Gut gelaunt und gesellig

Geboren wurde Leopold Kindshofer am 16. September 1939 in Lustheim. Der Vater blieb im Krieg und als Leo sechs Jahre alt war, zog die Mutter mit ihm und seiner drei Jahre älteren Schwester Hildegard nach Hallbergmoos zu ihren Eltern, die dort eine kleine Landwirtschaft hatten. Noch immer wohnt er dort, wo er seine Kindheit und Schulzeit verbracht hat.

1960 hat er geheiratet, leider ist seine Frau früh verstorben. Seine beiden Söhne Leopold und Harry leben in seiner Nähe. Leo Kindshofer ist ein sehr beständiger Mensch, vieles in seinem Leben dauerte Jahrzehnte. 40 Jahre war er als Lagerleiter bei der Firma Agrob beschäftigt. Insgesamt 74 Jahre ist er jetzt Mitglied beim VfB, 20 Jahre hat er Fußball gespielt und er hat auch, wie die früheren Sportkameraden erzählen, viel für den Fußballnachwuchs getan. Beim Stockschießen war er ebenfalls gern. Insgesamt 60 Jahre hat er Theater gespielt, zuerst beim VfB und dann bei der Moosbühne. Seit 60 Jahren ist er bei den Freien Wählern und genauso lange auch bei den Schützen.
Viel mehr mag er nicht über sich erzählen, doch fragt man einige der Gäste, die zum Gratulieren und Feiern gekommen sind, dann erfährt man doch noch ein bisschen mehr über ihn. So erzählt z.B. seine Schwester, dass sie sich auch jetzt immer noch sehr gut mit ihrem Bruder versteht. Sie besucht ihn jeden Tag, die beiden teilen sich die Tageszeitung und zuweilen kochen sie auch gemeinsam. Zwei langjährige Bekannte erzählen vom Stammtisch bei den Schnupfern, wo man sich jahrelang an jedem Sonntag getroffen hat, „das war ein absolutes Muss“ sagen sie, „auch wenn man mal unterwegs war, um 5 musste man am Stammtisch sein.“ „Wir waren ungefähr 15 Leute“ erinnert sich die eine, und die andere ergänzt: „und es war immer lustig“. Die beiden verraten, dass der Leo oft und gut gesungen hat, ganz besonders gern eines seiner Lieblingslieder „Drunt in der greana Au…“

Begeistert berichten die beiden Damen auch von den legendären „Kiesgruamfesten“, die er auf seinem Grundstück in den 90er-Jahren veranstaltet hat. Wurde am nächsten Tag aufgeräumt, „dann war das fast noch schöner als das Fest selber.“
Die Zeit der Stammtische ist heute vorbei, doch nur Daheimsitzen ist nichts für den Jubilar. War er früher mit dem Auto unterwegs, so fährt er jetzt, wenn es das Wetter erlaubt, mit seinem Elektromobil durch die Gegend.

Gefeiert wurde der 85. Geburtstag mit einem Weißwurstfrühstück in der ehemaligen Werkstatt. VfB, Schützenverein, Freie Wähler, Theater und Schnupfer – da kommt eine stattliche Anzahl an Freunden und Weggefährten zusammen, von denen sich viele zum Gratulieren einstellten. Hermann Kopp hatte sein Akkordeon dabei und sang ein Ständchen für den Jubilar: „Jeder Tag ist ein Geschenk, das man genießen soll“ und zustimmend nickten die Gäste. Fragt man, was ihnen an dem Jubilar gefällt, dann hört man oft: „Der Leo ist ein guter Mensch.“

Josef Fischer, 3. Bürgermeister, überbrachte die Glückwünsche und ein Geschenk der Gemeinde. Auch der Mooskurier gratuliert herzlich und wünscht noch viele schöne Stunden im Kreise der Familie und Freunde.