Auf dem Jahresempfang mit der Silbernen Medaille der Gemeinde Hallbergmoos geehrt: Edith Thormann (stehend 2.v.l.) und Jutta Hebeler (stehend 2.v.r.) mit Bürgermeister Josef Niedermair (stehend 1.v.l.) und Vereinsrefent Thomas Henning (stehend 1.v.r), davor sitzend Josef Grichtmair (l.) und Josef Selmayr (r.).
Vier Silberne Bürgermedaillen – Ehrenamt wichtige Säule der Demokratie
Sie zeichnen sich durch Wirken in Vereinen und Institutionen und leisten unzählige Stunden unentgeltlich für andere. Freiwillige, die so zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen und demokratische Grundwerte kräftigen. „Ehrenamtliche leisten Großes und das Tag für Tag“, betont Bürgermeister Josef Niedermair auf dem Neujahrsempfang im Bürgersaal vor rund 100 Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Kraft und Fähigkeiten in Hallbergmoos, oft jahrzehntelang, für das Allgemeinwohl in den Dienst stellen. „Das Ehrenamt ist vielfältig, ob im Rettungsdienst oder sozialen Einrichtungen, in der Kirche, der Kultur, Bildung, der Nachbarschaftshilfe oder in den Sportvereinen“, sagt Niedermair und erinnert daran, was möglich ist, wenn Menschen kurzerhand mit anpacken: „Vor wenigen Wochen mussten wir fast unseren Christkindlmarkt wegen der Schneemassen absagen. Kurzerhand haben sich viele Bürgerinnen und Bürger zusammengetan und Schnee geschippt. Wie wir alle wissen: Unser Christkindlmarkt fand statt.“ Persönlichkeiten zum Wohle der Allgemeinheit „Ohne das Engagement der Ehrenamtlichen wäre unsere Gemeinde um Vieles ärmer“, unterstreicht auch Vereinsreferent Thomas Henning. „Sie machen unser Leben lebenswert und sorgen dafür, dass unsere Gemeinde ein Ort ist, an dem man sich wohlfühlt.“. Es sei wichtig in den momentan unruhigen Zeiten mit Neuorientierung, Flüchtlingen und Erstarken von Populisten für die “hart erkämpfte Demokratie einzustehen” und sich ehrenamtlich zu engagieren: „Ehrenamt und Demokratie stehen in einer engen Beziehung zueinander. Ehrenamtliche leisten einen wichtigen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und Solidarität“, so Henning. In Hallbergmoos sind es neben weiteren Ehrungen, in diesem Jahr vier Frauen und Männer, die sich besonders verdient gemacht haben. Es sind Menschen, die, so Rathauschef Niedermair„seit sehr vielen Jahren in vielfältiger Weise ehrenamtlich tätig sind und zurecht als Persönlichkeit bezeichnet werden“ können, „die das Wohl oder das Ansehen der Gemeinde gemehrt“ haben und deshalb die Silberne Bürgermedaille der Gemeinde Hallbergmoos erhalten. Die Silberne Bürgermedaille für Jutta Hebeler
Jutta Hebeler erhält die Silberne Bürgermedaille für über 16 Jahren ehrenamtliche Tätigkeiten in verschiedenen Vereinen in Hallbergmoos. So ist Hebeler seit zehn Jahren Kassierin des VfB Hallbergmoos und besonders bekannt für ihren freundlichen Umgang mit ihren Mitmenschen. „Aktiv und zwar sehr aktiv ist sie in der katholischen Kirche und der Nachbarschaftshilfe“, bekräftigt Niedermair. Als Kirchenpflegerin sei sie für die katholische Kirche in Hallbergmoos umfangreich zuständig. So organisiert Jutta Hebeler Beerdigungen, Fronleichnamsumzüge, Kommunionen, Firmungen und Hochzeiten und den ökumenischen Weltgebetstag der Frauen, streift Niedermair das Wirken Hebelers: „Sie kümmert sich nicht nur um die „Kirchen“, sondern hilft den katholischen Geistlichen bei der Durchführung ihrer Messen, liest aus der Heiligen Schrift, trägt Fürbitten vor und kümmert sich auch um viele andere Aufgaben bezüglich der Organisation der Messen.“ Dazu kommt ihre Aufgabe in der Nachbarschaftshilfe, auch dort fungiert Jutta Hebbeler seit mehr als 16 Jahren als Kassiererin, hilft in der Kleiderkammer und betreut in Not geratene Personen. Die Silberne Bürgermedaille für Edith Thormann Eine weitere Geehrte, Edith Thormann, erhält die Medaille für ihre inzwischen über zwei Jahrzehnte lange, freiwillige Arbeit vor allem in der evangelischen Kirche. Seit Jahren übernimmt sie dort viele verantwortungsvolle Aufgaben, besonderer Schwerpunkt sei ihre „herausragende“ Seniorenarbeit. Bereits seit 2003 gehört Thormann dem Bauausschuss und dem Förderverein der evangelischen Kirche in Hallbergmoos an. Zwölf Jahre davon ist sie eine von zwei Kirchenvorstehern. Edith Thormann bereitet in der Zeitspanne ungezählte Aktionen als Ideengeberin vor und übernimmt Verantwortung beim Frauenfrühstück, Ski-, Radl- und Weihnachtsbasar, in den Mesnerdiensten und gestaltet den ökumenischen Weltgebetstages mit. Seit mehr als zehn Jahren leitet Edith Thormann den Second-Hand-Shop des Fördervereins der Freunde der Emmauskirche und zählt zu den Gründungsmitgliedern des Kirchenbauvereins (jetzt Freunde der Emmauskirche). „Ein großes Anliegen sind ihr auch die Senioren. So ist sie Mitbegründerin des Seniorentreffs der evangelischen Kirche“, zählt Niedermair die Fülle ihrer ehrenamtlichen Tätigkeiten auf. „Auch im Seniorenheim hilft sie einmal im Monat den evangelischen Pfarrern.“
„Ehrenamtliche leisten Großes und das Tag für Tag.“
Josef Niedermair, Bürgermeister
Die Silberne Bürgermedaille für Josef Grichtmair Josef (Sepp) Grichtmair (sen.) bringt seit über 40 Jahren in unterschiedlicher Art und Funktion in mehreren Vereinen und Organisationen seine Fähigkeiten und Tatkraft ein. Bemerkenswerte vier Jahrzehnte lang widmet Grichtmair der Freiwilligen Feuerwehr Goldach als aktives Mitglied. „Diesen langen Zeitraum schaffen wohl die wenigsten von uns. Davon bekleidete er 30 Jahre das Amt des ersten Vorsitzenden. Damit hat er 30 Jahre Verantwortung übernommen“, hebt Niedermair vor. Bekannt ist Grichtmair seit 35 Jahren vor allem auch als markiger und unnachahmlicher Christbaumversteigerer der Goldacher Feuerwehrler. Der umtriebige Mann steht außerdem 15 Jahre als Ortsobmann des Bayerischen Bauernverbands vor und vertritt als Sprecher der Landwirte in Goldach deren Interessen. „Das ist ja ein sehr aktuelles und wichtiges Thema, wie man aktuell sieht“, so Niedermair. Darüber hinaus unterstützt Grichtmair 30 Jahre den Pfarrgemeinderat und gehört von 1973 bis 2000 als Mitglied der Kirchenverwaltung Goldach an. Als sei das noch nicht genug Ehrenamt, hilft er 20 Jahre lang körperlich beeinträchtigte Personen als Pilgerbegleiter, um gut im Wallfahrtsort Altötting anzukommen. „Das ist wie bei der Tour de France der Besenwagen. Josef Grichtmair sammelt die auf, die nicht mehr können“, schmunzelt Niedermair. Im Ortsverein der CSU gilt Grichtmair als kritischer Menschen, bemerkt Niedermair: „Ich sehe das positiv, nur wenn Dinge hinterfragt werden, kann es besser werden.“ Die Silberne Bürgermedaille für Josef Selmayr Last but not least gesellt sich Josef Selmayr, der sich seit über 20 Jahren in vielfältiger Weise ehrenamtlich betätigt, unter Standing Ovation in die Runde der Ausgezeichneten. 16 Jahre sitzt Selmayr im Gemeinderat und führt den CSU-Ortsverband 20 Jahre lang als Vorsitzender. „Mich selbst hat er in meinen Anfängen im Gemeinderat begleitet, ich habe viel gelernt von dir und du hast mich oft inspiriert“, wendet sich Niedermair an Selmayr. Über 20 Jahre führt er als Vorsitzender den Ortsverband der CSU. Ehrenvorsitzender ist Selmayr dort seit 2016. „20 Jahre als Vorsitzender ist eine tolle Leistung. Immer Verantwortung getragen – das kann man nicht genug würdigen“, hebt Niedermair in der Laudatio hervor. Von 1999 bis 2018 fungiert der passionierte Jäger als Kreisjagdberater im Landkreis Freising, setzt sich in der Umweltbildung aktiv ein und macht viele Kinder mit Umweltschutz vertraut. Jugendbildung in Bezug auf Jagdwesen und Natur ist für Selmayr eine Herzensangelegenheit. Josef Selmayr gehört zudem zu den Gründungsmitgliedern der Rotarier im Landkreis Freising: „Das zeigt dein großes soziales Engagement“, stellt Niedermair heraus. „Auch in der Kirche ist Selmayrs Engagement von großem Wert: So war er von 1976 bis 2000 in der Kirchenverwaltung von St. Theresia und von 1983 bis 2000 Kirchenpfleger.“ Darüber hinaus gehört er lange Jahre dem Ausschuss für landwirtschaftliche Maschinen in der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) an, kümmert sich um betriebswirtschaftliche Fragen und ist außerdem Schöffe am Gericht in Freising. „Josef Selmayr kennt Hallbergmoos wie seine Westentasche. Er hatte als Gemeinderat großen Einfluss auf die Ortsgestaltung. Seine ruhige, sachliche Art macht ihn zum Vorbild für viele, mich eingebunden.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.