um 10 Euro angepasst wird. Diese Zahlen sind für den Grundbeitrag der Erwachsenen ab dem 27. Lebensjahr. Erweitert wird die Beitragsstruktur für einen Grundbeitrag von 18 bis 26 Jahre. Hiermit soll unter anderem Auszubildenden und Studenten Rechnung getragen werden. Der verminderte Jahresgrundbeitrag würde in dieser Gruppe 60 Euro betragen. Für Kinder ist eine Anpassung von 45 auf 50 Euro vorgesehen und der Grundbeitrag für Familien steigt von 100 auf 140 Euro. Der Grundbeitrag für passive Mitglieder ändert sich nicht.

Erwartungsgemäß folgte eine rege Diskussion, wobei der Eindruck entstand, dass in der Versammlung ein grundsätzliches Verständnis für eine Erhöhung vorhanden ist. Hauptsächlich wurde nachgefragt, auf welcher Grundlage und auf welches Maß die neuen Beitragszahlen basieren. Der langjährige frühere Abteilungsleiter Kegeln Josef Niedermair wollte wissen, warum zum jetzigen Zeitpunkt mit Corona und steigenden Preisen die Erhöhung kommen soll? Als Antwort auf die Frage wurden die Mehrkosten und der immense Arbeitsaufwand genannt. Um die immer höhere Verwaltungsarbeit mit der gleichen Qualität betreiben zu können und nicht Budget aus den Abteilungen abzuziehen, müssen die Mittel im Grundbeitrag erhöht werden. Selbstverständlich ist eine Härtefallregelung, die es schon während der Pandemiezeit gab, vorgesehen.
Zuerst wurde abgestimmt wer für eine Erhöhung des Grundbeitrages ist. Bei elf Enthaltungen wurde mehrheitlich für die Erhöhung gestimmt. Danach wurde über die Variante entschieden. Mit zwei Nein-Stimmen, vier Enthaltungen hat sich die Versammlung mehrheitlich für die Variante A, mit der einmaligen Anpassung, ausgesprochen.