Der Modern Gospelchor begeistert mit seinem Programm „Be stronger“ in der Herz Jesu Kirche.
Modern Gospel Chor singt in der Herz Jesu Kirche
Lampenfieber kennen sie nicht. Vielmehr freuen sich Marion Loos-Haucke und Michaela Depner, Sängerinnen des Modern Gospelchors, auf ihren Auftritt in der Herz Jesu Kirche. „Woran wir noch arbeiten können ist die Choreographie“ sind sich die beiden einig und rufen lächelnd aus: „Wer sich jetzt berufen fühlt, kann gerne bei uns reinschnuppern.“ Indes nehmen immer mehr Zuhörer Platz in den Bankreihen, deren Enden zum Mittelgang hin selbstgefertigte, bunte Serviettenpapierblumen als fröhlicher Frühlingsgruß zieren. Vielleicht ist es auch ein optischer Hinweis auf das Programm: „Dieses Mal singen wir zum Thema „Be stronger“, kündigt Michaela Depner an: „Es ist ein Mix aus modern Gospel und anderen modernen Liedern. Wir suchen uns da akustische Bonbons und switchen immer, so entsteht eine große musikalische Palette.“
Andere Pfade
Schon der Beginn des Konzerts geht einen Weg abseits des Herkömmlichen. Die Sängerinnen und Sänger platzieren sich zunächst in zwei Gruppen rechts und links zwischen den Außenwänden des Gotteshauses und den Sitzbänken und nehmen, unterstützt durch drei Musiker im Altarraum, ihre Zuhörer auf eine kleine Klangreise mit, die an Regen und andere Naturgeräusche erinnert. Die Laute erzeugen sie mit ihren Händen, wie etwa Schenkel klopfen, Fingerschnipsen oder Händereiben bis sie schließlich Töne summen und hinter die Musiker stellen.
Große Bandbreite
Der gemischte Chor unter Leitung von Markus Bauer, zählt rund 20 Mitglieder zwischen Mitte 20 und 60 und ist in der evangelischen Emmauskirche Hallbergmoos beheimatet. Sein Repertoire kann sich hören lassen, erleben nicht nur Fans der Sangesgemeinschaft. Es umfasst Stücke und Werke aus unterschiedlichen Musikgenres, von traditionellen Gospels über Pop, Rock und Funk bis hin zu modernen Mess-Vertonungen. „Unser Chorleiter macht Liedervorschläge, wir besprechen das dann und erarbeiten dann unter einem Thema ein Programm“, erläutert Michaela Depner. Dabei trifft der Chor den richtigen Ton, lediglich vor den Worten zeigt das eine oder andere Chormitglied Respekt: „Unsere große Herausforderung ist es auswendig zu singen. Wir haben keine Noten oder Texte zur Hand“, offenbart Loos-Haucke. „Und dass die Akustik immer anders ist, auch mit der Band zusammen“, fügt Depner hinzu.
Musik eint
Wie andere Mitsänger wohnen die beiden längst nicht mehr in Hallbergmoos. Depner lebt in Neufahrn, Loos-Haucke nimmt einmal wöchentlich den Weg vom Tegernsee zu den Chorproben auf sich. Andere Mitglieder bleiben „ihrem Chor“ seit Jahren treu, obwohl sie längst in Dachau oder Landshut beheimatet sind: „Wir verstehen uns einfach total gut, da ist es einem wurscht, ob es eine Stunde Anfahrt sind“, meint Loos-Haucke schlicht und erzählt lachend: „Wenn ich meinen Bekannten erzähle, dass ich wöchentlich die 80 Kilometer für die Chorprobe fahre, halten die mich schon für ein wenig verrückt, aber es macht unheimlich viel Spaß.“
Für Sie berichtete Manuela Praxl.