Traumhafte Kulisse und eine schöne Einstimmung in den Advent
Frau Holle gibt alles – die Werbegemeinschaft auch!
Wenn der Schnee nicht leise und sehr romantisch rieselt, sondern in Massen für den totalen Stillstand des alltäglichen Lebens sorgt, lautet die Devise in Hallbergmoos offenbar „Geht nicht, gibt‘s nicht, jetzt erst recht!“: „Der Flughafen und der Münchner Christkindlmarkt fallen aus, die Bayern spielen nicht, nur unser Christkindlmarkt findet statt. Darauf können wir schon stolz sein, dass wir das mit unserem ganzen Team hingebracht haben. Das haben wir dem Zusammenhalt der Gemeinde zu verdanken“, stellt Wolfgang Eberhart, Vorstand der Werbegemeinschaft Hallbergmoos, zur Eröffnung des zweitägigen Marktes auf dem tief verschneiten Rathausplatz fest. „Mich freut´s narrisch, dass ich hier den Startschuss geben darf, für mich ist das eine Riesenehre“, schließt sich Rathauschef Josef Niedermair der Begeisterung an und schwärmt: „Die Weihnachtszeit ist für mich die schönste Zeit. Andere mögen die Volksfestzeit lieber, aber ich mag die bunten Lichter, Sterne und unser schön beleuchtetes Rathaus. Dazu haben wir einen Top-Baum. Wenn ich mich hier so umschaue, ist das ein Augenschmaus. Das gefällt mir sehr gut.“ Doch der Markt verwöhne nicht nur etwas für die Augen, so Niedermair: „Man riecht es ja schon. Ich rieche Glühwein und Bratwurst, einfach das, was dazu gehört. All das verdanken wir der Werbegemeinschaft.“
Der gute Ton zur Einstimmung
Daunenjacken, Mützen, Schals, dicke Schuhe und wärmende Handschuhe sind an diesem Samstagnachmittag Pflicht, denn die klirrende Kälte kennt kein Pardon und kriecht unerbittlich von den oberen und unteren Extremitäten Richtung Körpermitte. Da kommen ein paar Heißgetränke ohne und vor allem mit ordentlich vielen Umdrehungen an einem der insgesamt 30 Standln gerade recht. Angesichts der zapfigen Temperaturen im Minusbereich sind die Klavierkünste kleiner Nachwuchspianisten der Musikschule Kuhler Klang auf dem Podium umso erstaunlicher. Nacheinander stellen sich alle kleinen Künstler der Herausforderung und spielen die Weihnachtsmitsingklassiker für die ganze Familie – klammer Finger zum Trotz. Manche der Tastenakrobaten erklimmen das Podest lässig souverän, bei anderen meldet sich das Lampenfieber und bekannte Melodien erhalten ganz eigene Noten. Egal, denn alle eint ein Bestreben: vor gezückten Handys und verzückter Verwandtschaft das Beste zu geben. Dabei gilt die eiskalte Prämisse des Showgeschäfts: „Weitermachen, auch wenn sich hier und da eine Taste unplanmäßig ins ansonsten wunderbare Spiel mischt“.
Zusammenhalt macht Markt möglich
Die Mission „Christkindlmarkt“ sei nicht im Alleingang zu stemmen, verrät Eberhart. „Damit so ein Fest gelingen kann, müssen im Vorfeld unheimlich viele Menschen helfen.“ Auch Josef Niedermair lobt die Organisation: „ Ihr macht´s des nicht für euch, sondern für Hallbergmoos und die Bevölkerung.“ Obwohl sie in den Schneemassen fast ein wenig untergeht, weist Eberhart auf die liebevolle Dekoration von Maria Reindl und Anita Kreilinger hin. „Genauso gilt unser Dank Benjamin Henn aus dem Rathaus“, so Eberhart, der die enormen Auswirkungen der extremen Wetterlage als Hauptproblem bei den Vorbereitungen ausmacht: „Das Pavillon-Zeltdach musste aus Sicherheitsgründen vom Schnee befreit werden. Heute Vormittag mussten wir einen Hilferuf starten. Es sind megaviele Leute gekommen, um uns schneeschaufelnd unter die Arme zu greifen. Das Wetter war einfach eine Herausforderung, vor allem auch für die Versorgung der Hütten mit Strom und Wasser. Aber wir haben alles hinbekommen. Der Bauhof hat uns sehr gut unterstützt, denn sonst hätte der Markt nicht stattfinden können.“
Top-Zahlen
Unterm Strich sei der Aufwand lohnenswert, denn trotz erschwerter Bedingungen sei die Besucherzahl sehr hoch, resümiert Eberhart: „Ich glaube, dass wir mit diesem Markt die rund 2000 Besucher aus 2022 getoppt haben.“ Dabei sei der Markt in erster Linie nur auf die Hallbergmooser Bevölkerung ausgerichtet, von außerhalb finden nur wenige den Weg zu den Ständen: „Wir haben keinen großen Ansturm erwartet. Die Leute sind ein wenig später gekommen als gewöhnlich, denn alle mussten noch Schneeschippen, aber dann waren sie da“, meint Eberhart lachend. Entsprechend hoch falle die Zufriedenheit der Standlbetreiber aus, darunter sogar ein Team aus der Partnergemeinde Predazzo: „Alles lief wirklich sehr gut. Das Karussell war neu und wurde sehr gut angenommen. Einziger Wermutstropfen: die eingetretene Tür zur öffentlich zugängigen Toilette.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.